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#Update-Frist für Kunden der Sparkasse – wer zögert, soll zahlen

Kunden der Sparkasse werden derzeit gebeten, ihre App zu aktualisieren. Diese scheint schlanker, moderner und generell benutzerfreundlicher zu werden. Doch kostenlos soll das Update nur für diejenigen sein, die eine festgesetzte Frist einhalten. Was steckt dahinter?

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Kunden der Sparkasse im Fokus von BetrügernBildquelle: Chris Redan / ShutterStock.com

Die Verbraucherzentrale listet im Rahmen ihres Phishing-Radars kontinuierlich die neuesten Phishing-Mails auf. Selbstverständlich ist die Liste nicht erschöpfend; auch andere Mails sind im Umlauf. Sie zeigt allerdings, bei welchen E-Mails man als Nutzer derzeit auf jeden Fall ein Auge offen halten sollte. In der laufenden Woche gehören dazu die folgenden Unternehmen und Organisationen.

Banken, PayPal sowie 1&1 im Fokus

Sparkasse

Kunden der Sparkassen finden gegenwärtig eine Benachrichtigung über eine Aktualisierung der S-App in ihren digitalen Postfächern. Das Update soll die Benutzerfreundlichkeit verbessern. Allerdings wird dieses nicht automatisch verteilt. Nutzer werden aufgefordert, die Aktualisierung über einen in der E-Mail hinterlegten Button anzustoßen – und zwar bis zu einer festgelegten Frist. Läuft diese aus, wird der Kunde abermals per Einschreiben über die Aktualisierung informiert. Die Kosten soll dieser dabei selbst tragen.

Obwohl ein zusätzlicher finanzieller Aufwand die Motivation, das Update schnellstmöglich durchzuführen, sicherlich anstachelt, empfiehlt es sich dennoch nicht, auf den hinterlegten Button zu klicken. Denn bei der E-Mail handelt es sich um Phishing. Heißt: Cyberkriminelle haben diese verfasst, um an die Anmelde- sowie Banking-Informationen von Verbrauchern zu kommen. Wer auf den Link klickt, landet auf einer gefälschten Sparkassen-Webseite. Sämtliche hier hinterlegten Nutzerdaten landen bei den Betrügern. Folglich sollte die digitale Nachricht unbeantwortet in den Spam-Ordner verschoben werden.

ING

Auch Kunden der ING sehen sich gegenwärtig mit einer ähnlichen Phishing-Mail konfrontiert. Inhaltlich liegt der Fokus auf einer Aktualisierung der ING-Plattform sowie der ING-App. Wie nebenbei wird erwähnt, dass ING auf eine regelmäßige Überprüfung der Kundendaten angewiesen ist. Daher werden die Empfänger aufgefordert, ihre Nutzerdaten über eine hinterlegte Verlinkung zu aktualisieren. Entsprechend sollte auch diese E-Mail sollte im Spam-Ordner enden.

Postbank

Als dritte und letzte Bank steht aktuell auch die Postbank respektive ihre Kunden im Fokus von Cyberkriminellen. Diese werden in mehreren Absätzen über die hervorragenden Sicherheitsvorkehrungen der Postbank informiert, bis sie im dritten Absatz dazu aufgefordert werden, „ein Update“ durchzuführen. Denn man benötige einige Informationen, um die Sicherheit des Kontos gewährleisten zu können. Da die Benachrichtigung einerseits über keine direkte Kundenanrede verfügt und andererseits zahlreiche Rechtschreibfehler enthält, dürfte diese als recht harmlos angesehen werden können.

1&1

Abseits von Bankkunden müssen sich gegenwärtig auch Kunden von 1&1 mit einer Phishing-Mail herumschlagen. Das Unternehmen hätte das E-Mail-Konto eines namentlich genannten Kunden gesperrt, weil von dessen Account tausende Spam-Nachrichten verschickt worden sein sollen. Man empfehle dem Kunden, ein Antivirenprogramm herunterzuladen – abermals über eine hinterlegte Verlinkung. Der Unterschied zu den vorangegangenen Phishing-Mails liegt darin, dass die Kriminellen nicht an den Nutzerdaten der Kunden interessiert zu sein scheinen. Zumindest nicht direkt. Stattdessen wirkt es so, als wollten diese einen Trojaner auf die Rechner der potenziellen Opfer einschleusen.

PayPal

Zu guter Letzt erhalten zurzeit auch PayPal-Kunden eine als Sicherheitswarnung getarnte Phishing-Mail. Darin werden die Empfänger über ungewöhnliche Aktivitäten in Kenntnis gesetzt. Sowie darüber, dass das Konto vorübergehend eingeschränkt worden sei. Um dieses wieder freizuschalten, sei eine Aktualisierung der Nutzerdaten erforderlich. Selbstverständlich wiederholt über einen hinterlegten Link.

Phishing 2024 – bisherige Fälle

Die Liste an Phishing-Versuchen in Deutschland wird immer länger. Klar zu erkennen ist, dass es vorwiegend große Unternehmen betrifft. Sie haben viele Kunden und damit viele potenzielle Opfer von Phishing. Diese Liste zeigt, welche Unternehmen im Jahr 2024 schon von Phishing-Betrügern genutzt wurden, um deine Daten oder dein Geld zu stehlen:

  • Commerzbank
  • Deutsche Bahn
  • DKB
  • Hypovereinsbank
  • ING
  • McAfee
  • Netflix
  • PayPal
  • Postbank
  • Sparkasse
  • Telekom
  • TF Bank
  • WEB

Was ist Phishing eigentlich?

Wenn man an Cyberkriminelle denkt, kommen einem sofort Hollywood-Bilder von Unbekannten in Kapuzenpullis in den Sinn, die in einem Keller vor fünf Bildschirmen sitzen und ihren Blick auf das Pentagon richten. Die Wahrheit sieht allerdings oftmals ganz anders aus. Denn man braucht weder fünf Bildschirme noch große Kenntnisse über Sicherheitssoftware, um an das Geld von Internetnutzern zu gelangen. Sogar ein Kapuzenpulli ist dafür nicht zwingend erforderlich. Viele Anwender verraten ihre Zugangsdaten nämlich freiwillig, wenn man sie darum bittet.

Alles, was dazu benötigt wird, ist eine E-Mail im beispielsweise Amazon-Look, die Empfänger über ungewöhnliche Kontoaktivitäten oder eine AGB-Änderung unterrichtet. Anschließend wird das Opfer dazu aufgefordert, eine Autorisierung durchzuführen, indem es einen Link anklickt und sich in seinem Account anmeldet. Nur führt der Link nicht zur Amazon-Website, sondern zu einer Kopie. Die hier eingetragenen Login-Daten landen direkt bei den Cyberkriminellen. Mittlerweile steckt hinter Phishing eine regelrechte Industrie.

Weitere Betrugsmaschen & Schutzmechanismen:

  • eBay Kleinanzeigen und Co.: Mit diesen Betrugsmaschen zockt man dich ab
  • WhatsApp Abzocke: Das sind die hinterlistigen Maschen der Betrüger
  • Privatsphäre durch Zukleben der Webcam? So machst du es besser

So erkennst du Phishing-Mails

Sobald die Betrüger deine Nutzerdaten erbeutet haben, können sie diese beispielsweise zum Identitätsdiebstahl verwenden. Sollten die Anmeldedaten zu einem mit dem Bankkonto verknüpften Dienst gehören, könnte auch dein Portemonnaie darunter leiden. Darum solltest du auf E-Mails im Allgemeinen und auf Nachrichten der oben genannten Anbieter im Besonderen achten. Weist die E-Mail Rechtschreibfehler auf? Wie sieht es mit direkter Kundenansprache aus? Handelt es sich bei dem Absender respektive bei der E-Mail-Adresse des Absenders im Kopf der E-Mail tatsächlich um PayPal? Gehört die verlinkte Webseite dem Online-Bezahldienst, oder ist die URL eher kryptisch? Alle diese Fragen können eine Phishing-Mail enttarnen.

Eine weitere, gute Selbstschutz-Maßnahme stellt die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) dar. Dabei handelt es sich um einen doppelten Anmeldeschutz, bei dem neben den Anmeldedaten eine zweite Anmeldeschranke eingerichtet wird – etwa in Form eines Codes, der auf eine zuvor hinterlegte Telefonnummer zugestellt wird. Diesen können Cyberkriminelle in der Regel nicht so einfach ergattern. Obwohl auch diese Schutzlinie nicht unüberwindbar ist. Weitere Informationen zu dem Thema erhältst du in unserem Phishing-Ratgeber:

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Bildquellen

  • Bald werden viele Windows-11-Rechner nicht mehr unterstützt: Melnikov Dmitriy / shutterstock.com
  • Phishing-Betrug: wk1003mike / shutterstock.com
  • Kunden der Sparkasse im Fokus von Betrügern: Chris Redan / ShutterStock.com

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