Nachrichten

#Was am Montag passiert ist

„Was am Montag passiert ist“

Am zwölften Tag der russischen Invasion in die Ukraine haben sich Vertreter beider Staaten am Montagnachmittag zu ihrer dritten Verhandlungsrunde getroffen. Das Treffen fand bei Bialowieza nahe der Grenze zwischen Polen und Belarus statt und sollte nach russischen Angaben unter anderem der Evakuierung umkämpfter Städte gelten.

Gerhard Gnauck

Politischer Korrespondent für Polen, die Ukraine, Estland, Lettland und Litauen mit Sitz in Warschau.

Nachdem am Wochenende zwei Versuche gescheitert waren, die von Russen belagerte und beschossene Großstadt Mariupol zu evakuieren, legte Moskau am Montag einen anderen Plan vor. Er sah vor, dass Zivilisten aus Mariupol, Charkiw und anderen Städten über „Korridore“ nach Russland oder Belarus gebracht werden sollten. Damit müssten die betroffenen Menschen auf das Gebiet des Kriegsgegners oder seines Verbündeten Belarus. Ein Sprecher des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sagte dazu am Montag, das sei unmoralisch und inakzeptabel. „Das Leid der Menschen wird benutzt, um die gewünschten TV-Bilder zu schaffen“, teilte der Sprecher mit.

Das sagt die Ukraine

Iryna Wereschtschuk, in Kiew Ministerin für die Reintegration der besetzten ostukrainischen Gebiete, appellierte an Moskau, „aufzuhören, mit dem Leben der Zivilbevölkerung Manipulation zu betreiben“. Sie sagte zu dem russischen Angebot, man werde „trotz des ganzen Zynismus Russlands weiter über die Öffnung humanitärer Korridore verhandeln“. In der vom Land her von russischen Truppen umzingelten Hafenstadt Mariupol seien immer noch „fast 300.000 Menschen: Frauen, Kinder und Alte, die um Hilfe flehen“. Auch in den Gebieten Kiew und Cherson und in der umkämpften Millionenstadt Charkiw hofften die Menschen auf einen sicheren Weg aus dem Kampfgebiet.

„Verhandlungen zwischen den Armeen kann es nicht geben. Aber man muss sich auf humanitäre Korridore einigen“, sagte Wereschtschuk. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz sei in der Frage aktiv, auch die UNO habe sich eingeschaltet. Doch Kiew erhebt den Vorwurf, Russland wolle die Frage der Korridore dazu nutzen, seine Truppen umzugruppieren und Reserven heranzuführen. Bei der eingekesselten Stadt Mariupol hätten die russischen Truppen „einen Konvoi aus acht Lastwagen mit Medikamenten und Lebensmitteln für diese Stadt beschossen“, sagt Wereschtschuk. Dabei hätten die Russen die vereinbarte Feuerpause missachtet. So sei die Lieferung nicht in die Stadt gekommen. „Wir werden weiterhin versuchen, nach Mariupol durchzukommen, um den Menschen humanitäre Hilfe zu bringen“, hieß es von der Ministerin.

Militärisches Geschehen

In der beschossenen Stadt Mykolajiw im Süden des Landes gelang es der Armee nach Kiewer Angaben, den Flugplatz von den russischen Truppen zurückzuerobern. In den umkämpften Städten Irpin, Butscha und Hostomel bei Kiew hat sich die Lage für die Bevölkerung, etwa bei der Versorgung, dramatisch verschlechtert. In Hostomel, wo sich der Werksflughafen der Antonow-Flugzeugproduktion befindet, wurde der Bürgermeister Jurij Prylypko von russischen Soldaten erschossen, als er Brot an die Einwohner verteilte. Das teilte der Gemeinderat der Stadt am Montag über Facebook mit. In Makariw bei Kiew kamen infolge der Bombardierung in einer stillgelegten Bäckerei nach Angaben des Katastrophenschutzes 13 Menschen ums Leben.

Einer der engsten Mitarbeiter Selenskyjs und Unterhändler in den Gesprächen mit Russland, Mychajlo Podoljak, gab am Montag auf Twitter eine vorläufige Bilanz der Kriegszerstörungen: „Russland hat 202 Schulen, 34 Krankenhäuser und mehr als 1500 Wohngebäude beschädigt oder zerstört. Mehr als 900 Ortschaften sind völlig von Licht, Wasser und Heizung abgeschnitten.“ Die russische Armee wisse nicht, wie man andere Armeen bekämpfe, „aber im Töten von Zivilisten ist sie gut“, fügte Podoljak hinzu.

Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, vergessen Sie nicht, ihn mit Ihren Freunden zu teilen. Folgen Sie uns auch in Google News, klicken Sie auf den Stern und wählen Sie uns aus Ihren Favoriten aus.

Wenn Sie an Foren interessiert sind, können Sie Forum.BuradaBiliyorum.Com besuchen.

Wenn Sie weitere Nachrichten lesen möchten, können Sie unsere Nachrichten kategorie besuchen.

Quelle

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Schließen

Please allow ads on our site

Please consider supporting us by disabling your ad blocker!