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#Weiteres schweres Nachbeben – mehr als Tausend Tote

„Weiteres schweres Nachbeben – mehr als Tausend Tote“

Bei dem schweren Erdbeben in der türkisch-syrischen Grenzregion sind nach offiziellen Angaben allein in der Türkei mindestens 912 Menschen gestorben. Das erklärte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan am Montagvormittag. 5385 weitere Menschen seien verletzt worden. Mehr als 2400 Verschüttete seien aus den Trümmern gerettet worden.

In Syrien sind über 320 Menschen ums Leben gekommen. Mehr als 1300 Menschen seien verletzt worden, sagte der stellvertretende Gesundheitsminister Ahmed Dhamirijeh. Die Hilfsorganisation SAMS, die in von Rebellen kontrollierten Gegenden in Syrien arbeitet, meldete mehr als 120 weitere Todesopfer.

Ein neues schweres Beben der Stärke 7,5 erschütterte nach Angaben der europäischen Erdbebenwarte EMSC die Zentral-Türkei am Montagmittag. Syrische Staatsmedien meldeten derweil Erschütterungen in der syrischen Hauptstadt Damaskus nur Stunden nachdem das Hauptbeben der Stärke 7,7 am frühen Montagmorgen die Südosttürkei erschüttert hatte. Das Epizentrum lag nach Angaben der Katastrophenschutzbehörde Afad in der Provinz Kahramanmaras nahe der syrischen Grenze. Ein weiteres Beben der Stärke 6,6 sei kurz darauf in der Provinz Gaziantep gemessen worden.

Syrien schwer getroffen

In der syrischen Provinz Idlib kollabierte ein ganzer Häuserblock. Fotos zeigten, wie Rettungsteams Menschen auf Tragen wegbrachten. Der Leiter des Nationalen Erdbebenzentrums Raed Ahmed sagte laut der staatlichen syrischen Nachrichtenagentur Sana, dies sei das stärkste Beben in Syrien seit 1995.

Die Rettungsorganisation Weißhelme sprach ihrerseits von Dutzenden Toten. „Wir reagieren mit allem, was wir können, um diejenigen zu retten, die unter den Trümmer liegen“, sagte der Leiter der Gruppe, Raed Al Saleh. „Die Lage ist sehr tragisch“, sagte ein Mitglied der Gruppe.

In Syrien erschwerten heftiger Regen und Schneeregen die Rettungsarbeiten. Die Gesundheitsbehörden forderten die Bevölkerung auf, Opfer in Notfalleinrichtungen zu bringen. Die Verletzten kämen in großer Zahl an, sagte ein Vertreter der Gesundheitsbehörden in Aleppo der Nachrichtenagentur Reuters per Telefon. Zahlreiche Menschen würden im Freien in der Winterkälte ausharren müssen, erklärte ein Vertreter der Weißhelme. Aus der Türkei gab es Berichte von verletzten Menschen, die vor den Trümmern ihrer Häuser auf die Rettung von Angehörigen hofften.


Nach Angaben des Innenministers sind in der Türkei mehrere Provinzen betroffen. Mehr als 1700 Gebäude seien zerstört worden, darunter auch ein Krankenhaus in der Stadt Iskenderun. In Gaziantep stürzte der Zeitung „Hürriyet“ zufolge eine historische Burg ein. Rettungsteams aus dem ganzen Land würden zusammengezogen, sagte der türkische Innenminister. Man habe zudem die Alarmstufe vier ausgerufen und damit auch um internationale Hilfe gebeten. Die Katastrophenschutzbehörde Afad meldete 66 Nachbeben. Zahlreiche europäische Länder, die USA und Israel haben bereits Hilfe zugesagt. Die Europäische Union entsendet Rettungsteams. „Nach dem Erdbeben in der Türkei heute Morgen haben wir den EU-Zivilschutzmechanismus aktiviert“, kündigte der für Krisenmanagement zuständige EU-Kommissar Janez Lenarcic auf Twitter an. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) teilte ebenfalls auf Twitter mit: „Deutschland wird selbstverständlich Hilfe schicken.“ Er verfolge „mit Bestürzung“ die Nachrichten, trauere mit den Angehörigen und bange mit den Verschütteten.

Mehrere Flughäfen in besonders von dem Erdbeben betroffen Regionen der Türkei bleiben vorerst für zivile Flüge geschlossen. Dabei gehe es um die Flughäfen in Hatay, Kahramanmaras und Gaziantep, sagte Vizepräsident Fuat Oktay. Der Sender CNN Türk zeigte Bilder von einem tiefen Riss in einer Landebahn am Flughafen Hatay. Hilfsorganisationen und Gemeinden in den betroffenen Regionen riefen neben Blutspenden auch zu Sachspenden auf und baten etwa um Decken, Heizer, Winterkleidung, Essenspakete und Babynahrung.

Türkei ist Erdbeben-Risikogebiet

Die Türkei ist immer wieder von schweren Erdbeben betroffen und hat das höchste Erdbebenrisiko von allen Ländern in Europa und dem Nahen Osten. Das Erdbeben, das am frühen Montagmorgen weite Teile des Nahen Ostens erschütterte, war das schwerste Beben auf der Erde seit 18 Monaten.

Der Herd des Tremors mit einer Magnitude von 7,8 lag knapp 40 Kilometer nordwestlich der türkischen Industriestadt Gaziantep im Grenzgebiet zu Syrien. Das Beben wurde in der gesamten südöstlichen Türkei, fast überall in Syrien sowie auf Zypern, im Libanon, in Israel sowie im Westjordanland gespürt. Das letzte mal, dass die Erde ähnlich schwer bebte war im Juli 2021, als ein Erdbeben der Magnitude 8,2 die Alaska-Halbinsel erschütterte.

Das jüngste Beben ereignete sich in einer Tiefe zwischen 10 und 15 Kilometern in einem der am meisten gefährdeten seismischen Gebiete der Welt, der Levante. Entlang der Ostküste des Mittelmeeres und ihrem Hinterland trifft die Arabische Erdkrustenplatte auf zwei andere Bruchstücke der Erdoberfläche. Arabien rutscht dabei mit einer Geschwindigkeit von etwa 2,5 Zentimetern pro Jahr entlang der riesigen Afrikanischen Platte nach Norden und trifft anschließend auf die wesentlich kleinere, aber fast das gesamte Staatsgebiet der Türkei umfassende Anatolische Platte.


Entlang der Grenze zwischen der Afrikanischen und der Arabischen Platte erstreckt sich der Jordangraben vom Roten Meer bis etwa ins Grenzgebiet zwischen der Türkei und Syrien. Von dort weist die sogenannte Ostanatolische Verwerfung nach Nordosten. Das Beben von Montag lag in der Übergangszone zwischen diesen beiden tektonischen Demarkationslinien und war das schwerste Beben in dieser Region seit Jahrzehnten.

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