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#Was Anleger jetzt wissen müssen

Was Anleger jetzt wissen müssen

Der Dax hat am Dienstag die Marke von 15.000 Punkten übersprungen und scheint diese am Mittwoch zu halten. Das ist eine schlechte Nachricht für Vermögensverwalter. Die werden angesichts der halbrunden Marke ihrer Erfahrung nun vermehrt von Kunden mit der Frage traktiert, ob Aktien jetzt nicht überbewertet seien und man besser verkaufen solle. Die Gegenfrage muss lauten: Was hat sich gegenüber Montag geändert? War der Dax bei 14.850 Punkten noch nicht überbewertet und ist er es jetzt?

Martin Hock

Der Hang von Anlegern, sich an magischen Zahlen zu orientieren – auch als „psychologisch wichtige Marken“ verbrämt – ist verständlich, wenn auch nicht rational. Marken geben Orientierung und wenn sie durch Rundung eine gewisse Perfektion ausstrahlen, umso mehr. Tatsächlich stellt sich die Frage nach der Bewertung von Aktien nicht erst seit Dienstag.

Der Dax hat eine gute Strecke hinter sich gebracht. Seit seinem Corona-Tief bei 8442 Punkten vor etwas mehr als einem Jahr ist es, Stand Dienstag, immerhin ein Anstieg von 78 Prozent – für eine Jahresbilanz nicht schlecht. Nicht die beste Entwicklung des Dax über einen solchen Zeitraum in seiner Geschichte, aber immerhin Platz 8 von 13.652 Zeiträumen seit 1967. Wirklich: nicht schlecht. Allzumal wenn man bedenkt, dass der Dax sich vor allem 1986 besser entwickelt hat, als es ihn noch gar nicht gab.

Auf das beste Aktienjahr folgte 1997 die Asienkrise

Nur noch der Zeitraum zwischen dem 22. Juli 1996 und dem 7. August 1997 hat besser abgeschnitten. Damals erwischte den Index postwendend die Asienkrise und er verlor bis September knapp 18 Prozent, gefolgt von einer weiteren starken Strecke, bis ihm die Russlandkrise im Juli 1998 und mit ihm der Beinahe-Zusammenbruch des Hedgefonds LTCM so richtig unter Druck brachten. Als der Dax im August 1997 seine Rekordstrecke aufstellte, war die Besorgnis über die Entwicklungen in Asien schon einige Monate vorhanden. Sie hatten nur bis dahin noch niemand wirklich aufgehalten.

DAX ®: aktueller Kurs und Nachrichten – FAZ.NET

Sorgen gibt es auch jetzt. Insbesondere die jüngsten Übertreibungen am Aktienmarkt sind dazu angetan, Anleger zu verunsichern. Da sind etwa die spektakulären Vorgänge um die Aktie des Computerspielehändlers Gamestop, die Hedgefonds hohe Verluste zufügten oder gerade in dieser Woche die Fehlspekulationen des Family Office Archegos (F.A.Z. vom 29. und 30. März), sondern auch die immensen Ausschläge einiger Aktienkurse.

Tesla etwa legten zwischen Mitte November und Anfang Januar 115 Prozent zu und verloren zwischen Anfang Februar und Anfang März wieder 35 Prozent. Viacom CBS, jene Aktie, die Archegos am Ende das Genick brach, gewannen zwischen Januar und März 120 Prozent und gaben in den vergangenen acht Tagen all diese Kursgewinne wieder ab.

Je mehr Anleger Risiken eingehen wollen, desto schwieriger wird die Lage

Und dann sind da noch weiter „weiche Faktoren“, etwa die Begeisterung für Börsenmäntel (Spacs). Denn auch wenn in Amerika Aktien bei Erfolglosigkeit des Spac zurückgegeben werden können, ist es immer noch eine Frage, wann dies zutrifft. Je mehr Anleger bereit sind, Risiken einzugehen – und das trifft für Katzen in Säcken wohl in hohem Maße zu -, desto risikoreicher wird die Gesamtlage.

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