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#Klingt nach Bond-Bösewicht: Forscher wollen für fast grenzenlose Energie in einen aktiven Vulkan bohren

Unsere Erde steckt voller Geheimnisse. Wir wissen noch so wenig über das warme Herz des Planeten. Forscher wollen jetzt in einem ambitionierten Projekt Wissenslücken füllen und eine grüne Energiequelle erschließen. (Symbolbild, Quelle: Lukas GojdaAdobe Stock)
Unsere Erde steckt voller Geheimnisse. Wir wissen noch so wenig über das warme Herz des Planeten. Forscher wollen jetzt in einem ambitionierten Projekt Wissenslücken füllen und eine grüne Energiequelle erschließen. (Symbolbild, Quelle: Lukas Gojda/Adobe Stock)

Das Ziel eines isländischen Forschungsprojekts ist es, einen Bohrer ins Innere eines Vulkans zu treiben. Dabei handelt es sich aber nicht um die geheimen Machenschaften des Superschurken Blofeld und seiner Vulkanbasis voller Ganoven.

Im Gegensatz zum Bösewicht aus James Bond 007 – Man lebt nur zweimal graben die Forscher nämlich der guten Sache wegen. Sie wollen das Erdinnere zum Wohle der Menschheit untersuchen, anstatt russische und amerikanische Satelliten zu klauen und zu verstecken.

Ihre Ziele sind dabei aber mindestens so ambitioniert wie die Film-Basis des Bond-Antagonisten:

▶ Die aktive Magmakammer eines Vulkans anbohren und Lava-Proben entnehmen

▶ Eine theoretisch endlose Energiequelle nutzbar machen

Video – Dieses kurze Drohnenvideo vermittelt euch einen ersten Vorgeschmack, welche Kraft und Energie im Inneren unserer Erde schlummert:


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Die Isländer bohren schon seit Jahren Löcher in ihre Vulkane

Hinter diesem Projekt stehen Forscher von Islands Krafla Magma Testbed (KMT). Das ist laut deren Aussagen die weltweit erste Magma-Forschungseinrichtung für fortgeschrittene Projekte und Studien.

Die Idee existiert schon länger: Bereits 2009 bohrten die Forscher ein Loch in den heißen Boden des Vulkans Krafla. Damals wollte man in die Nähe der Krafla-Magmakammer vorstoßen. Die Forscher wollten herausfinden, inwiefern sich so eine Bohrung für die Energiegewinnung eignet.

Jedoch bohrten die Forscher laut Sciencealert versehentlich in eine vorgelagerte Magmakammer, was nicht dem ursprünglichen Plan entsprach. Der Durchbruch in die über 450 Grad Celsius warme Kammer zerstörte das Bohrloch sowie das Equipment.

Kurioser Fakt: Die Hitze der Kammer zerstörte zwar neben dem Bohrloch auch die ursprünglichen Pläne der Forscher, doch der Vulkan brach dadurch nicht aus. Zumindest gewannen die Forscher diese Erkenntnis aus ihrem Vorhaben.

Ein weiteres Video: Wenn ihr wissen wollt, wie so eine Vulkanbohrung auf Island aussieht, schaut gerne mal rein. Im Clip seht ihr Bilder des Vulkans und Forscher, die das Projekt erklären. Ansonsten findet ihr im nächsten Absatz Informationen über die aktuelle Situation des Vulkans:


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Der nächste Versuch

Die Idee geht jetzt laut Sciencealert in die nächste Runde und soll am Ende aus zwei Bohrlöchern bestehen. Aktuell gibt es keine Technik, um Magmakammern punktgenau zu lokalisieren. Dementsprechend schwer ist es normalerweise, eine dieser Kammern zu finden.

Durch den Unfall bei der Forschungsbohrung wissen die Forscher allerdings, wo sich die Krafla-Magmakammer befindet – ein Glücksfall.

Wenn wir in die Kruste eindringen und Magmaproben entnehmen könnten, würde uns das enorme Erkenntnisse bringen. Wir hoffen, zumindest die Temperatur direkt messen zu können, was bisher noch nie gemacht wurde.

Das sagte Hjalti Páll Ingólfsson vom KMT gegenüber Graham Lawton von New Scientist. Doch bis zur ersten Bohrung steht dieses Projekt noch vor einigen Aufgaben. Teil 1 des Plans:

▶ Bohrer und Sensoren müssen so entwickelt werden, dass sie der Hitze der Kammer standhalten können

▶ Neben der Hitze muss die Bohrung außerdem dem extremen Druck sowie dem Säuregehalt trotzen

▶ Geplanter Start der Bohrung ist deshalb das Jahr 2026

Welche Erkenntnis gewinnt man aus der Magmakammer eines Vulkans?

Laut Ingólfsson vom KMT steckt großes Potenzial in einer solchen Bohrung:

Es gibt unendlich viele Möglichkeiten. Wir müssen nur lernen, wie wir dieses Monster zähmen können.

Konkret meint er damit, dass sein Team dadurch Erkenntnisse über kontinentale Krusten gewinnen könnte. Auch ließen sich bessere Vorhersagen zu Vulkanausbrüchen treffen, wenn die Magmakammer genauer erforscht werden könnte.

Außerdem liefert so ein Vulkanloch saubere Energie*. Im Erdinneren findet sich in einer gewissen Tiefe heißes Wasser unter hohem Druck, welches zur Energiegewinnung genutzt werden kann.

Genau das soll 2028 im Teil zwei des Projekts passieren – mithilfe eines zweiten Bohrlochs. Inwiefern sich der Vulkan und seine Magma-Kammern am Ende wirklich zähmen lassen, wird sich zeigen.

Wissenswert: Um die geothermische Energie eines Vulkans anzuzapfen, wollen die Forscher vereinfacht gesagt ultraheißes Wasser – welches in dieser Tiefe unter extremen Druck steht – durch Turbinen schicken und so grüne und theoretisch unendliche Energie gewinnen.

Weitere Science-Themen: Nicht nur auf der Erde haben unsere Wissenschaftler immer wieder extreme Ideen. Die NASA will auch auf dem Mond eine ziemlich verrückte Idee umsetzen: Eine Pipeline, welche Astronauten zukünftig mit Sauerstoff versorgen soll.

Kennt ihr den alten Bond-Film und die Vulkanbasis seines Widersachers? Was denkt ihr über diese Idee, einen aktiven Vulkan anzubohren? Ist diese Energiequelle absolut sauber, könnte das Zähmen von Magma also unsere Energiegewinnung revolutionieren? Faszinieren euch Vulkane ebenfalls so sehr wie Autor Kevin? Schreibt uns eure Ideen und Gedanken gerne in die Kommentare.

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