#Diese Städte dürfen das Tübinger Modell erproben
Inhaltsverzeichnis
„Diese Städte dürfen das Tübinger Modell erproben“
Darmstadt, Frankfurt und Offenbach haben mit Usingen und Bad Homburg eines gemeinsam in diesen Tagen: Sie wollen allesamt das Tübinger Modell erproben. Damit aber nicht genug. Auch die Landeshauptstadt und die Kleinstadt Idstein haben sich beim Land deswegen gemeldet. Erst testen, dann shoppen – so lautet die Devise, die viele mögliche Nachahmer anzieht. Das Land hat aber schon vor der Entscheidung am Dienstag, wer zum Zuge kommt, die Erwartungen gedämpft. Nicht jede Kommune, die es wolle, werde es auch dürfen. Nun ist klar: Der Modellversuch geht bis zum 1. Mai. „Wir haben uns entschieden, keine größeren Städte zu nehmen und keine Landkreise“, sagte Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU). Denn: Die Nachverfolgung von Infektionen müsse stets gewährleistet sein.
Zum Zuge kommen: Baunatal in Nordhessen, Alsfeld im Mittelhessen mit einem großen Einzugsgebiet, Dieburg in Südhessen, eine ehemalige Kreisstadt mit Ausstrahlung bis in den Odenwald.
Gesundheitsminister Kai Klose (Die Grünen) sagte, es gehe darum, neue Schritte im Umgang mit dem Virus zu lernen. Bewusst habe sich das Land entschieden für Städte, deren Gesundheitsamt ausdrücklich zugestimmt habe. Schließlich müssten diese Ämter das Testregime prüfen. Die Inzidenz müsse stabil unter 200 liegen. Die Kommune müsse ausreichende Testkapazitäten sicherstellen. Inklusive Finanzierung. Letztlich liegen die ausgewählten Kommunen in unterschiedlichen Gebieten. Es dürften keine Kliniken überlastet werden. Zuletzt von Sonntag auf Montag habe es 100 Covid-19-Patienten mehr in Hessen gegeben. Bürger sollen Tagespässe erhalten, fügte Klose hinzu. Steige die Inzidenz an drei Tagen hintereinander über 200, werde der Test abgebrochen.
„Kirche im Dorf lassen“
Es gebe schon seit längerer Zeit eine engagierte Diskussion über intelligente Konzepte jenseits von „öffnen, schließen, öffnen, schließen“, sagte Bouffier eingangs. Dabei sei auf Tübingen und Rostock gedeutet worden. „Wir haben überlegt: Wie können wir das vernünftig machen?“ Daraus sei die Idee erwachsen, Modellversuche zu machen. Das Ziel sei, mit verstärkten Testungen zu verantwortbaren Öffnungen zu kommen.
Bouffier zeigte Verständnis für das rege Interesse. Das Land könne sich kaum mehr retten vor Meldungen. „Uns haben praktisch flächendeckend Bewerbungen erreicht.“ Die einen hätten schon ein Konzept eingereicht, andere nur Interesse angemeldet. Der Charakter des Modells schließe es aber aus, ganze Regionen einzubeziehen. „Wir müssen ganz bewusst die Kirche im Dorf lassen“, mahnte Bouffier unter Verweis auf die Diskussion über einen harten Lockdown.
Städte mit Ausgangssperren könnten demnach keine Modellstadt werden, gab er zu verstehen. Der Ansatz dürfe nicht sein: „Wenn wir Modellstadt sind, können wir wieder die Geschäfte und die Gastronomie öffnen.“ Vielmehr gehe es um Verantwortbarkeit. Tübingen und Rostock hätten ihr Modell von niedrigen Inzidenzen um 30 gestartet.
Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, vergessen Sie nicht, ihn mit Ihren Freunden zu teilen. Folgen Sie uns auch in Google News, klicken Sie auf den Stern und wählen Sie uns aus Ihren Favoriten aus.
Wenn Sie an Foren interessiert sind, können Sie Forum.BuradaBiliyorum.Com besuchen.
Wenn Sie weitere Nachrichten lesen möchten, können Sie unsere Nachrichten kategorie besuchen.