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#UN und WHO warnen vor Impfstoff-Egoismus reicher Länder

UN und WHO warnen vor Impfstoff-Egoismus reicher Länder

Bei der Sieben-Tage-Inzidenz des Coronavirus in Deutschland gibt es derzeit wenig Dynamik. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche an diesem Freitagmorgen mit 63,8 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte er bei 62,6 gelegen, vor einer Woche bei 64,3, vor einem Monat bei 82,7.

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 10.429 Corona-Neuinfektionen. Vor einer Woche hatte der Wert bei 10.118 Ansteckungen gelegen.

Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 86 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 73 Todesfälle gewesen. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit dem Virus Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg damit auf 94.113.

Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen – den für eine mögliche Verschärfung der Corona-Beschränkungen wichtigsten Parameter – gab das RKI am Donnerstag mit 1,61 an. Das entspricht in etwa dem Wert der Vorwoche. Ein bundesweiter Schwellenwert, ab wann die Lage kritisch zu sehen ist, ist für die Hospitalisierungs-Inzidenz unter anderem wegen großer regionaler Unterschiede nicht vorgesehen. Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit bei rund 15,5.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 4.293.807 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 4.074.300 an.

Reiche Länder sollen keinen Impfstoff horten

UN-Generalsekretär António Guterres kritisierte reiche Länder mit harschen Worten für das Horten von Corona-Impfstoffen. Sie ärmeren vorzuenthalten und damit eine gerechte Verteilung zu verhindern sei „nicht nur eine Frage des Unmoralischseins, es ist auch eine Frage der Dummheit“, sagte Guterres am Donnerstag bei einer Online-Pressekonferenz mit dem Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus.

Alle Länder, die bereits mehr als 40 Prozent ihrer Bevölkerung gegen Corona geimpft haben, tun aus Sicht der WHO nicht genug, um das Virus auch mit Impfungen in benachteiligten Ländern wirksamer zu bekämpfen. Ziel der WHO war es, bis Ende September in jedem Land der Welt mindestens zehn Prozent der Bevölkerung zu immunisieren. In 56 Ländern wurde das Ziel allerdings verfehlt – und das „nicht durch ihren eigenen Fehler“, wie Tedros betonte.

Die ungleiche Impfstoffverteilung „begünstigt die Corona-Pandemie“, warnte Guterres. „Sie erlaubt es, dass sich Varianten entwickeln und wild um sich greifen“, fügte er hinzu. Er warnte vor Millionen weiteren Todesopfern durch Covid-19 und einem durch die Pandemie verursachten wirtschaftlichen Abschwung, der „Billionen Dollar kosten“ könnte.

Warnung vor neuen Varianten

Der Generalsekretär führte aus, bei der Ausbreitung des Coronavirus in Gebieten mit geringer Impfquote sei die Gefahr größer, dass sich Varianten entwickelten, gegen die die Impfstoffe nicht helfen. „Alle Impfbemühungen in den entwickelten Ländern, die ganze Bevölkerung ein, zwei oder drei Mal zu impfen, all diese Bemühungen werden in die Binsen gehen“, warnte Guterres.

Tedros pflichtete ihm bei, die Welt stehe „am Abgrund des Scheiterns, wenn Impfstoffe nicht sofort weithin verfügbar werden“. Die weltweite Impfstoff-Produktion reiche aus, um zumindest das nächste Ziel zu erreichen, bis Jahresende in jedem Land eine Impfquote von mindestens 40 Prozent zu erreichen.

WHO-Definition für Long Covid

Tedros teilte überdies mit, dass die WHO nun eine Definition für die unter dem Schlagwort „Long Covid“ bekannten Langzeitwirkungen einer Corona-Infektion fertiggestellt habe. Die Beschwerden müssen demnach innerhalb von drei Monaten nach einer Corona-Infektion auftreten, mindestens zwei Monate lang dauern und nicht durch eine andere Diagnose erklärbar sein.

Verbreitete Symptome sind demnach Erschöpfung, Kurzatmigkeit und kognitive Beeinträchtigungen. Die Beschwerden können der Definition zufolge von Beginn an oder erst nach dem akuten Stadium der Corona-Infektion auftreten und in ihrer Stärke im Laufe der Zeit ab- und zunehmen. Die WHO-Definition erleichtere die Diagnose und die Erforschung von Long Covid, erklärte Tedros.

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