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#Wehleidige Künstler bei der Documenta in Kassel

„Wehleidige Künstler bei der Documenta in Kassel“

In diesem Jahr liegt die Auswahl der Künstler für die Documenta in Kassel, die Mitte Juni eröffnet wird, in den Händen einer indonesischen Kuratorengruppe. Sie nennt sich „ruangrupa“, auf Indonesisch heißt das „Raum der Kunst“. In ihren Mitteilungen dazu, was diesen Raum ausmacht, ist viel von Reisgenossenschaften, gemeinsamem Ressourcenaufbau, Partizipation, geteiltem Wissen, Gastfreundschaft, Gerechtigkeit und kommunalem Sichkümmern die Rede. Die entsprechende Kunst gibt sich als Methode der Weltverbesserung, die Künstler sind die Guten oder wollen es jedenfalls sein. Dass Kunst oft boshaft ist, den Eigensinn der Gemeinschaft vorzieht, lieber mit dem Schönen kämpft, als zum Verträglichen beizusteuern, tritt in den Hintergrund. Auf der Internetseite der Documenta verblasst ein wenig der Unterschied zwischen ihr und einem Weltkirchentag.

Die längste Mitteilung des Kollektivs ist ein soeben publizierter Text, in dem es begründet, weshalb eine Diskussionsreihe zur Documenta nicht stattfinden wird. Genauer: Es teilt mit, die Diskussion sei leider abgesagt worden, und übergeht, durch wen, nämlich durch „ruangrupa“ selbst. Diskutiert werden sollte über den Vorwurf, „ruangrupa“ stünde wie manches Mitglied im Documenta-Beirat der Boykottbewegung gegen Israel nahe und habe jedenfalls Künstler eingeladen, die dies täten, hingegen keine israelischen. Tatsächlich wurden primär gar nicht einzelne Künstler eingeladen, sondern wiederum Kollektive. Vorzugsweise kommen sie aus dem, was der „globale Süden“ genannt wird. Die Einladung an eine palästinensische Gruppe, die einem Kulturzentrum in Ramallah verbunden ist, wurde kritisiert, weil das Zentrum den Namen eines palästinensischen Nationalisten trägt, der in den Vierzigerjahren schon auch einmal Rommel die Daumen drückte. Zu einer Äußerung, die neben der Freiheit von Künstlern, politischen Unfug wie die Auflösung des Staates Israel in den Blick zu nehmen, das Existenzrecht Israels unterstreicht, war „ruangrupa“ bislang nicht bereit.

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