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#Was steckt hinter dem „Platinum Plan“ für ein schwarzes Amerika?

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Was steckt hinter dem „Platinum Plan“ für ein schwarzes Amerika?

Die amerikanischen Schwarzen wählen traditionell demokratisch. Falls sie wählen. Denn viel gewonnen haben sie bisher weder von Präsidenten der einen noch der anderen Partei oder Parlamenten mit den entsprechenden Mehrheiten. Während also von ihren Interessen während der langen Perioden zwischen den Wahlen nicht so oft die Rede ist, fällt auf sie, wenn die Stimmabgabe näherrückt, ein helleres Licht. Wenn ein Rapper wie Ice Cube sich auf die Seite des amtierenden Präsidenten stellt, der sich wiederholt auch von militanten Kämpfern für den Erhalt weißer Vorherrschaft nicht distanzieren will, dann erst recht.

Verena Lueken

Was es mit dieser Nähe zwischen Ice Cube und Donald Trump auf sich hat, wird einerseits als Reaktion auf Joe Bidens Ankündigung einer Steuererhöhung auf Einkommen von über 400 000 Dollar pro Jahr interpretiert, die Ice Cube treffen würde, der seinerseits ein neoliberales und libertäres Verständnis von Wirtschaft bevorzugt. Andererseits ist diese Allianz zweier schwerreicher Männer auch Ausdruck einer politischen Realität, die angesichts der verzweifelten Notwendigkeit, eine zweite Amtszeit von Donald Trump zu verhindern, in der liberalen Öffentlichkeit in den Hintergrund tritt, nämlich der Frage: Vertreten die Demokraten wirklich und mit Emphase die Interessen der großen Minderheit der schwarzen Amerikaner, die oft arm sind, in Gegenden wohnen, in die kein Geld fließt, in Schulen lernen, die überfüllt sind, keine Krankenversicherung haben und polizeilicher Gewalt in überproportionaler Weise ausgesetzt sind wie auch der Pandemie, was die bestürzenden Todeszahlen in dieser demographischen Gruppe belegen?

Ice Cube als Sprecher schwarzer Politik

Haben sie einen Plan für die Zeit nach der Wahl, was diese Bevölkerungsgruppe und ihre systemische Benachteiligung angeht? Die Vermögensschere zwischen Schwarz und Weiß öffnet sich immer weiter. 11,5 Mal reicher sollen Weiße sein, hat der „Guardian“ gerade errechnet, was Rückschlüsse auf das Gehaltsgefälle ebenso zulässt wie darauf, wer die schwersten Folgen jedweder Krise trägt, sei es die Finanz-, die Arbeitsmarkt- oder die Corona-Krise.

Hier kommt Ice Cube ins Spiel. Er betätigt sich seit einiger Zeit etwa auf Instagram als Sprecher schwarzer Politik, ohne dafür ein Mandat zu haben, und wird dafür auch heftig angegriffen, nicht erst seit bekannt wurde, dass er mit Trumps Wahlkampfteam an einem „Platinum Plan for Black America“ zusammenarbeitete, den Trump kürzlich in Atlanta vorgestellt hat. Schwarze Stimmen für die Demokraten zu unterdrücken, wie es auch Kanye West vorgeworfen wird, das sei das eigentliche Ziel des Rappers, eine Anschuldigung, der Ice Cube auf vielen Kanälen heftig widersprochen und betont hat, schwarze Wähler müssten alle Optionen prüfen.

Was auch immer hinter seinem Zusammenschluss mit Trump stecken mag – tatsächlich gibt es eine lange Reihe von Fragen, Problemen und Konflikten, die ganz unabhängig davon, wer diese Wahl gewinnen wird, weiter bestehen werden. Das Problem der ökonomischen und sozialen Ungleichheit nicht nur in Krisenzeiten ist das drängendste. Gekümmert haben sich darum auch in den vergangenen Jahren weniger die gewählten Politiker beider Parteien als Graswurzel- und Bürgerrechtsbewegungen. Am nachdrücklichsten auch in ihrer internationalen Ausstrahlung die Bewegung von „Black Lives Matter“.

Eine der Gründerinnen ist Alicia Garza, die immer wieder ihre Zusammenarbeit mit Patrisse Cullors und Opal Tometi betont und überhaupt eher bescheiden auftritt, nicht wie ein Star der sozialen Medien. Das will sie auch nicht sein und ist dem Ruhm qua Followern gegenüber auch außerordentlich misstrauisch. In ihrem Buch „Die Kraft des Handelns“, das dieser Tage gleichzeitig in vielen Ländern und auch in Deutschland erscheint (im Klett-Cotta Verlag), erzählt sie davon, wie sich Bürgerengagement, das zur politischen Bewegung wird, organisieren lässt.

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