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#Weib, bleib mir vom Leib

„Weib, bleib mir vom Leib“

Eine ganz normale Woche in den Herzblättern. „Steffi Graf – Blitz-Scheidung von Andre?“, titelt „Freizeitwoche“. „Prinz Harry – Blitz-Scheidung!“, titelt „Das Neue“. „Stefan Mross & Anna-Carina Woitschack – Blitz-Scheidung?“, titelt „Neue Woche“. Es handelt sich offensichtlich um einen neuen Trend bei dieser Blitz-Scheidung, auf die womöglich zuverlässig eine Blitz-Hochzeit folgt: Kommende Woche, da sind wir sicher, sind sie alle wieder miteinander verheiratet. Beziehungsweise immer noch.

Jörg Thomann

Redakteur im Ressort „Leben“ der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.

Ob es auch beim einstigen Flippers-Sänger Olaf Malolepski ab und an blitzt? „Die Haare sind getönt“, verrä „Das Neue“, „die Locken kommen aus der Steckdose.“ Da haben wir sofort das Bild vor Augen, wie Malolepski zwei feuchte Finger in die Dose steckt und, blitz!, sich sein Haar ganz toll kräuselt, allerdings kommen die Locken doch nicht direkt aus der Steckdose. „Ich habe auf Reisen immer zwei Lockenstäbe dabei“, erklärt Malolepski. Zwei Stäbe vermutlich, weil einer allein mit seiner Haarpracht nicht fertigwürde.

Der Tinder-Chef flirtet analog

Ob es zwischen Schauspielerin Ana de Armas und ihrem Partner eine Blitz-Verliebtheit war, schreibt „Gala“ nicht, wohl aber dies: „Er heißt Paul Boukadakis, ist 38 Jahre alt und einer der Chefs der Dating-App Tinder. Kennengelernt hat sich das Paar aber auf konventionellem Wege, bei einem Dinner mit Freunden.“ Dass es bei ihm selbst ganz analog gefunkt hat, hätten wir als Tinder-Chef niemals öffentlich gemacht, das ist doch geradezu geschäftsschädigend.

Fühlt sich ikonisch: Ben Becker


Fühlt sich ikonisch: Ben Becker
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Bild: dpa

Der deutsche Schauspieler Andreas Guenther „hat sich beim Dreh seiner Serie ,Blind ermittelt‘ eine bakterielle Bindehautentzündung zugezogen“, informiert uns „Bild“. „Nach einer Szene im Kunst-Nebel war mein linkes Auge zugeschwollen und nur noch halb so groß wie das rechte“, sagt Guenther, und „Bild“ schreibt: „Der Drehplan musste umgestellt werden.“ Wenn jetzt jemand denkt: Wieso das denn? Zu einer Serie namens „Blind ermittelt“ hätte das doch gepasst – in der Serie spielt Guenther nicht den Blinden, sondern dessen Kollegen.

Gnadenlos überschätzt

Vom Cover des „Stern“ lächelt uns ein alter Bekannter entgegen: Karl-Theodor zu Guttenberg. Die Schlagzeile neben seinem Bild: „Ich wurde gnadenlos überschätzt.“ Gut, das ist auch uns schon passiert, allerdings werden wir deshalb nicht gleich auf insgesamt elf Seiten (!) vom „Stern“ interviewt, aber wir starten ja auch nicht als Moderator beim zum gleichen Konzern zählenden Fernsehender RTL. „Was schreiben Sie denn in Einreiseformulare, die eine Berufsbezeichnung verlangen?“, will der „Stern“ unter anderem wissen, und Guttenberg antwortet: „Da schreib ich fast immer KT Guttenberg.“ – „Ist nicht wahr.“ – „Doch. Hat sich auch noch nie jemand darüber beschwert.“ Also, wenn das als Beruf durchgeht, probieren wir es damit beim nächsten Mal auch.

Ben Becker gibt derweil in „Bunte“ zu Protokoll: „Familie ist mir wichtiger als ich der Familie.“ Eigentlich ein trauriger Satz, über den seine Familie mal nachdenken sollte. Sich selbst immerhin scheint Becker schon recht wichtig zu sein, er sieht sich nämlich als Ikone: „Ikone sein heißt ja auch, außergewöhnlich zu sein, und das wollte ich immer“, sagt Becker. Ob er das im Einreiseformular dann auch als Beruf angibt?

Als „Ikone der Body-Positivity“ wird Rapperin Lizzo in „Bunte“ vorgestellt – die es sich gleichwohl nicht verkneifen kann, neben ein Foto, das Lizzo neben Kumpel Harry Styles zeigt, zu schreiben: „Durch dick und dünn.“ Ein klein wenig Body-Negativity darf es in Bunte immer noch sein.

Goldenes Schaukelpferd

Beyoncés zehnjährige Tochter Blue Ivy wiederum, lesen wir in „Bunte“, wollte bei einer Wohltätigkeitsgala „für 80.000 Euro Lorraine-Schwartz-Diamantohrringe ersteigern. Blue Ivy wurde nur knapp überboten.“ Schade für das Kind, aber vernünftig, dass ihre Mutter ihr beim Taschengeld ein Limit setzt: „Bei 80.000 ist Schluss!“ Seit vielen Jahren übrigens besitzt das Mädchen laut „Bunte“ „ein goldenes Schaukelpferd im Wert von 460.000 Euro, handgefertigt von einem Juwelier“. Nun, da sie schon zehn ist, steht das Ding vermutlich irgendwo im Keller, gleich neben dem Töpfchen aus Platin und den Blattgoldlätzchen.

Beyoncés deutsche Kollegin Vanessa Mai hat gerade, wie „Frau im Spiegel“ schreibt, ihre Autobiographie „I Do It Mai Way“ veröffentlicht, außerdem läuft bald ihre Doku „Mai Time Is Now“ – und wenn man liest, was sie enthüllt, mag man denken: „Oh Mai God!“ Ihrem heutigen Mann, so Mai, „habe ich mich so angeboten. Richtig unangenehm. Sodass Andreas irgendwann gesagt hat, Weib bleib mir vom Leib.“ Weib – bleib – Leib: Dass jemand für sie Poesie verfasst, wünscht sich wohl jede Frau, nur vielleicht nicht gerade solche.

Dieter Bohlen wiederum soll häufig fies zu Mai gewesen sein. „Nachdem sie ihn einmal scherzhaft ,Onkel Dieter‘ nannte, wurde es besonders schlimm“, lesen wir. Und Bohlen kann es offenbar nicht lassen: Vanessa Mai sehe „besser aus, als sie singt“, lästert er. Sie hingegen, Herr Bohlen, sehen exakt so aus, wie Sie singen. Und ob Sie das jetzt als Beleidigung auffassen, bleibt Ihnen selbst überlassen.

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