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#Umstrittene Waffen und erschöpfte Schlaflose

„Umstrittene Waffen und erschöpfte Schlaflose“

Die Ukraine braucht Waffen, um zu überleben. Aber manche im Westen zögern. Ziehen wir in eine Katastrophe wie die Schlafwandler von 1914? Oder wiederholen wir die Fehler der Alliierten von 1939? Mit dieser Frage hat sich Konrad Schuller, politischer Korrespondent unserer Sonntagszeitung in Berlin, befasst. Es ist jetzt viel vom Weltkrieg die Rede. Führende Politiker bis hinauf zum Präsidenten der Vereinigten Staaten erinnern an die Blutbäder des 20. Jahrhunderts, um die große Vorsicht zu erklären, mit der sie Russlands Überfall auf die Ukraine entgegentreten. Es soll nicht werden wie 1914. Damals war die Welt fahrlässig in den Ersten Weltkrieg getaumelt, die „Urkatastrophe“ der Moderne. Mobilmachung folgte auf Mobilmachung, blinde Begeisterung fegte alles fort, und am Ende waren Millionen tot. Der Historiker Christopher Clark hat für die Politiker und Monarchen von damals das Wort von den „Schlafwandlern“ geprägt. Dieses Wort kommt jetzt wieder.

Der amerikanische Admiral James Stavridis hat es unlängst warnend benutzt, ein gewesener Oberbefehlshaber der NATO. Doch nicht alle überzeugt die Schlafwandler-Analogie, zu ihnen gehört der frühere österreichische Offizier Gustav Gressel. Er ist Fachmann für Sicherheitspolitik beim European Council on Foreign Relations und meint, der russische Präsident bluffe nur, um den Westen so zu schockieren, dass er die Ukraine ungestört vernichten kann. In Deutschland sieht Generalleutnant a. D. Heinrich Brauß das ähnlich. Und wahr ist auch: Die Tschechische Republik hat den Ukrainern Panzer geschickt, die Slowakei Flugabwehrraketen. Bisher ist von einem Angriff auf diese Länder nichts bekannt geworden.

Was macht uns stark? Die Neurowissenschaftlerin Friederike Fabritius spricht im Interview mit unserem Sportredakteur Michael Wittersagen über die Kraft der Gedanken, den Wert ausreichenden Schlafs und verschwendete Arbeitszeit. Fabritius ist Neurowissenschaftlerin, sie entwickelte unter anderem ein spezielles Programm für gehirngerechte Arbeitsweisen, das sich vor allem an Führungskräfte richtet. Zunächst ist alles ganz einfach: „Wer den Körper stärkt, stärkt auch das Gehirn. Wer das Gehirn stärkt, stärkt zugleich den Körper.“ Aber dann wird es komplizierter: Denn die Erhöhung des Dopaminspiegels, die durch Sport erzielt wird, findet nur dann statt, wenn einem der Sport auch Spaß macht. Wer sich also ins Fitnessstudio quält, obwohl er es hasst, wird nicht den gleichen Effekt erzielen wie jemand, dem sein Sport Spaß bereitet. Kommt der Spaß hinzu, gilt aber: „Es gibt nichts Besseres, was man für sein Gehirn machen kann, als Sport.“ Und es gibt etwas, was ähnlich wirkt: Schlaf. Sie merken schon, ein lesenswertes Interview. Denn der Anteil jener Menschen, die nicht genug Schlaf bekommen, ist erheblich angestiegen. Chronischer Stress ist übrigens auch nichts. Wie wäre es mit kurzem Stress als Genmittel? Kalt abduschen ist einfach großartig. Ich weiß es aus eigener Erfahrung.

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Mütter sind meist diejenigen, die in der Familie den Überblick behalten. Wie sie es schaffen, dass nicht alles an ihnen hängen bleibt und sie unter der Last zusammenbrechen, erklärt Bloggerin Patricia Cammarata im Gespräch mit Julia Schaaf aus dem Ressort „Leben“ unserer Sonntagszeitung: „Männer haben einfach diese nie enden wollenden Seifenvorräte, wie aus einem unendlichen Reservoir. Sie kommen gar nicht auf die Idee, dass die Frau das auffüllt. Auch die Pflanzen in der Wohnung überleben nicht durch Wunderhand, sondern werden regelmäßig von der Frau gegossen“, sagt Cammarata. Mehr Effizienz sei darauf aber nicht die Antwort, denn: „Effizienz bedeutet meistens eine Spezialisierung, was wiederum heißt, dass jeweils nur einer Experte für ein Thema ist und es wenig Austausch gibt. Dadurch organisiert man sich auseinander: Perfekt ist es dann, wenn man keine Minute doppelt besetzt, sondern die Ressourcen verdoppelt. Dann aber gibt man sich nur noch die Klinke in die Hand. Das funktioniert in der Fabrik, aber nicht in Beziehungen. In Familien ist es wichtiger, möglichst viel miteinander zu teilen und sich als System zu sehen.“ Wie das klappen könnte? Lesen Sie selbst.

Übrigens veranstalten wir in der kommenden Woche, genauer am 26. April um 19 Uhr, wieder einen Filmabend für unsere Abonnentinnen und Abonnenten: Es gibt „Die Klapperschlange“ zu sehen. Alle Informationen dazu finden Sie hier. Im Anschluss an jede Vorführung diskutieren Dietmar Dath und Maria Wiesner aus der Redaktion mit dem Publikum und miteinander. So soll ein Raum für den Gedankenaustausch entstehen, der nach Anschlüssen und Urteilen sucht, die dem Reichtum des Spielfilmformats gerecht werden.

Viele Grüße,

Ihr Carsten Knop

Herausgeber
Frankfurter Allgemeine Zeitung

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