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#Warnung vor dem Hundedieb

Warnung vor dem Hundedieb

Hund vermisst, Hund gestohlen! In sozialen Netzwerken tauchen diese Nachrichten immer häufiger auf. Während des Lockdowns haben sich mehr als drei Millionen Briten einen vierbeinigen Gefährten zugelegt. Doch die stark steigenden Preise locken auch immer mehr Diebe an. Schon Tausende Fälle wurden gemeldet. Mal verschwindet ein Hund von einer Wiese, mal greifen Entführer sogar in Gärten oder Hundehütten zu. Das Treiben der „Dognapper“ bewegt die tierliebenden Briten. Sogar Premierminister Boris Johnson hat sich des Themas angenommen und mit härteren Strafen gedroht. Hundediebstahl verursache den Opfern „großen Schmerz und Kummer“, sagte Johnson, der an der Downing Street den Jack-Russell-Mischling Dilyn hält.

Vergangene Woche stiegen Einbrecher um die Mittagszeit in ein Haus im Städtchen Arnold in Nottinghamshire ein und stahlen acht französische Bulldoggen-Welpen samt ihrer Mutter Luna. Der Fall schaffte es bis in die BBC-Nachrichten. Es sei ein „gezielter Einbruch“ gewesen, der es auf die Hunde abgesehen habe, vermutet die Polizei. Für einen Bulldoggen-Welpen sind mittlerweile Preise von 2000 bis 3000 Pfund (2300 bis 3500 Euro) üblich. Im Frühjahr hat die Polizei in Nottinghamshire extra eine Kommissarin abgeordnet, die sich nur noch um Hundediebstahlfahndung kümmert.

Preise für manche Rassen haben sich verdoppelt

Vergangenes Jahr wurden 2438 Fälle gemeldet, ein Anstieg um fast 20 Prozent zum Vorjahr. Das ergaben Abfragen bei 37 der 43 regionalen Polizeibezirke. Seit dem dritten Corona-Lockdown im Winter und Frühjahr sollen die Diebe noch aktiver sein. Das zunehmende Interesse der Hundefänger liegt auch an den astronomischen Preisen, die vom Lockdown gelangweilte Briten zu zahlen bereit sind. In den ersten sechs Monaten der Corona-Pandemie haben sie sich für die beliebtesten Hunderassen teils mehr als verdoppelt.

Londons Bürgermeister Sadiq Khan nahm seine Hündin Luna Anfang Mai mit zum Wahllokal.


Londons Bürgermeister Sadiq Khan nahm seine Hündin Luna Anfang Mai mit zum Wahllokal.
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Bild: Reuters

Beispielsweise stieg der durchschnittliche Angebotspreis für einen Chow-Chow auf Internet-Verkaufsplattformen um fast 150 Prozent auf gut 2700 Pfund, teilt der Tierschutzverein Dog Trust mit. Bulldoggen, auf der Insel ebenfalls sehr gefragt, verteuerten sich um 70 bis 100 Prozent auf weit mehr als 2000 Pfund. Für Dackel kletterte das Durchschnittsangebot von 1000 auf gut 2000 Pfund. „Angesichts der hohen Nachfrage und der gestiegenen Preise ist es kein Wunder, dass Kriminelle die Situation ausnutzen“, sagt Dog-Trust-Direktor Owen Sharp. Seine Organisation bekommt achtmal so viele Anfragen wegen Diebstählen wie in früheren Jahren. Dog Trust ist zudem besorgt über die zunehmenden Fälle von illegalem Welpenschmuggel.

Nur geringe Strafen für Diebe

Zu Schlagzeilen führt indes vor allem der Diebstahl der Haustiere. Bislang werden Täter, so sie denn gefasst werden, nach dem Diebstahlsgesetz von 1968 nicht allzu hart bestraft. Einen Hund zu klauen wird wie das Entwenden einer Sache geahndet. Der Schmerz der Familien, deren Tier gestohlen wird, spielt bislang vor Gericht so gut wie keine Rolle. Die Regierung Johnson hat nun eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die sich Maßnahmen für einen besseren Schutz ausdenken soll.

Justizminister Robert Buckland sagte vergangene Woche: „Wir sind eine Nation von Tierliebhabern, und viele von uns haben während der Pandemie ein Haustier als Gesellschaft gesucht, was den Anstieg der Diebstähle für viele besonders grausam und schockierend macht.“ Die Taskforce solle „jede mögliche Option“ untersuchen, um Familien vor dem „schändlichen Verbrechen“ zu schützen. Nicht nur Boris Johnson äußerte seinen Abscheu. Labour-Schattenjustizminister David Lammy sagte: „Der furchtbare Gedanke, dass mein Hund gestohlen werden könnte, hält mich nachts wach.“ Das gegenwärtige Gesetz reiche nicht aus, um organisierte Banden abzuhalten.

Nur sehr wenige Täter werden je verurteilt, sagt Dan Allen von der Universität Keele, der über die Beziehung von Tieren und Menschen forscht. Höchstens ein Prozent der Hundediebstähle landen nach seiner Schätzung vor Gericht. „Und dann ist es das Wahrscheinlichste, dass die Täter eine Geldbuße oder eine Bewährungsstrafe bekommen.“

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