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#Chinesische Schattenbank Zhongzhi steht kurz vor dem Kollaps

Die Polizei ermittelt gegen Zhongzhi, die Anleger sollen Dokumente einreichen. Mit dem drohenden Kollaps nimmt die Nervosität rund um Chinas Finanzbranche wieder zu.

Die Lage rund um eine der größten Schattenbanken Chinas spitzt sich immer weiter zu. Nachdem sich der private Vermögensverwalter Zhongzhi vergangene Woche öffentlich entschuldigt und als „ernsthaft insolvent“ bezeichnet hat, haben die Behörden nun Untersuchungen gegen den Konzern eingeleitet. Das teilten die Pekinger Behörden in den sozialen Medien mit. Gegen mehrere Verantwortliche wurden strafrechtliche Maßnahmen eingeleitet. Explizit wurde eine Person namens Xie genannt, der Familienname des vor zwei Jahren verstorbenen Gründers Xie Zhikun. Dessen Angehörige sind weiterhin im Unternehmen aktiv. Die Witwe des Gründers ist die bekannte chinesische Sängerin Mao Amin, die das Erbe aber angeblich ausgeschlagen und an ihren Neffen abgetreten hatte.

Gustav Theile

Wirtschaftskorrespondent für China mit Sitz in Schanghai.

Unter den Kunden waren vor allem reiche Chinesen, die von dem Versprechen höherer Zinsen angelockt wurden, nun aber um ihr Erspartes bangen. Es gibt Bilder von Protesten geprellter Anleger, die Schilder in die Höhe halten: „Zhongzhi, gib uns unser Geld zurück.“ In den sozialen Medien kursiert ein Brief eines angeblichen Mitarbeiters, der die ganze Dramatik deutlich macht.

Einige der Kunden seien 80 oder 90 Jahre alt, die ihre gesamten Ersparnisse investiert hätten. Ein Finanzplaner habe sich umgebracht, weil er die Schuld seiner Kunden nicht auf sich habe nehmen können. Andere seien von Anlegern bedroht worden, die daraufhin inhaftiert worden seien. Die Pekinger Polizei rief die Bevölkerung in ihrem Wechat-Beitrag nun zur Mitarbeit auf. Die Anleger können ihre Dokumente einer Einheit für Wirtschaftskriminalität schicken oder selbst vor Ort Bericht erstatten.

55 bis 60 Milliarden Euro Verbindlichkeiten

Der Pekinger Vermögensverwalter hatte im Sommer für Aufsehen gesorgt, als er einige Zahlungen nicht fristgerecht leisten konnte. Vergangene Woche veröffentlichte der Konzern dann einen öffentlichen Entschuldigungsbrief, laut dem sich die Verbindlichkeiten auf umgerechnet rund 55 bis 60 Milliarden Euro belaufen, die Vermögenswerte aber nicht einmal die Hälfte betrügen. In diesem Brief bezeichnete sich Zhongzhi auch als „ernsthaft insolvent“.

Der Schattenbankensektor ist ein wichtiger Teil der chinesischen Finanzbranche und wird auf insgesamt rund 3 Billionen Dollar taxiert. Zhongzhi ist einer der größten und bekanntesten Akteure der Branche. Es handelt sich um ein weit verzweigtes Finanzkonglomerat mit unterschiedlichen Geschäftsbereichen und Beteiligungen. In dem öffentlichen Brief führte der Konzern seine Schieflage vor allem auf Missmanagement nach dem Tod des Gründers zurück. Der Vermögensverwalter hat jedoch auch viele Kundengelder in der kriselnden Immobilienbranche angelegt, in der viele Unternehmen in Schieflage sind. Deshalb nährt der drohende Kollaps von Zhongzhi Sorgen um die Stabilität der ganzen Branche.

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