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#Was sich VW und Porsche von dem Börsengang erhoffen

„Was sich VW und Porsche von dem Börsengang erhoffen“

Geradezu pathetisch waren die Worte, mit denen Oliver Blume die kurzfristig anberaumte Videokonferenz mit Journalisten eröffnete. Er sprach von einem Traum, aus dem Porsche entstanden sei. „Träume zu erfüllen, ist unser Antrieb.“ Heute erfülle sich mit der Entscheidung von VW, Porsche an die Börse bringen zu wollen, die der Wolfsburger Konzern am späten Montagabend veröffentlicht hatte, auch für Porsche einer der größten Träume. Es sei ein „historischer Moment für Porsche“, wird Blume in der kurz vor Mitternacht verschickten Pressemitteilung des Sportwagenherstellers zitiert.

Der Porsche-Chef, der seit knapp einer Woche auch Volkswagen-Chef ist, steht in der Frage des Börsengangs auf Seiten des Sportwagenherstellers aus Stuttgart, den er seit sieben Jahren führt. Auf Seiten Volkswagens ist Finanzvorstand Arno Antlitz für den Börsengang zuständig. Der sagte am Dienstagmorgen in einer separaten Telefonkonferenz, dass nach dem Grundsatzbeschluss für den Börsengang keine Zeit verlieren sei. „Wir sehen ein sehr großes Interesse von Investoren und verfolgen die Pläne mit Hochdruck“, sagte Antlitz, der mit dem Amtsantritt von Blume zudem zum Chief Operating Officer aufgestiegen ist.

Ins gleiche Horn blies der Porsche-Finanzchef Lutz Meschke, der ebenfalls an der Porsche-Konferenz teilnahm und schon am Flughafen war, weil er in London „wichtige Investoren“ treffen wolle. Angesichts der schlechten Lage auf den Finanzmärkten versuchten die Manager, Zweifel am Zeitpunkt des Börsengangs zu zerstreuen. Man habe in den Krisen der vergangenen Jahre gezeigt, wie robust Porsche sei, sagte Blume. „Wenn ein Unternehmen das schaffen kann, dann Porsche“, wiederholte Meschke eine Formulierung, die er schon in den vergangenen Monate immer wieder verwendet hatte.

Investor Qatar

Mit der Qatar Investment Authority hat Volkswagen auch schon einen großen Investor an Land gezogen. Der Staatsfonds des umstrittenen Emirats, der auch schon am VW-Konzern beteiligt ist und vor gut einem Jahrzehnt auch Anteile an Porsche hielt, soll 4,99 Prozent der Anteile übernehmen. Über dessen Interesse sei er „sehr froh“, sagte Meschke. Offen sind damit noch etwa 20 Prozent der Vorzugsaktien.

Insgesamt will Volkswagen ein Viertel der Vorzugsaktien an die Börse bringen, die die Hälfte des Grundkapitals an Porsche ausmachen, jedoch nicht stimmberechtigt sind. Die andere Hälfte besteht aus Stammaktien, die zur Abstimmung auf der Hauptversammlung berechtigen. VW will daran künftig knapp 75 Prozent halten. 25 Prozent und eine Aktie sollen an die Porsche SE verkauft werden. Die Holding der Familien Porsche und Piëch, die auch Großaktionär von Volkswagen ist, hätte damit künftig eine Sperrminorität und wieder direkten Einfluss auf Porsche.

Die Erstnotiz, die gleichzeitig auch eine Rückkehr des Sportwagenherstellers an die Börse ist, gilt in Europa als Börsengang des Jahres. Zwischen 60 und 85 Milliarden Euro, so jüngste Schätzungen aus dem Kapitalmarkt, könnte die Bewertung des hochprofitablen Unternehmens aus Stuttgart erreichen. Keiner der Beteiligten wollte den Betrag allerdings auch auf wiederholte Nachfrage kommentieren.

Ziel sei es, die Aktien der Sportwagen-Tochtergesellschaft schon Ende September, Anfang Oktober in den freien Handel zu bringen, sagte Antlitz. Zwar hält sich Europas größter Autokonzern wegen des volatilen Umfelds eine Hintertür offen, um den Zeitpunkt um einige Wochen zu verschieben. In jedem Fall solle der Börsengang aber noch im laufenden Jahr über die Bühne gehen, betonte Antlitz.

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