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#Was Anleger zum Deliveroo-Börsengang wissen müssen

Was Anleger zum Deliveroo-Börsengang wissen müssen

Der am Mittwoch anstehende Börsengang des Essenslieferdienstes Deliveroo in London weckt Phantasien. Schließlich geht abermals ein Vertreter der boomenden Branche der Essenslieferanten an die Börse. Als im Dezember der amerikanische Lieferdienst Doordash den Gang aufs Parkett wagte, sprang die Aktie am Ausgabetag um rund 80 Prozent nach oben, vom schon erhöhten Ausgabepreis von 102 auf 182 Dollar.

Bastian Benrath

Dass sich ein ähnliches Muster bei Deliveroo wiederholt, erscheint aber fraglich. Anders als Doordash konkretisierte das Unternehmen die Preisspanne, zu der es seine Aktien anbieten will, zuletzt nach unten. Auch haben viele bisherige Investoren des 2013 gegründeten Start-ups angekündigt, ihre Beteiligungen mit dem Börsengang herunterfahren zu wollen.

Unabhängig von Erfolg oder Misserfolg von Deliveroo ist die Lieferung von Essen nach Hause oder an den Arbeitsplatz auf der ganzen Welt aber ein wachsendes Geschäft – und war es auch schon, bevor die Pandemie den Lieferkonzernen Flügel verlieh.

Gut eine Handvoll führende Konzerne

Der Kurs des führenden deutschen Lieferkonzerns Delivery Hero zum Beispiel legte schon in den drei Jahren zwischen seinem Börsengang und dem Beginn der Pandemie um 151 Prozent zu. Seit Anfang März 2020 betrug der Zuwachs dann 56 Prozent. Stichwort Wachstum: Delivery Hero hat seinen Umsatz im vergangenen Jahr verdoppelt. Auch andere Essenslieferkonzerne wachsen ähnlich schnell.

Um die Vorherrschaft im Liefergeschäft liefern sich rund um den Globus eine gute Handvoll Konzerne einen Wettstreit  Die beiden führenden europäischen Vertreter sind dabei Delivery Hero und Just Eat Takeaway aus den Niederlanden. Beide müssen sich beim Umsatz aber zwei Mischkonzernen aus China und Amerika geschlagen geben, die mit ihren Essensliefersparten mehr Geld umsetzen als die europäischen Konzerne als Ganzes.

Der chinesische Marktführer Meituan Dianping erlöste im vergangenen Jahr mit umgerechnet 8,4 Milliarden Euro etwa dreimal so viel wie Delivery Hero. Zur Essensliefersparte des amerikanischen Fahrdienstkonzerns Uber hingegen ist die Lücke weniger groß: Uber Eats kam zuletzt auf umgerechnet 3,4 Milliarden Euro, Delivery Hero auf 2,8 Milliarden.

Der Kampf um die Marktführerschaft tobt überall

Im Wettstreit der Essenslieferanten spielt sich ein aggressiver Verdrängungswettbewerb ab, denn es gilt als anerkannte Tatsache, dass nur der Führende in einem Markt oder einer Region auf Dauer profitabel arbeiten kann. Deshalb hat Delivery Hero Ende 2018 sein Deutschland-Geschäft an den niederländischen Rivalen Takeaway verkauft, der seitdem mit dem orangefarbenen Dienst Lieferando den bislang unangefochtenen Marktführer in Deutschland betreibt.

Deliveroo-Gründer William Shu


Deliveroo-Gründer William Shu
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Bild: AFP

Delivery Hero hat seither trotz Hauptsitz in Berlin kein eigenes Geschäft in seinem Heimatmarkt mehr. Die nun in London an die Börse strebende, in türkis firmierende Deliveroo wiederum war bis zum Sommer 2019 auch in Deutschland vertreten, zog sich aber wegen der zu starken Konkurrenz ebenso zurück.

Neu auf den deutschen Markt gekommen ist im vergangenen Jahr der finnische Dienst Wolt, dessen Fahrer hellblaue Rucksäcke tragen. Wolt liefert bislang in Berlin, München und Frankfurt und fordert den Marktführer heraus. Auf der globalen Ebene spielen die Finnen mit einem Jahresumsatz von zuletzt lediglich 285 Millionen Euro aber noch keine Rolle.

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