#Verletzte bei Unwetter – Bierzelt bricht zusammen
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Erneut geht am Samstag ein Unwetter über Aichach-Friedberg nieder. In Kissing stürzt ein Zelt ein. 30 Menschen werden verletzt. Auch ein Seniorenheim muss evakuiert werden.
Zelt in Kissing eingestürzt – Helfer versorgen 30 Verletzte
In Kissing ist ein Zelt eingestürzt. Es handelt sich um das Zelt, das die Kissinger Altort-Jugend für ihr Jubiläumsfest in einer Woche gerade aufgebaut hat. 30 Menschen mussten vor Ort von den Rettungskräften versorgt werden, zehn wurden zur weiteren Behandlung in umliegende Krankenhäuser gebracht, einer davon mit dem Rettungshubschrauber, so berichtet Raphael Doderer, Sprecher der Augsburger Hilfsorganisationen. Als das Unwetter aufzog, waren mehrere Menschen mit dem Aufbau des Zelts beschäftigt – dabei wurden sie verletzt. 100 Einsatzkräfte waren anschließend vor Ort, so die Polizei: 70 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von Rettungsdiensten und 30 Feuerwehrleute.

Foto: Franz Neuhäuser
Besonders schlimm traf es die rund 100 Bewohnerinnen und Bewohner des Seniorenheims Haus Gabriel in Kissing. Der Sturm deckte das Dach ab. Die alten Menschen mussten daher am Abend das Gebäude verlassen. Von den 104 zu evakuierenden Personen des Hauses St. Gabriel wurden 31, die besondere Pflege benötigen, ins Pflegeheim Pro Seniore, Friedberg, verlegt. 60 werden bis Sonntag in der Paartalhalle untergebracht und dann in andere Pflegeheime verlegt. Die restlichen Bewohnerinnen und Bewohner seien von Angehörigen abgeholt worden, teilte das Landratsamt am späten Samstagabend auf seiner Internetseite mit. Auch gegen 23 Uhr war die Evakuierung noch im Gange.
Feuerwehren arbeiten 259 Einsätze in Aichach-Friedberg bis 23 Uhr ab
Zu diesem Zeitpunkt hatten die Freiwilligen Feuerwehren nach Angaben des Landratsamtes bereits 259 Einsätze infolge des Unwetters abgearbeitet. Stark betroffen waren auch Mering sowie der Friedberger Ortsteil Bachern. Hier musste die Durchfahrtsstraße wegen Überschwemmung gesperrt werden. Gegen 16 Uhr fielen Strom und Telefonnetz aus. Hagel richtete starke Schäden an. Ortssprecher Stefan Kolberg berichtete: „Die Hagelkörner waren fast zwetschgengroß.“
Seit Nachmittag gegen 16 Uhr waren sämtliche Feuerwehren der 13 Ortsteile der Stadt Friedberg im Einsatz. Bis zum Abend gegen 21 Uhr wurden im Stadtgebiet rund 100 Einsätze, vor allem umgestürzte Bäume und überschwemmte Keller, dokumentiert. Über 200 Einsatzkräften waren beteiligt.
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Friedberger Ortsteil Bachern stark von Unwetter betroffen
Die Schwerpunkte lagen in Bachern und Wulfertshausen, wo Wind und Niederschläge besonders viele Schäden verursachten. Zur effektiven Koordination der Hilfeleistungs- und Reparaturmaßnahmen wurde die Einsatzleitung über die Koordinierungsstelle der Feuerwehr Friedberg durchgeführt. Bürgermeister Roland Eichmann begleitete die Einsatzkräfte vor Ort und verschaffte sich persönlich ein Bild von den Auswirkungen der Unwetterschäden.

Foto: Helene Monzer
Auch im Landkreis-Norden waren die Freiwilligen Feuerwehren im Dauereinsatz. Ebenso die Polizeistreife hieß es bei der Aichacher Polizeiinspektion am Samstagnachmittag. Aufgrund der starken Niederschläge liefen im Einsatzgebiet Keller voll, zahlreiche Straßen wurden überschwemmt. In Kühbach beispielsweise stand die Pfarrer-Knaus-Straße unter Wasser. Hier war die Feuerwehr im Einsatz.
Starker Regen am Samstag: Notrufe aus ganz Aichach-Friedberg
Die Notrufe seien „quer durch den Landkreis“ gekommen, so ein Beamter der Aichacher Polizei. Schwerpunkte, wo es besonders viele Schäden gegeben habe, seien nicht auszumachen. Die Aichacher Polizei kündigte genauere Informationen zu den Folgen des Unwetters für Sonntag an. Ersten Erkenntnissen zufolge sei jedoch im nördlichen Teil des Landkreises nirgends ein außergewöhnlicher Schaden entstanden.

Foto: Franz Neuhäuser
Das Polizeipräsidium Schwaben Nord berichtete zudem von zahlreichen weiteren Einsätzen. Dabei handelte es sich demnach hauptsächlich um vollgelaufene Keller und umgestürzte Bäume. Durch Hagel seien auch Dachfenster beschädigt worden. In Augsburg hat am Samstag das Volksfest Plärrer begonnen. Aufgrund des heftigen Regens strömten die Menschen am Abend vom Gelände.
Deutscher Wetterdienst warnt vor weiteren Unwetter im Süden Bayerns
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnte am Samstagabend weiter vor Unwettern im Süden Bayerns. Für den Regierungsbezirk Oberbayern sprach der DWD die höchste von vier Warnstufen aus: Es drohten extreme Gewitter, Bäume könnten entwurzelt und Dächer beschädigt werden.
Das Landratsamt Aichach Friedberg informiert fortlaufend über den Stand der Dinge auf seiner Website (Aktuelles/Katastrophenschutz).
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