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#Warum die Generation Z der Look des Geldadels fasziniert

„Warum die Generation Z der Look des Geldadels fasziniert“

Eigentlich waren die Frauen und Männer des Kennedy-Clans reif für die Geschichtsbücher. Was sollte ihr Lebensstil uns bloß heute noch sagen? Dann kam Tiktok. Und dann ein neuer Trend auf dieser Plattform: #oldmoney. Perlen statt Bling-Bling, Tennisröcke statt Minikleid, Loafer statt Sneaker, Tweed statt Jeans: Junge Menschen, die zur Generation Z gehören, womit zumeist jene zwischen 1997 und 2012 Geborenen gemeint sind, versetzen sich gerade mit ihrem Kleidungsstil in die Welt des alten Geldadels. Sie kleiden sich so, als wären sie einer Familiendynastie entsprungen, als hätten sie Unsummen an Geld geerbt und würden ihre Sonntage bei Polospielen verbringen.

Neue alte Vorbilder eines Trends

Jackie Kennedy, Lady Di, Blair Waldorf aus der amerikanischen Serie „Gossip Girl“: Sie sind die neuen „alten“ Vorbilder dieses Styles. Während Jackie O. und Diana schon damals zu den inspirierenden Frauen ihrer Zeit zählten, war das bei Blair Waldorf zunächst nicht so. Wäre sie eine echte Person, sie würde diesen Sieg wohl jetzt mit Champagner feiern.

Geld, Partys, Shopping, die Figur Blair Waldorf lebt in der Serie das sorglose Leben inmitten der New Yorker Elite. Als „Gossip Girl“ im Jahr 2007 erschien, war die Freundin und Rivalin Serena van der Woodsen schnell die beliebtere bei den Zuschauern. Serena ist in der Serie die Hübschere, Entspanntere, und das macht Blair rasend. Sie selbst ist das komplette Gegenteil. Faltenröcke, perfekt gestylte Wellen unter dem Haarreif, makelloses Auftreten: Blair liebt es klassisch. Die Fans der Serie eiferten diesem Look nie nach – bis jetzt. Bis zu diesem Tiktok-Trend.

Strickjacke statt Sweatshirt: Look zum #oldmoney-Trend


Strickjacke statt Sweatshirt: Look zum #oldmoney-Trend
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Bild: Moritz_hau/Tiktok

Dabei sind es höchstens oberflächlich betrachtet der Champagner und die Polospiele, die es diesen Angehörigen der Gen Z angetan haben. Wahrscheinlicher, dass sie sich eigentlich nach der Stabilität und Sicherheit sehnen, den dieser Lebensstil suggeriert. Die Eurokrise, die Flüchtlingsbewegung, Terror, Klimawandel, Pandemie, Ukrainekrieg: Die Welt, in der junge Menschen aufgewachsen sind, ist fragil geworden, die Sicherheitslage unübersichtlich, sagt der Generationenforscher Rüdiger Maas. Die Einschläge der Krisen kommen immer näher, bedrohen das Leben immer direkter. Der Trend spiegelt die innerste Angst vieler junger Menschen wider: dass sie ihr bisheriges Leben nicht mehr lange so weiterleben können. Sie flüchten vor Veränderung. Und dafür ist der alte Geldadel das perfekte Milieu. Er steht mehr als alles andere für Sicherheit und ein Das-war-schon-immer-so.

Was der Tod der Queen für den Trend bedeutet

In der Popkultur ist das schon länger ein Thema: Lana Del Rey ist eine echte Kennerin, singt in „Old Money“, „Young and Beautiful“ und „Money, Power, Glory“ von Diamanten und Kaschmir. Auch Lorde und Taylor Swift beschreiben diese Welt in „Tennis Court“ und „Champagne Problems“. Und auch im jungen, feministischen Deutschrap geht es um Geld und Sorglosigkeit – wie etwa in Nina Chubas „Wildberry Lillet“. In dem Song, der „Layla“ von Platz eins verdrängte, rappt sie über Immobilien, Canapes und über „haben, haben, haben“.

Dass Königin Elisabeth II. gestorben sei, habe den Trend noch einmal befeuert, sagt Rüdiger Maas: „Plötzlich ist etwas weg, das immer da war. Das ist beängstigend.“ Besonders die britische Monarchie steht für die von den Jungen gesuchte Verlässlichkeit: „Egal wie schnell sich die Welt dreht, wie modern alles wird: Hier blieb immer alles beim Alten.“ Genau das zeichnet auch altes Geld aus: Stillstand – nicht nur optisch. In Krisen werden Menschen nostalgisch. Das war schon immer so.,

Aussehen wie Blair Waldorf: Look auf Tiktok


Aussehen wie Blair Waldorf: Look auf Tiktok
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Bild: Luforesti/Tiktok

Doch es geht bei dem Trend noch um etwas anderes: Bequemlichkeit. Schon in der Vorgängergeneration, unter den Millennials, war immer wieder die Rede von Work-Life-Balance. Diese Generation hat mit jungen Milliardären wie Mark Zuckerberg aber auch einige der reichsten Menschen der Welt hervorgebracht. Und für ihre Lebenshaltung mussten diese Menschen dann eben doch schuften und buckeln, rund um die Uhr, Überstunden machen, Risiken eingehen. Arbeit wurde verherrlicht, als lebenserfüllend und identitätsstiftend.

Leistung ist nicht mehr cool

Die Gen Z konnte live beobachten, dass das nicht stimmt. Dass so ein Leben voller Arbeit und Druck vielleicht reich, nicht aber zwingend glücklich macht. Die Rolle der Freizeit wird wieder wichtiger. Immer mehr junge Menschen wollen Teilzeit arbeiten. Leistung ist nicht mehr cool.

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