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#Was für ein Feuerwerk!

Was für ein Feuerwerk!

Ein Picasso für 90 Millionen Dollar an der Spitze des internationalen Auktionswesens, gefolgt von einem Basquiat für 81 Millionen und einem Botticelli für 80 Millionen: Zugegeben, das sind keine solchen Knaller wie 2017 der Leonardo zugeschriebene und sagenhafte 400 Millionen teure „Salvator Mundi“ (das teuerste Bild aller Zeiten) oder die 160 Millionen, die 2015 eine Fassung von Pablo Picassos „Les femmes d’Alger“ erzielte. Doch wir blicken auf das Jahr 2021 zurück, das zweite der Corona-Pandemie. Angesichts dieser zeigt sich der globale Hochpreismarkt mehr als robust und sehr viel innovationsfreudiger, als die Gemälde von Händen alter Bekannter auf den Top-Plätzen allein vermuten ließen.

Unisono haben die großen Auktionshäuser Rekordumsätze vermeldet. Für Sotheby’s und Phillips waren es gar die besten Ergebnisse in der Firmengeschichte. Auf stolze 7,3 Milliarden Dollar beliefen sich bei Sotheby’s die Jahreseinnahmen, 71 Prozent mehr als im Vorjahr, 26 Prozent mehr als 2019. Bei Christie’s waren es 7,1 Milliarden Dollar, ein Ergebnis, das 54 Prozent über dem von 2020 liegt und 22 Prozent über dem von 2019. Auch Phillips übertraf mit Einnahmen von 1,2 Milliarden Dollar das vorpandemische Niveau – um satte 32 Prozent. Allein mit dem Nachholbedarf von Bietern, die in der ersten Phase der Covid-Krise nicht investieren konnten oder wollten, wollen die Häuser das nicht erklären. Das Zauberwort lautet Digitalisierung. Diese hat nicht nur den Anteil der Online-Auktionen schnell und effektiv erhöht und damit die Nachfrage in unsicheren Anlagezeiten befriedigt, sondern mit neuen Angeboten wie Non-Fungible Token (NFT) und der Akzeptanz von Kryptowährung als Zahlungsmittel große neue und vor allem kaufkräftige Kundengruppen für Kunst und Luxusgüter erreicht.

Nummer 2: Jean-Michel Basquiat, „In This Case“, 1983, Acryl und Ölkreide auf Leinwand, 197,8 mal 187,3 Zentimeter; Zuschlag 81 Millionen Dollar (Taxe 55 bis 75 Millionen) am 11. Mai bei Christie’s in New York





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Internationale Auktionen 2021
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Die teuersten Kunstwerke

Menschen wie zum Beispiel den 31 Jahre alten chinesischen Tech-Milliardär Justin Sun, der im November bei Sotheby’s in New York für 62 Millionen Dollar Alberto Giacomettis Skulptur „Le Nez“ ersteigerte. Sun ist Gründer der Kryptowährungsplattform TRON. Im März war er knapp im Bieterwettstreit um das meistdiskutierte Top-Los des Jahres unterlegen: Das NFT zu Beeples Digitalcollage „Everydays: The First 5000 Days“ wurde bei Christie’s in New York dem 33-jährigen indischen „Metaverse-König“ und Digitalkunst-Sammler Vignesh Sundaresan für 60,25 Millionen Dollar zugeschlagen – der übrigens selbst sagt, Investitionen in solche Token, also auf der Blockchain verschlüsselt abgelegte Besitzzertifikate für digitale oder andere Werke, seien hochspekulativ. Sun wiederum, um die Trophäe des ersten für einen derart hohen Betrag verkauften NFT gebracht, schwenkte um und kaufte stattdessen bei Christie’s ein Aktgemälde von Picasso und drei Selbstporträts von Warhol. Cross-over zwischen den Genres und die Hybridisierung des Marktes als virtuell und physisch, digital und analog, kurz: Kunst aller Art handeln und sammeln im Metaversum – darauf richten sich nun große Hoffnungen.

Trotz solcher Entwicklungen, die selbst Traditionalisten dazu zwingen, sich mit der Blockchain-Technologie zu befassen, bleibt so manche alte Wahrheit ewig gültig. Etwa, dass „divorce“ (Scheidung), „death“ (Tod) oder „debt“ (Schulden) die schönsten Sammlungen unter den Hammer bringen. Im bald vergangenen Jahr erzwang der Rosenkrieg zwischen Immobilienmogul Harry Macklowe und seiner Frau Linda die Rekordversteigerung ihrer Kollektion bei Sotheby’s, aus der es vier Werke unter die teuersten zehn Kunstwerke des Jahres schafften: besagter Giacometti, ein Rothko, ein Pollock und ein Twombly. Das Pendant bei Christie’s war die Auktion der Sammlung des 2020 verstorbenen Öltycoons Edwin Cox, dessen Leidenschaft dem Impressionismus und Post-Impressionismus galt. Aus ihr stieg Vincent van Goghs Bild von Hütten zwischen Olivenbäumen auf Rang sechs.

Und dann war da noch der schöne junge Mann, den Sandro Botticelli um 1480 in Öl bannte. Ein Solitär, umgeben von Moderne und Zeitgenossen, weist er doch in die Zukunft: Im Januar kommt ein „Schmerzensmann“ des Renaissancekünstlers zum Aufruf, Schätzwert über 40 Millionen Dollar. Sein Auftritt ist das erste Highlight 2022 für einen Wirtschaftssektor, dem das Feuerwerk wahrlich nicht ausgegangen ist.

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