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#Viele Fragen nach tödlichen Schüssen bei Polizeieinsatz

Viele Fragen nach tödlichen Schüssen bei Polizeieinsatz

Das Haus steht am Ende der Erzbergerstraße. Es wäre ein unscheinbares Gebäude, wenn es nicht dadurch auffallen würde, dass die Farbe von der Fassade bröckelt und auch der eine oder andere Rollladen etwas löchrig ist. Vor dem Mehrfamilienhaus stehen mehrere junge Männer. Sie wohnen dort. Die Polizei hat Flatterband gespannt, keiner darf hindurch. Auch die Anwohner nicht. Beamte der Spurensicherung gehen derweil ein und aus. Sie inspizieren den Hinterhof, auf dem ein schwarzer Mercedes geparkt ist und ein abgedeckter Kinderwagen steht.

Was sich gegen Mittag in dem Haus ereignet hat, weiß zunächst niemand genau. Das Einzige, was die Polizei von Anfang an bestätigte, war, dass mehrere Schüsse gefallen sind. Dann spricht es sich langsam herum: In dem Haus liegt ein Mann, er ist tot. Gefunden wurde er in seiner Wohnung.

Lange unsichere Lage

Die Chronologie des Geschehens ist selbst der Polizei lange nicht klar, weil zu viele Informationen kursieren, die erst zusammengeführt werden müssen. Schließlich ergibt sich folgendes Bild: Um 11.15Uhr geht bei der Polizei ein Notruf ein, es ist davon die Rede, dass Schüsse gefallen sind. Die Polizei schätzt die Situation daraufhin als „Gefahrenlage“ ein. Spezialeinsatzkräfte werden nach Griesheim geschickt. Minuten später sind sie da.

Was jedoch zu diesem Zeitpunkt offenbar noch keiner weiß, ist, dass die Schüsse von einem Polizisten selbst abgegeben wurden, aus einer Dienstwaffe. Er und ein Kollege waren zuvor schon an dem Haus und trafen auf den 41 Jahre alten Mann vor seiner Wohnungstür.

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Ersten Erkenntnissen zufolge war er mit einer Schusswaffe und einem Messer bewaffnet, er soll einen Beamten die Treppe hinuntergestoßen haben. Sein Kollege gab daraufhin Schüsse ab. Der Angreifer zog sich schwer verletzt in seine Wohnung zurück. Dort finden ihn später Beamte des SEK tot auf. Ob er durch die Schüsse aus der Dienstwaffe starb oder anderweitig zu Tode kam, muss nun geklärt werden.

Der Fall ist in vielerlei Hinsicht für die Frankfurter Polizei nicht einfach. Die Aufregung darüber, dass SEK-Beamte an rechtsextremen Chats teilgenommen haben sollen, hat sich gerade erst wieder gelegt. Am Dienstag teilte Innenminister Peter Beuth (CDU) mit, dass die Neuausrichtung der Spezialkräfte begonnen habe.

Auch SEK-Beamte im Einsatz

Mit der Auflösung der Frankfurter Einheit war die Frage aufgekommen, ob die Spezialkräfte in Frankfurt bei Großlagen trotz der Neustrukturierung noch ausreichten. Der Fall in Griesheim hat gezeigt, dass Frankfurt weiterhin gut abgedeckt ist. Beamte des SEK waren ebenso im Einsatz wie das Überfallkommando und Kräfte der sogenannten Beweis- und Festnahmeeinheit.

Dass die Spezialkräfte überhaupt gerufen wurden, zeigt, wie unsicher die Lage vorübergehend war. Über Stunden gab die Polizei keine Auskunft – auch dann nicht, als schon klar war, dass die Schüsse aus einer Polizeiwaffe abgegeben worden sind. Auch über den Mann selbst gab die Polizei keine näheren Auskünfte.

Unklar ist, ob er vorbestraft oder anderweitig polizeibekannt war, ob er die Schusswaffe legal besessen hat und ob er, wie ein Mitbewohner sagt, schon einmal „psychisch aufgefallen“ sei. Das hessische Landeskriminalamt hat nun die Ermittlungen übernommen, wie es in solchen Fällen üblich ist.

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