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#Was ist das Geheimnis von Franz Wagner?

„Was ist das Geheimnis von Franz Wagner?“

Was ist das Geheimnis von Franz Wagner? Man kann in seiner Heimatstadt Berlin suchen, wo er mit Alba Berlin in der Bundesliga und in der Euroleague spielte. Man kann im US-Bundesstaat Michigan suchen, wo er mit der University of Michigan in der wichtigsten Collegeliga spielte. Man kann im US-Bundesstaat Florida suchen, wo er mittlerweile mit den Orlando Magic in der NBA spielt. Man kann momentan aber auch in Köln suchen – und findet dort die vielleicht vielversprechendste Antwort auf die Frage, warum Franz Wagner, 21 Jahre alt, der beste deutsche Basketballspieler seit Dirk Nowitzki werden könnte.

Es ist Sonntag in Köln. Basketball-EM, Gruppe B, Pressekonferenz der Nationalmannschaft. Auf dem Podium sitzt Gordon Herbert, der Bundestrainer, der den spektakulären 109:107-Sieg der Deutschen über Litauen kommentieren soll. Seine Sätze sind sehr kurz.

Mehr als Biss

Sogar, als er etwas über den Spieler sagen soll, über den die mehr als 18.000 Menschen in der Arena wahrscheinlich stundenlang sprechen könnten: Franz Wagner, der deutsche Flügelspieler, der in seinem achten Länderspiel 32 Punkte gegen das große Litauen gemacht hat. Und so sagt Herbert, der aus Kanada kommt, einen englischen Satz, der nur sechs Wörter enthält, aber einen entscheidenden Hinweis auf das Geheimnis von Franz Wagner: „He’s got some bite to him.“

Wenn man den Satz im Internet ins Deutsche übersetzen lässt, steht dort: „Er hat Biss.“ Das stimmt sicher, aber mit Biss ist nicht beschrieben, was Herbert wirklich meint. Er weiß, dass in Wagner etwas Dunkleres ist. Man könnte ihn vielleicht mit Harry Potter vergleichen, der einen Teil von Voldemort in sich trägt. Im Fall von Franz Wagner drückt sich das folgendermaßen aus: Es ist ihm nicht nur wichtig, dass seine Mannschaft gewinnt, sondern wie sie gewinnt. Man merkt das, wenn man ihn spielen sieht – und wenn man ihm danach in die Augen schaut.

Es ist Donnerstag in Köln. Gruppe B, erster Spieltag. Und Wagner, der mit der deutschen Nationalmannschaft gerade gegen Frankreich, den Favoriten, gewonnen hat, steht in der Interviewzone, wo die Reporter fragen und die Spieler antworten. Ein Reporter will wissen: War das doch etwas überraschend? „Wenn das für Sie überraschend ist, freut uns das ein bisschen“, antwortet Wagner. „Nächstes Mal ist das dann hoffentlich nicht mehr überraschend.“ Er sagt das sehr freundlich, aber in seinen Augen fängt das Funkeln an.

Spätestens seit dem Sieg am Sonntag sollte man von dieser deutschen Mannschaft nicht mehr überrascht sein. Sie spielt so gut, dass sie gegen Frankreich, Bosnien-Hercegovina und Litauen gewonnen hat. Sie spielt so gut, dass sie in der Gruppenphase nun noch gegen Slowenien (Dienstag, 20.30 Uhr) und Ungarn (Mittwoch, 20.30 Uhr) gewinnen könnte.

Größter Showman der NBA

Sie spielt so gut, dass sie auch im Achtelfinale (Samstag, 18.00 Uhr, wie alle deutschen Spiele kostenlos bei Magentasport) in Berlin gute Aussichten haben sollte. Und auch wenn die Tiefe des Teams der Trumpf der Deutschen in diesem Turnier ist, sollte man vor der K.o.-Runde eines nicht vergessen: So ein Spiel kann ein Spieler entscheiden. Das Glück der Deutschen ist: Sie haben nun endlich einen Spieler, der sich mit den Besten anlegen kann – und vor allem: will.

Im Duell mit Bosnien-Hercegovina hat Franz Wagner den NBA-Mann Jusuf Nurkić (2,13 Meter groß, 132 Kilogramm schwer) geblockt. Im Duell mit Litauen hat er in zwei aufeinanderfolgen Angriffen zwei Dreipunktewürfe verwandelt – „ins Gesicht“ des NBA-Mannes Domantas Sabonis (2,11 Meter). Und im Duell mit Slowenien wird er gegen den wohl größten Showman der NBA spielen: Luka Dončić.

Ein Spieler wie Franz Wagner kann Spiele entscheiden.


Ein Spieler wie Franz Wagner kann Spiele entscheiden.
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Bild: dpa

Es sind aber nicht nur die großen Aktionen, die Wagners Klasse offenbaren, sondern auch die kleinen. Er hat ein gutes Gespür dafür, wann er in der Offensive werfen oder zum Korb ziehen, wann er in der Defensive seinem Mitspieler helfen soll. In seinem Spiel mischt sich Athletik mit Basketballverständnis. Und weil er das Glück hat, 2,08 Meter groß zu sein, bringt er alles mit, was man im modernen Basketball braucht. Und damit auch in der NBA.

Es spricht für die Fortschrittlichkeit seines Spiels, dass er in seiner ersten NBA-Saison in die Top-Fünf der Neulinge gewählt worden ist. Die Folge: Man fing an, ihn mit Dirk Nowitzki zu vergleichen. „Ich mag das nicht“, sagte Wagner am Sonntag. „Er sollte mit niemandem verglichen werden. Er ist in seiner eigenen Liga.“

Am Sonntag saß Nowitzki in der Arena in Köln und schaute sich das Spiel der Deutschen an. Er sollte sie spätestens nach dem dritten Viertel verlassen, weil er als EM-Botschafter einen Termin in Mailand wahrnehmen musste. Als das dritte Viertel vorbei war, sagte Nowitzki aber, dass er noch nicht gehen könne. So ist das momentan mit Franz Wagner: Wenn in seinen Augen das Funkeln anfängt, will keiner wegschauen.

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