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Wie Samsung tickt

Google und Samsung arbeiten jetzt bei der Entwicklung des Smartwatch-Betriebssystems eng zusammen. So bringt der koreanische Hersteller seine neue Galaxy Watch 4 nicht mehr mit dem hauseigenen Betriebssystem Tizen auf den Markt, sondern verwendet Googles Wear OS. Das erste Produkt der jungen Partnerschaft war jedoch heftiger Kritik ausgesetzt: Wer eine smarte Uhr mit den Genen von Google kauft, erwartet den Google Assistant und das Bezahlverfahren Google Pay. Beides fehlte ursprünglich auf der Watch 4. An Bord nimmt nur der unfähige Herr Bixby akustische Befehle entgegen, und vor Samsung Pay muss man warnen: Es setzt die Komplettdurchleuchtung des eigenen Bankkontos voraus und verschlechtert die Schufa-Bewertung, weil zugleich ein Ratenkreditvertrag mit der Solarisbank abgeschlossen wird. Mittlerweile wurde immerhin Google Pay nachgereicht.

Die Hardware der neuen Samsung-Uhren überzeugt. Die Watch 4 kommt in vier Größen von 40 bis 46 Millimeter, als Modellvariante Classic mit drehbarer Lünette, im Aluminium- oder Edelstahlgehäuse mit Bluetooth und WLAN sowie in einer Mobilfunkversion mit LTE. Die Preise reichen von 270 bis 450 Euro. Die Armbänder lassen sich (mit einem billig wirkenden Mechanismus) wechseln, die Verarbeitungsqualität der Uhr wirkt gut. Dazu trägt auch der glatte, glasbeschichtete Uhrenboden bei. Die Watch 4 wird allein induktiv geladen, es gibt also keine Pogo-Pins und kein Gefummel mit der Ladeschale.

Die Watch 4 ist zudem wassergeschützt bis 5 ATM. Das Amoled-Display mit starken Kontrasten und hoher Helligkeit gefällt auf ganzer Linie, die Auflösung liegt bei 396 × 396 Pixel in den kleineren Modellvarianten und 450 × 450 Pixel bei den größeren. Bedient wird die Uhr mit zwei physischen Tasten rechts und Fingergesten auf dem Touchscreen.

Was die Uhr messen kann, sind zunächst die üblichen Gesundheitsparameter wie etwa die Herzfrequenz und die Sauerstoffsättigung.



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Test
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Samsung Galaxy Watch

Die neue Samsung lässt sich nicht mit einem iPhone verwenden und ließ sich bei unseren Versuchen auch nicht mit einem Nicht-Samsung-Smartphone zum Leben erwecken, rein theoretisch sollte das aber klappen. Einige Funktionen wie die Messung des Blutdrucks und die Erstellung eines Einkanal-EKG funktionieren definitiv nur mit Samsung-Smartphones. Nimmt man die Uhr in Betrieb, sind zahlreiche Samsung-Apps für die Einstellungen, die Messung von Gesundheitswerten und Fitness-Aktivitäten zuständig. Man kann auch Google Fit nehmen, erhält dann aber nur ein arg reduziertes Ökosystem.

Was die Uhr messen kann, sind zunächst die üblichen Gesundheitsparameter wie etwa die Herzfrequenz und die Sauerstoffsättigung. Bei Trainings draußen schaltet sich GPS dazu, alle diese Daten werden sehr präzise erhoben. Das Einkanal-EKG arbeitet wie jenes der Apple Watch nur zur Erkennung des Vorhofflimmerns. Um den Blutdruck zu messen, muss man mit einem geeichten herkömmlichen Gerät Referenzmessungen vornehmen, anschließend gelingt die Messung allein mit den optischen Sensoren der Uhr. Die Genauigkeit ließ zu wünschen übrig, teilweise betrug die Abweichung 15 Prozent.

Schnarchgeräusche als Audiodatei

Neu ist die bioelektrische Impedanzanalyse, die wie bei einer Körperanalysewaage unter anderem den Fett- oder Muskelanteil der Körpermasse ermittelt. Die Werte entsprachen mit kleinen Abweichungen denen unserer Waage. Interessant ist eine Schnarchanalyse, für die man die Uhr nachts tragen muss und zusätzlich das Smartphone neben das Bett legt. Schnarchgeräusche werden dann als Audiodatei gespeichert und lassen sich später abrufen.

Die Gesundheits- und Workout-Daten landen leider nur in den Samsung-Apps, aber nicht in einem über den Browser übersichtlicher aufzurufenden Web-Interface. Auch der Export der Daten gelingt nur bedingt. Dank Wear OS lassen sich Apps aus dem Playstore von Google nachinstallieren, etwa Komoot und andere hilfreiche Tools. Dies ist gegenüber dem vorherigen Betriebssystem ein Pluspunkt.

Während die Hardware überzeugt, muss Samsung bei der Software nachbessern. Die Akkulaufzeit der von uns erprobten Modelle mit 40 und 46 Millimeter, also mit kleiner und großer Batterie, sind enttäuschend. Mit aktiviertem Always-on-Display hielt die kleine Uhr einen halben Tag durch, die große keinen ganzen. Deaktiviert man die Daueranzeige der Uhrzeit, lässt sich die Laufzeit verdoppeln. Sportaktivitäten wiederum verringern sie drastisch. Das LTE-Mobilfunkmodul mit E-Sim-Karte hatten wir nicht im Einsatz. Hier gibt es Nutzerberichte, wonach der Akku schon nach wenigen Stunden geleert ist.

Freunde der Marke könnten sich für eine Premium-Variante der Uhr interessieren: Die „Thom Browne Special Edition“ ist derzeit in Amerika für 800 Dollar erhältlich und zeichnet sich durch eine luxuriöse Materialwahl aus, unter anderem kommt Rhodium zum Einsatz. Mitgeliefert werden gleich drei Armbänder aus Stoff, Gummi und Leder. Auch die Ladestation trägt individuelle Designelemente des amerikanischen Modeschöpfers. Ob diese Variante auch nach Europa kommt, ist ungewiss.

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