Wissenschaft

#Warum Videowettbewerbe wichtig sind – Die kleinen Dinge

Warum Videowettbewerbe wichtig sind – Die kleinen Dinge

Ja ja, die Digitalisierung, der Medienwandel, jeder kann Content erstellen. Wir leben in aufregenden Zeiten. Plattformen wie YouTube oder Vimeo sind in den letzten Jahren immer weiter gewachsen, auch im deutschsprachigen Raum, wenn man sich einfach nur die Menge an hochgeladenen Videominuten anschaut. Auf YouTube werden pro Minuten ca. 400 Stunden Videomaterial (stand Juli 2015, weltweit) hochgeladen – niemand kann sich das alles anschauen, aber das verlangt ja auch keiner.

Unter diesen vielen Videominuten sind Clips, die Wissen vermitteln, Videos aus Forschungsinstitutionen, PR-Stücke von Universitäten und Einrichtungen, von jungen Medienfirmen, die spannende (klickzahlenversprechende) Wissenschaftsthemen erklären oder einfach von Privatpersonen, die gerne über Wissen und Wissenschaft reden (Übergänge sind fließend).

Kompetischen!

Gerade im Bereich der Wissens- und Wissenschaftsvideos finde ich Wettbewerbe sehr gut. Tolle Videos, und vor allem die Köpfe dahinter, sollten ausgezeichnet werden. Genauso wichtig ist mir, dass ein Wettbewerb immer dazu führt, dass ein bestimmtes Genre sichtbarer wird und mehr Menschen erwägen selbst etwas in der Richtung zu machen. Ich hab im Sommer 2016 auch mal zu Handykamera und Ansteckmikro gegriffen und Filmchen für YouTube gemacht, wie ich hier schon erzählt habe. Für mich persönlich war es ein Experiment in der Richtung “bekomm‘ ich das hin?”. Mit den Videos habe ich allerdings nicht an einem Wettbewerb teilgenommen, zum einen weil es sich um eine Auftragsarbeit für die Lange Nacht der Wissenschaften in Berlin und Potsdam 2016 gehandelt hat und zum anderen, weil ich in der Jury des Wettbewerbs sitze, der mir als erstes einfallen würde wo man so etwas einreichen könnte: Fast Forward Science von Wissenschaft im Dialog.

Ich bin sehr glücklich Teil einer solchen Jury zu sein, schon seit 2014 für Fast Forward Science und seit 2015 für einen österreichischen Wettbewerb: scienceclip.at. Man bekommt einen neuen Blickwinkel darauf wie die ersten Schritte mit Webvideo von einigen Personen oder Einrichtungen aussehen, aber man entdeckt auch wahre Video-Perlen und wird auf interessante Themenfelder gestoßen. Und diese Erlebnisse kann jeder haben. Stöbert einfach mal auf den entsprechenden Webseiten der Wettbewerbe oder direkt auf den Youtube Channeln von Fast Forward Science (YouTube Channel) und sciencelip.at (YouTube Channel).

Ohhh der feine Herr Juror…

Ich schreibe das hier nicht alles auf, um mich selbst zu beweihräuchern. Am vergangenen Freitag, den 02.12. war die Preisverleihung von scienceclip.at in Wien. Die Preise für Fast Forward Science werden am Dienstag den 06.12. in Bielefeld auf dem Forum Wissenschaftskommunikation verliehen. Und gerade in dieser geballten Preisverleihungszeit kam mir der ein oder andere Gedanke. Vergleicht man die Videos der beiden oben genannten Wettbewerbe, fällt auf, dass in Österreich vornehmlich Schüler*innen Videos eingereicht haben, etwas das bei Fast Forward Science erst 2016 ausdrücklich gewünscht wurde mit dem Spezialpreis MeerWissen. Allein die Tatsache das beim Wettbewerb in Österreich, in verschiedenen Alterskategorien, 100 Videos von Schüler*innen eingereicht wurden freut mich wahnsinnig. Solche Webvideos können eine tolle Spielwiese sein, ein nettes Projekt, etwas in dem man sich ausprobieren kann – ich wünsche mir da noch viel mehr Beiträge von Schüler*innen.

Bei Fast Forwad Science treten Videos von verschiedenen Teilnehmer*innen gegeneinander an, in Kategorien wie „Scitainment“ oder „Substanz“. Unter den Einreichenden sind einzelne YouTuber*innen, Wissenschaftler*innen und Forscher*innengruppen, Vereine, Einrichtungen und teilweise Hochglanzproduktionen von Wissenschaftsorganisationen, die YouTube mit einer Plattform für Fernsehbeiträge verwechseln. Von diesen Videos haben eigentlich alle Aufmerksamkeit verdient, und es gibt darunter besondere Dinge zu entdecken. Ein Video, das mich immer noch nicht loslässt – aber das wir nicht wirklich für einen Preis bei Fast Forward Science auszeichnen konnten, weil es eben ein Wissens- und Wissenschaftsvideowettbewerb ist – wäre dieses hier:

Ich bin jedes Jahr aufs Neue von der Schaffenskraft beeindruckt, die in den Einreichungen bei Fast Forward Science steckt, und auch davon würde ich gerne noch mehr sehen. Aber mein Herz hängt irgendwie an den Schüler*innen Videos. Nicht weil sie professionell produziert sind – das sind diese Videos in vielen Fällen nicht – sondern weil man hier die Freude und die Leidenschaft spürt. Na klar, kann einem das ganz egal sein. Warum sollte man sich ein Video von sehr jungen Schüler*innen anschauen, das sich damit beschäftigt aus welcher Höhe ein Butterbrot auf die Butterseite fällt? Was interessieren mich Schüler*innen aus Niederösterreich oder aus dem Saarland? Man könnte aber auch kurz überlegen, ob man überhaupt etwas davon mitbekommen hätte, wenn es nicht Wettbewerbe gäbe. Der Segen und der Fluch von Webvideos ist, dass man niemandem Platz wegnimmt (oder Sendezeit). Jeder kann alles hochladen was sie oder er möchte. Das heißt aber noch lange nicht, dass diese Videos gefunden oder überhaupt angeschaut werden. Wettbewerbe schaffen Aufmerksamkeit – ich hoffe, ich habe letztere jetzt auch bei euch geweckt.

Also…?

Mal ab und zu auf YouTube und vor allem bei Wettbewerben stöbern – dafür ist die Plattform gemacht. Abschließend möchte ich jeder Einrichtung, Organisation, jedem Verein, jedem Studierenden und schulpflichtigen Menschen ans Herz legen, mal ernsthaft mit dem Gedanken zu spielen, ein Video zu drehen das sich mit Wissen oder Wissenschaft beschäftigt. Handykamera und ein Ansteckmikro können für die ersten Versuche vollkommen ausreichen. Ressourcenknappheit kann ja auch erfinderisch machen.

Längst nicht für jeden ist ein YouTube Channel ein Karriereweg, mit dem der Lebensunterhalt bestritten werden kann. Aber es schadet nicht ein paar vorsichtige Schritte auf Video-Plattformen zu unternehmen, und es kann ein spannendes Hobby sein. In jedem Fall ist die Antwort „Ja, hab ich schonmal gemacht“ auf die Frage „Kennen sie sich mit Webvideos aus?“, immer ein Pluspunkt.

Stöbern und vielleicht besser machen:

YouTube Channel Fast Forward Science

YouTube Channel scienceclip.at

Homepage Fast Forward Science

Homepage scienceclip.at

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Quelle

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