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#Was kommt nach Kevin Kühnert?

Was kommt nach Kevin Kühnert?

Das wird jetzt für alle nicht leicht. Nicht für Kevin Kühnert, der nach drei Jahren den Vorsitz des schlagkräftigen SPD-Jugendverbandes abgibt, und auch nicht für die Jusos selbst. Kühnert redet viele Minuten am Samstagmittag, beschreibt, was die Jusos alles erreicht haben in den vergangenen drei Jahren und was sie nun in den Parlamenten bewegen wollen.

Mona Jaeger

Kühnert selbst wird für die Bundestagswahl im nächsten Jahr kandidieren. Er sagt, er werde ein Juso bleiben, aber natürlich ist das sein Abschied von den jungen Genossen. Unter Tränen bedankt er sich bei vielen und ausführlich für die Unterstützung, die er bekommen habe. Gemeinsam habe man den Einfluss der Jusos stark vergrößert. Wenn er heute sage, er sei bei den Jusos, werde er nicht mehr gefragt, ob das was mit Jesus zu tun habe, sagt Kühnert. „Das freut mich. Nicht für Jesus.“

Sie wissen, was sie an Kühnert haben

Der Applaus nach seinem Abgang ist lang, aber spärlich. Hätte der Juso-Bundeskongress wie ursprünglich geplant in Potsdam stattgefunden und nicht wegen der Corona-Pandemie weitgehend digital im Willy-Brandt-Haus in Berlin, dann hätten sich die Hunderten Delegierten mit Sicherheit zu einem viele Minuten dauernden Applaus erhoben. Sie wissen, was sie an Kühnert hatten und auch noch ein bisschen haben werden. Das Licht, das ihn in einer ansonsten tristen Personalumgebung in der SPD umgibt, wird auch noch eine Weile auf die Jusos fallen.

Aber irgendwann ist Schluss. Der Verband wird sich von Kühnert emanzipieren müssen. Das wird vor allem die Aufgabe von Jessica Rosenthal sein, die Kühnerts Nachfolge antreten und per Briefwahl gewählt werden soll.

Bei Kühnerts Aufstieg kamen Talent und Zufall zusammen. Als er vor drei Jahren Juso-Vorsitzender wurde, hatte die SPD just beschlossen, doch noch einmal in eine große Koalition mit der Union einzutreten. Die Jusos waren klar dagegen. Kühnert wurde mit seiner Fähigkeit, leidenschaftlich und zugespitzt zu reden, zu ihrem Wortführer. „In eine Partei einzutreten bedeutet, Partei ergreifen zu können. Für Menschen, nicht für das Land.“

Schulz und Nahles in die Mangel genommen

Martin Schulz und Andrea Nahles wurden von den Jusos in die Mangel genommen. Es folgte ein wochenlanger Kampf: Groko ja oder nein? Die Jusos verloren, aber Kühnert gewann trotzdem. Weil er schnell erkannte, dass das Thema Groko weiter die Partei bewegt – er sich aber auch dessen bewusst war, dass er sich thematisch breiter aufstellen muss. Kühnert blieb ein Machtfaktor in der Partei. Mit seinen Jusos verhalf er den beim breiterem Publikum unbekannten Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans zur Erstürmung der Parteispitze. Er selbst wurde stellvertretender Parteivorsitzender.

Da wusste man schon: Kühnert wird nicht weiter der Partei-Oppositionelle sein, der die Politik der SPD nur von außen kritisieren will. Und so wurde innerhalb von drei Jahren aus der Parole „Wir machen nicht mit!“ das Motto „Wir wollen mitmachen!“

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