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#US-Notenbank Fed erhöht Leitzins um 0,75 Prozentpunkte

„US-Notenbank Fed erhöht Leitzins um 0,75 Prozentpunkte“

Zum zweiten Mal innerhalb von nur sechs Wochen hat die Federal Reserve einen ungewöhnlich großen Zinsschritt gemacht: Die amerikanische Notenbank kündigte am Mittwoch an, den Leitzins um abermals 0,75 Prozentpunkte auf eine Bandbreite zwischen 2,25 und 2,5 Prozent zu erhöhen. Erst im Juni hatte es eine Anhebung um 0,75 Punkte gegeben, das war damals der größte Zinsschritt seit fast 30 Jahren.

In einer Mitteilung machte die Notenbank klar, dass sie mit der Straffung der Geldpolitik noch nicht am Ende ist. Sie sagte, sie erwarte, dass weitere Erhöhungen „angemessen“ sein werden. Weiteren Aufschluss über die künftige Geldpolitik erhofften sich Beobachter von einer Pressekonferenz mit dem Fed-Präsidenten Jerome Powell am späteren Mittwoch Nachmittag. Die nächste Zinsentscheidung steht im September an.

Inflationsrate bei 9,1 Prozent

Mit der abermaligen kräftigen Zinserhöhung versucht die Notenbank weiter, die hohe Inflation in den Griff zu bekommen. Im Juni lag die Inflationsrate in den USA bei 9,1 Prozent, dem höchsten Wert seit mehr als 40 Jahren. Die Notenbank betonte in ihrer Stellungnahme wie schon im Juni, sie schenke Inflationsrisiken höchste Aufmerksamkeit. Sie sei entschlossen, die Inflation auf ihre Zielmarke von 2 Prozent zurückzubringen.

Die amerikanischen Aktienindizes bewegten sich nach der Zinsentscheidung am Mittwoch zunächst leicht nach oben. Eine abermalige Zinserhöhung um 0,75 Punkte war erwartet worden, auch wenn manche Marktbeobachter in den vergangenen Wochen über eine mögliche Anhebung um einen ganzen Punkt spekuliert hatten. In den Reihen der Notenbank wird befürchtet, dass eine zu starke Straffung der Geldpolitik die Konjunktur abwürgen könnte.

Volkswirt David Page von der Vermögensverwaltung des Ver­sicherers Axa beschrieb die Aufgabe des Fed-Präsidenten im Vorfeld der Zinserhöhung als Drahtseilakt. „Einerseits wird er signalisieren müssen, dass sich die Fed weiterhin für die Wiederherstellung der Preisstabilität einsetzt. Andererseits wird er darauf achten müssen, dass er die finanziellen Bedingungen nicht weiter verschärft, was die Wirtschaft in eine Rezession stürzen könnte.“

Frederic Leroux, Anlagestratege beim Vermögensverwalter Carmignac, sagte: „Es ist nicht unwahrscheinlich, dass die Zentralbank eine Rezession will, da sie sich negativ auf die Preise auswirken würde.“ Aus diesem Grund werde sie ihr Zinserhöhungstempo wohl vorerst beibehalten.

Walmart senkt Gewinnziel abermals

Am Dienstagabend hatte Walmart, der größte amerikanische Einzelhändler, zum zweiten Mal binnen zwei Monaten sein Gewinnziel angesichts des schleppend verlaufenden Geschäfts senken müssen. Dies verstärkte die Rezessionssorgen an den amerikanischen Börsen. „Wenn der größte Einzelhändler der Welt eine Gewinnwarnung absetzt, dann wirft das ein Schlaglicht auf die konjunkturelle Lage und das Konsumentenvertrauen – sowohl in den USA als auch weltweit“, sagte Marko Behring, Leiter Vermögensverwaltung der Fürst Fugger Privatbank. Trotzdem geht er davon aus, dass sich die Fed nicht von negativen Konjunkturzahlen beeindrucken lasse, sondern ihrer Marschrichtung in der Inflationsbekämpfung treu bleibe. Die Teuerungsrate im Juni von 9,1 Prozent war die höchste seit dem Jahr 1981.

Die Inflation erweist sich für Tiffany Wilding, Volkswirtin des auf Anleihen spe­zialisierten US-Vermögensverwalters Pimco, als hartnäckig. Das bedeute, dass die Zentralbanken möglicherweise Rezessionen und nicht nur eine Periode unterdurchschnittlichen Wachstums herbei­führen müssten, um die Preisstabilität wiederherzustellen. „Dies scheint vor allem in den USA der Fall zu sein, wo Mitglieder der Fed angedeutet haben, dass eine restriktive Geldpolitik notwendig ist“, lautet Wildings Einschätzung. Anleger erwarten weitere Zinsschritte der Fed, sodass der Leitzins zum Jahresende zwischen 3,5 und 4,0 Prozent liegen könnte.

Erst am Dienstag dieser Woche hatte der Internationale Währungsfonds (IWF) in seinem jüngsten Wirtschaftsausblick seine Prognosen für die Inflationsraten in diesem Jahr erhöht. Er bezeichnete die Inflation als „hartnäckig“. Er zeichnete außerdem ein düsteres Bild für die wirtschaftliche Entwicklung, sowohl in den USA als auch im Rest der Welt. Für die USA erwartet er in diesem Jahr nur noch ein Wirtschaftswachstum von 2,3 Prozent, im April war war noch von 3,7 Prozent ausgegangen. Im nächsten Jahr sollen es sogar nur noch 1,0 statt 2,3 Prozent sein.

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