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#Unter 15.000 Euro geht nichts mehr

Unter 15.000 Euro geht nichts mehr

Man könnte sagen: Die haben Mut zur Lücke. Aber die Formulierung Lücke wäre untertrieben. Ein Krater hat sich im Modellprogramm 2021 von Harley-Davidson gebildet. Genau dort, wo sich bisher zahlreiche Modelle der Sportster- und Street-Baureihen tummelten.  

Walter Wille

Beide Modellfamilien – es handelte sich um die günstigsten, handlichsten, auch bei Einsteigern beliebten Harleys – werden auf dem europäischen und somit auch auf dem deutschen Markt ersatzlos gestrichen. Um die in Indien gebauten, weder besonders attraktiv noch hochwertig wirkenden Street-Typen ist es unseres Erachtens nicht schade, vielen Harley-Fans waren sie ohnehin ein Dorn im Auge. Umso bedauerlicher ist das Aussterben der kultigen Sportster-Familie. Bis ins Jahr 1957 reichen ihre Wurzeln zurück. Harley-Davidson hat es unterlassen, ihren urig schüttelnden 45-Grad-V-Twin mit Luftkühlung an die Euro-5-Norm anzupassen. 

Vor wenigen Jahren erst hatten die Strategen in Milwaukee die ebenfalls noch recht erschwingliche Dyna-Baureihe verschwinden lassen. Somit existieren, abgesehen von den dreirädrigen Trikes und dem Elektromotorrad Livewire, im Modelljahr 2021 nur noch die zwei Baureihen, die stets die teuersten sind: Softails und Tourer. Die günstigste Maschine, die die Amerikaner in der kommenden Saison anbieten, die Softail Standard, kostet fast 15.000 Euro. Ob sie auf diese Weise in Deutschland auf ähnlich hohe Neuzulassungszahlen kommen werden wie in den vergangenen Jahren, muss sich zeigen. 

Herber Verlust: Die altehrwürdige Sportster-Baureihe – hier das Modell Forty-Eight – wird in Europa nicht mehr angeboten.



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Harley-Davidson
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Neue Modelle

Ein Hinweis darauf, was als Ersatz für die Sportster-Serie zu erwarten ist, war von Harleys Neuheiten-Präsentation in der vorigen Woche erwartet worden. Doch der blieb aus, und von echten Neuheiten war wenig zu sehen. Am ehesten verdient die Softail Street Bob 114 diese Bezeichnung. Der Chopper für rund 16.000 Euro wird künftig vom stärkeren der beiden Milwaukee-Eight-Triebwerke – 1868 Kubik, 95 PS, 155 Nm – angetrieben und serienmäßig mit Soziussitz ausgestattet. Eher kosmetischer Natur sind die Modifikationen am Schwestermodell Fat Boy 114. Gleiches gilt in der Touring-Familie für die Road King Special, die Road Glide Special sowie die Street Glide Special.

Ausgedünnt wird die Harley-Riege auch dadurch, dass die Softail-Modelle Low Rider, Deluxe und FXDR 114 gestrichen werden und der bisher günstigste Tourer, die Electra Glide Standard, auf der Strecke bleibt. Zu neuen Höhen schwingen sich die Amerikaner allerdings in ihrem Zubehörprogramm auf. Äußerst aufwendige, gemeinsam mit dem Anbieter Rockford Fosgate entwickelte Audiosysteme, klimastisierte, also heizende und kühlende Sitzmöbel zählen dazu. 

Die neue Rotstift-Politik in Milwaukee soll die Zahl der Neuerscheinungen für die kommenden Jahre gegenüber früheren Plänen deutlich verringern. Was nicht gestoppt wird, das ist Harleys erste Reiseenduro namens Pan America. Genaueres dazu soll am 22. Februar mitgeteilt werden. Bisher bekannt ist, dass das „Adventure Bike“ vom neuentwickelten Revolution-Max-Motor – ein 60-Grad-V2 mit Wasserkühlung, 1250 Kubikzentimeter und mehr als 145 PS  –  angetrieben wird.  

Das Revolution-Max-Triebwerk soll früheren Ankündigungen zufolge auch in einer kleineren Ausführung mit 950 Kubikzentimeter Hubraum und gut 115 PS in anderen Modellen zum Einsatz kommen. Bloß ist bisher unklar, worum es sich dabei handeln könnte. Vom ursprünglich für 2020/21 angekündigten Streetfighter-Modell Bronx mit 975 Kubik ist mittlerweile keine Rede mehr, offenbar wurde das arg europäisch wirkenden Motorrad aus der Planung gestrichen. Gleichwohl wäre es verwunderlich, wenn die Revolution-Max-Motorenplattform nicht für weitere in Vorbereitung befindliche Modelle verwendet würde. Es werden wieder Zeiten mit mehr Harley-Neuigkeiten kommen.

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