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#5 Buch-Änderungen, die House of the Dragon gerettet haben – und 2, die überhaupt nicht funktionieren

„5 Buch-Änderungen, die House of the Dragon gerettet haben – und 2, die überhaupt nicht funktionieren“

House of the Dragon basiert auf George R.R. Martins Buch Feuer und Eis, doch die Serie ändert Aspekte der Fantasy-Geschichte. Welche Änderungen sind gut – und welche weniger?

Die Geschichten von George R.R. Martin beflügeln nicht nur die Fantasie ihrer Lesenden, sondern bieten mit ihrer durchdachten Welt und den Intrigen Stoff für erstklassige Serien-Unterhaltung. Das bewies Game of Thrones und dieses Jahr House of the Dragon. Die neue Targaryen-Serie nahm aber einige Änderungen an der Story der Vorlage vor. Das liegt auch an der Vorlage selbst. Feuer und Blut * unterscheidet sich grob gesagt in drei Punkten von den Büchern, die Game of Thrones zugrunde lagen:

  • Feuer und Blut ist ein fiktives Geschichtsbuch, kein Roman
  • Es gibt keinen allwissenden Erzähler, sondern widersprüchliche Zeugenberichte und Deutungen, die nebeneinander stehen
  • Es handelt viele Jahre Targaryen-Geschichte im Schnelldurchlauf ab

Das Autorenteam von House of the Dragon musste also einiges im Vergleich zum Buch ändern, um eine konventionelle Dramaserie daraus zu basteln. Im folgenden Artikel geht es deshalb weniger um Prozesse, die im Buch nur erwähnt und in der Serie ausführlich dargestellt werden. Interessanter sind gravierende Änderungen im Vergleich zur Vorlage, die die Serie verbessern – oder verschlechtern.

Achtung, es folgen Spoiler für die 1. Staffel von House of the Dragon.

1. Gute House of the Dragon-Änderung: Alicent und Rhaenyra sind BFFs


In der Serie sind Alicent Hightower (Emily Carey) und Rhaenyra Targaryen (Milly Alcock) etwa gleichaltrig und beste Freundinnen. Im Buch sieht das anders aus. Dort ist Alicent neun Jahre älter. Sobald sie Aegon bekommt, entwickelt sie sich zur bösen Stiefmutter.

Alicent und Rhaenyra

Was verbessert die Änderung? Die Beziehung von Rhaenyra und Alicent gewinnt an Komplexität und Tragik. Im Buch befinden sich beide Frauen auf einem unabwendbaren Kollisionskurs, in der Serie verpassen sie ein ums andere Mal den Moment, umzukehren.

2. Gute Änderung: Alicent ist viel naiver

Im Buch wird Alicent bei der Werbung um Viserys mehr Agenda zugesprochen. So nahm sie in Feuer und Blut schon für den früheren König Jahaerys eine Rolle als Vorleserin ein, weshalb der kranke König sie sogar mit seiner Tochter verwechselte. Außerdem wurden ihr vor der Hochzeit mit Viserys Affären nachgesagt, allen voran mit Daemon Targaryen, Rhaenyras Onkel.

Alicent und Viserys

In der Serie fehlt davon jede Spur, auch weil sie jünger ist. Alicent fehlt es an Erfahrung und Eigenständigkeit, was es ihrem Vater Otto umso einfacher macht, sie zur Beziehung mit König Viserys zu drängen.

Was verbessert die Änderung? Alicents Geschichte wird in der Serie mit der von Rhaenyra parallelisiert. Durch den direkten Vergleich erhalten wir tiefere Einblicke in ihre Beweggründe.

3. Gute Änderung: Die Beziehung von Rhaenyra und Criston

In der Vorlage von George R.R. Martin werden zwei Versionen der Beziehung von Königswache Criston Cole und Prinzessin Rhaenyra präsentiert: In der ersten versucht Rhaenyra ihn zu verführen, doch er lehnt sie ab. In der zweiten schleicht sich Criston in ihr Schlafgemach, aber sie lehnt ihn ab. Für die Serie wird ein Mittelweg gewählt: Rhaenyra und Criston kommen einander näher, woraufhin er mit ihr durchbrennen will, während für sie nur eine Affäre infrage kommt.

Rhaenyra und Criston

Was verbessert die Änderung? Im Buch bleibt Cristons Motivation banal. Die Serie zeichnet das Bild eines widersprüchlichen Mannes, der seine Identität zu 100 Prozent auf einem ritterlichen Wertekodex aufbaut, dem er nicht entsprechen kann. Zum Beispiel, weil er Leuten gern den Schädel einschlägt.

4. Gute Änderung: Laenor lebt

Buch-Laenor nimmt ein tragisches Ende. Er wird von seinem eigenen Freund/Geliebten Qarl getötet, angeblich aus Eifersucht, aber vermutlich im Auftrag von Daemon. House of the Dragon schenkt Laenor für die 1. Staffel ein Happy End. Laenor täuscht seinen Tod vor und lebt, während Rhaenyra Daemon heiraten kann.

Was verbessert die Änderung? Fürs Erste löst sich House of the Dragon vom bekannten Game of Thrones-Muster, queere Figuren nach wenigen Auftritten zu killen. Außerdem hält sich das Autorenteam erzählerische Optionen offen, falls man Laenor später zurückholen möchte.

Hilfreiche Artikel rund um die Serie:

  • Der Targaryen-Stammbaum erklärt
  • Alle Drachen in House of the Dragon

5.
Gute Änderung: Aemonds Kampf gegen Luke

Aemond Targaryen ist ein großer Krieger und abscheulicher Mörder in der Erzählung von Feuer und Blut. Sein erstes hochkarätiges Opfer ist Rhaenyras Sohn Lucerys (Elliot Grihault). Lukes Tod im Finale von Staffel 1 ähnelt dagegen einer Verkettung unglücklicher Umstände. Aemond (Ewan Mitchell) will den Neffen einschüchtern, beide haben ihre Drachen nicht unter Kontrolle und das Ergebnis kennen wir alle.

Luke und Vhagar

Was verbessert die Änderung? In der Serie wirkt Aemond weniger wie ein einseitiger Bösewicht aus Legenden, sondern eher wie ein junger Mann, der seine Fähigkeiten überschätzt. Lukes Tod schmerzt noch mehr. Er wäre so leicht abzuwenden gewesen, hätten die Eltern-Generationen ihren Hass und ihre Feuer speienden Massenvernichtungswaffen nicht auf die Kinder übertragen.

1. Schlechte House of the Dragon-Änderung: Rhaenys crasht die Krönung

Im Finale der 9. Episode crasht Rhaenys (Eve Best) mit ihrem Drachen Meleys die Krönungszeremonie des jungen Aegon II (Tom Glynn-Carney). Zig Menschen werden getötet, nur nicht die, die eine Rolle spielen: Alicents Familie. Weil Rhaenys… keine Lust darauf hat?

Rhaenys

In der Geschichtsüberlieferung von Feuer und Blut fehlt davon jede Spur. Darin wird Aegon gekrönt und die Drachengrube bleibt intakt.

Warum ist die Änderung schlecht? Die Szene riecht nach Spektakel-um-des-Spektakels-willen, ohne dass sich das Autorenteam tiefer mit Motivation und Konsequenzen von Rhaenys‘ Tat auseinandersetzen will. Es riecht, anders ausgedrückt, nach den schlimmeren Facetten von Game of Thrones Staffel 7 und 8.

2. Schlechte Änderung: Aegons Prophezeiung

Die Idee, dass Aegon der Eroberer die Prophezeiung vom Kampf zwischen Eis und Feuer an seine Nachfahren weitergegeben hat, fehlt im Buch, genau wie Cameos des Dolches, mit dem in Game of Thrones Bran Stark getötet werden soll. Für die Serie wird diese Geschichte allerdings zur Triebfeder von Viserys‘ und Rhaenyras Entscheidungen und ermöglicht das Missverständnis der letzten Worte des sterbenden Königs.

Viserys und Rhaenyra

Warum ist die Änderung schlecht? Man könnte die erste Staffel von House of the Dragon ohne Prophezeiung und Dolch erzählen und würde nichts Wesentliches verlieren, außer die falsch verstandenen letzten Worte von Viserys. Aber die sind nicht notwendig, um Alicent in den Krieg zu treiben. Die Aegon-Verbindung ist nichts weiter als eine durchschaubare Klammer, welche House of the Dragon mit Game of Thrones verbinden soll. Dabei genügt es, eine Sekunde aus der Serie zu schauen, um die Verbindung in Handlung, Atmosphäre und Motiven zu erkennen.

House of the Dragon im Podcast

Wir haben das Game of Thrones-Prequel House of the Dragon mit wöchentlichen Episoden-Besprechungen begleitet. Hört rein, wie es mit den Targaryens weitergeht.

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