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#Uwe Seeler war bescheiden, treu und groß

„Uwe Seeler war bescheiden, treu und groß“

Ziemlich häufig ist Uwe Seeler gefragt worden, welchen Fehler er in seinem langen Leben begangen habe. Ob es den einen, großen Fauxpas gebe, den er gern rückgängig machen möchte. Seeler musste dann nicht lange überlegen, denn er hatte diese Frage schon oft gehört. Und so antwortete er: „Also das Schwimmbad in unserem Haus in Norderstedt – das hätte nicht sein müssen!“

Das war zum einen entwaffnend ehrlich und sagt viel über den Menschen Uwe Seeler. Auch über den Ehemann übrigens, denn seine Frau Ilka hatte ihm zum Bau des Pools überredet. Zum anderen aber kann jemand nicht allzu oft danebengelegen haben in seiner Lebensbilanz, wenn ein bisschen zu viel an Luxus schon alles ist, was ihn plagt.

Man musste sich diesen Uwe Seeler als zufriedenen Menschen vorstellen. Sicher, was ihm seit 2010 an Unfällen und Versehrtheiten seines älter werden Körpers widerfuhr, war mindestens so unerfreulich wie Besuche im Volksparkstadion. Seine Daumen seien schon platt gedrückt, hat Seeler mehr als einmal gesagt, wenn es um das nächste Fußballspiel seines Hamburger SV ging.

Als größter Spieler der Vereinsgeschichte, als Präsident, als Ehrenbürger der Freien- und Hansestadt Hamburg und einfach als Mensch, den jeder mochte, war „Uns Uwe“ immer wieder zum HSV gefragt worden. Milder, gnädiger war er mit den Jahren geworden. Auch ein Sieg in der zweiten Liga gegen Sandhausen konnte ihn erfreuen. Wenn er denn gelang. Einen besseren Botschafter konnte sich keiner ausdenken. Das Wort Idol war nicht zu hoch gegriffen.

Mit der Raute im Herzen: Uwe Seeler spielte fast zwanzig Jahre für den HSV.





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Im Alter von 85 Jahren
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Fußball-Legende Uwe Seeler ist tot

In die Vereinspolitik hatte er sich schon lange nicht mehr eingemischt. Es war eine weitgehend stille Resignation, dass die Rückkehr zu alter Blüte ausblieb. Seelers gut gemeinte Ratschläge, dass Fußball immer noch ein Laufspiel sei und es nicht schaden könne, die Ärmel aufzukrempeln, verhallten ungehört.

Natürlich dachte Seeler dabei daran, was ihn einst stark gemacht hatte. Nie aufgeben. Mit Einsatz vorangehen. Den Freunden in der Mannschaft vertrauen. Ein Vorbild in Sieg und Niederlage sein. Dabei konnte der „Dicke“ Niederlagen gar nicht leiden – schlimmer war höchstens, wenn Mitspieler sich nicht anstrengten, Pässe nicht ankamen.

„Was konnte Uwe meckern“, sagte „Charly“ Dörfel, der Mittelstürmer Seeler mit Flanken fütterte, „er konnte schimpfen wie ein Rohrspatz und sein Kopf wurde knallrot“. Seeler erinnerte es so: „Ich bin ja nach hinten gerannt und hab sie angeraunzt. Dann haben sie gesagt: Geh du nach vorn und schieß lieber Tore!“ Sätze aus Zeiten, als der Fußball noch schwarz-weiß war.

„Fußball ist ein Laufsport“

Als die Bälle aus Leder, die Trikots aus Baumwolle und die Plätze Acker waren, erlebte Uwe Seeler seine frühe Blüte. Sich reinzuhauen, reinzuschmeißen, hatte er auf Schlacke und Asphalt in Eppendorf gelernt –als das noch ein ziemlich räudiges Quartier war. Sein „Vadder“, genannt „Old Erwin“, kam aus Hamburg-Rothenburgsort, war selbst Spieler, wenn er nicht im Hafen schuftete.

Dass die Söhne Uwe und Dieter eine resolute Robustheit vom Vater mitbekamen, hat Seeler oft erzählt. Fußball auf der Straße, zusammen mit seinem besten (und früh gestorbenen) Freund Klaus Stürmer, bis die Lichter ausgingen (oder man sie zerschossen hatte): Das reichte im zerstörten Hamburg nach dem zweiten Weltkrieg vollauf, um glücklich zu sein. „Fallrückzieher, Seitfallzieher, Grätschen – wir haben alles auf der Straße geübt“, erzählte Seeler.

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