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#Was wir seit der ersten Welle gelernt haben

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Was wir seit der ersten Welle gelernt haben

Viele fühlen sich ans Frühjahr erinnert: Es ist Lockdown. Zwar nicht so strikt wie damals, aber dafür ohne blühende Bäume und heller werdende Tage. Also ziemlich düstere Aussichten. Mit einem Unterschied: Wissenschaftler und Politiker hatten ein halbes Jahr, um das Virus und seine Wirkung besser zu verstehen. Die Zeit ist nicht ungenutzt verstrichen.

Viel ist jetzt bekannt darüber, wie und wo Menschen einander anstecken. Nämlich vor allem durch Tröpfchen, die beim Husten, Sprechen oder Singen freigesetzt werden. Nur eine untergeordnete Rolle spielen Schmierinfektionen. Die hatten im Frühjahr noch für Angst und Schrecken gesorgt. In Supermärkten sah man Kunden mit Gummihandschuhen, die bloß nicht in Kontakt kommen wollten mit Waren, die andere schon berührt hatten. Das Bundesinstitut für Risikoforschung sieht keine belastbaren Belege dafür, dass sich bisher Deutsche über kontaminierte Gegenstände oder Oberflächen mit dem Virus infiziert hätten. Ausgeschlossen ist es nicht, aber andere Ansteckungswege sind viel gefährlicher.

„Unwille, sich an Regeln zu halten“

Und da spielen dann verschiedene Faktoren zusammen. Ein Hauptproblem sei „enthemmtes Verhalten, die Unfähigkeit oder der Unwille, sich an Regeln zu halten“, sagt der Bremer Virologe Andreas Dotzauer. Doch auch Regelverstöße haben, je nach weiteren Bedingungen, unterschiedlich schwerwiegende Folgen. So ergab eine Studie aus Japan, dass das Risiko, sich anzustecken, in geschlossenen Räumen neunzehnmal so hoch ist wie draußen.

Tatsächlich gingen die Infektionen stark zurück, als die Deutschen im Frühjahr und Sommer viele Aktivitäten nach draußen verlagerten. Tausende versammelten sich auf Plätzen, standen ohne Masken eng zusammen, tranken reichlich Alkohol, unterhielten sich lautstark – ohne dass diese Partys zu Corona-Hotspots wurden. Kaum feierten wieder mehr Menschen drinnen, stiegen die Infektionen rasant. Darum wurden die drei wichtigsten Regeln, die sich seit dem Frühjahr bewährt hatten, um eine vierte ergänzt. Neben Abstand halten, Hygiene beachten und Alltagsmaske tragen – kurz AHA – kam im Herbst ein „L“ dazu. Es steht für Lüften. Die Bundeskanzlerin sagte, über das Lüften werde zwar oft gelächelt, aber es sei möglicherweise eine der billigsten und effektivsten Möglichkeiten, die Pandemie zu stoppen.

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Effektiv könnte dazu die Corona-App sein – oder noch werden. Immerhin 21 Millionen Deutsche haben sie inzwischen heruntergeladen. Sie hilft, Infektionsketten zu durchbrechen, indem sie Risiko-Kontakte anzeigt. Allerdings tragen nur sechzig Prozent der Nutzer in das Programm ein, wenn sie positiv auf das Virus getestet wurden. Die anderen wollen sich warnen lassen, aber ihrerseits nicht andere warnen. Dazu kommt der allzu gut gemeinte Datenschutz; niemand erfährt, wo genau ein Gesunder einem Infizierten begegnet ist. Dabei würde das den Ämtern wichtige Daten liefern. Was das Programm bisher liefert, ist zu wenig; was die Bürger dort einspeisen, ebenfalls. Aber mehr als im Frühjahr, als es die App noch gar nicht gab.

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