Wissenschaft

Welche Hausmittel helfen bei Sonnenbrand?

Ein wenig zu lange in der Sonne verweilt und schon haben wir einen Sonnenbrand. Die gerötete, schmerzende Haut ist nicht nur unangenehm, sondern zeigt an, dass unsere Haut geschädigt ist. Während Cremes aus der Apotheke Linderung versprechen, schwören viele Menschen auf Hausmittel. Doch was hilft wirklich gegen den Sonnenbrand? Und worauf sollte man besser verzichten?

Laut einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des Bundesamts für Strahlenschutz aus dem vergangenen Sommer hatten 49 Prozent der Deutschen im vorangehenden Jahr mindestens einmal einen Sonnenbrand. Die schmerzhafte Verbrennung entsteht, wenn zu viel energiereiche UV-Strahlung von der Sonne auf die Haut trifft. Wie viel Sonne die Haut verträgt, ist abhängig vom individuellen Hauttyp. Bei Personen mit heller Haut können schon 20 Minuten in der Sonne zu viel sein.

Aber auch der aktuelle UV-Index spielt eine Rolle für die Sonnenverträglichkeit. Er gibt an, wie stark die ultraviolette Strahlung an einem Ort und einem bestimmten Zeitpunkt ist. Das hängt von Höhe und Lage des Ortes, der Bewölkung, der Ozonsituation und anderen Faktoren ab. Den größten Teil der für uns schädlichen UV-B-Strahlung und UV-C-Strahlung blockiert die Ozonschicht in der Stratosphäre der Erde. Die etwas langwelligere UV-A-Strahlung hält die Atmosphäre hingegen nicht ab.

Wie entsteht ein Sonnenbrand?

UV-B-Strahlung beschädigt Erbmoleküle wie die DNA und die Boten-RNA (mRNA) in unseren Hautzellen. Die mRNA-Moleküle sind dafür verantwortlich, Bauanleitungen für Proteine zu den Ribosomen zu transportieren. Forscher haben Anfang 2025 herausgefunden, dass diese Boten-RNA mitverantwortlich für die Entstehung des Sonnenbrands ist: Ist die Information der mRNA durch die Sonnenstrahlung beschädigt, wird die Proteinproduktion in den Ribosomen gestört. Dies löst eine Stressreaktion und Botenstoffe aus, die eine Entzündung und den Zelltod der beschädigten Hautzellen verursachen. Der Körper beseitigt so beschädigte Zellen und leitet vermehrt Blut in die betroffene Haut, um den Heilungsprozess zu fördern. Der Nebeneffekt: Die betroffene Haut wird rot, schwillt an und brennt – wir bekommen einen Sonnenbrand. Dieser kann in schweren Fällen auch zu Hautblasen, Kopfschmerzen, Fieber, Schwindel, Übelkeit und Erbrechen führen. In solchen Fällen sollte ein Arzt aufgesucht werden.

In Zukunft könnte das Risiko für Sonnenbrände steigen: Zum einen hat sich die Ozonschicht noch immer nicht von den Folgen der FCKW erholt, die die Menschheit jahrzehntelang durch Treibgas und Kältemittel freigesetzt hat. Die chlorhaltigen Verbindungen bauen unter Einfluss des Sonnenlichts das Ozon in der Stratosphäre ab. Der Klimawandel beeinflusst die Luftströmungen, die diesen Ozonabbau begünstigen und kann so vor allem im Frühjahr die UV-Belastung auf der Erde erhöhen. Ein weiterer Effekt des Klimawandels: Weniger Wolken und damit mehr Sonnenstunden in Deutschland. Halten sich Menschen in dieser Zeit draußen auf, kommt es schnell zum Sonnenbrand.

Warum sollte man Sonnenbrände vermeiden?

Langfristig schwächen Sonnenbrände und UV-Schäden die Schutzfunktion der Haut, lassen die Haut vorzeitig altern und erhöhen das Risiko für Hautkrebs. Das liegt unter anderem daran, dass der Körper die beschädigten Zellen nicht immer zuverlässig entfernt. In Deutschland sterben laut dem Bundesamt für Strahlenschutz derzeit jährlich über 4000 Menschen an Hautkrebserkrankungen, die auf UV-Strahlung zurückzuführen sind.

Daher ist es wichtig, Sonnenbränden möglichst vorzubeugen. Das Bundesamt für Strahlenschutz empfiehlt, direkte Sonne und vor allem die Mittagssonne zwischen 11:00 und 15:00 Uhr zu vermeiden, sich stattdessen im Schatten aufzuhalten, Sonnenhut und Sonnenbrille zu tragen. Außerdem sollte man Sonnenschutzcreme mit einem hohen Lichtschutzfaktor (30 oder 50) verwenden und reichlich Wasser trinken.

Was hilft bei einem Sonnenbrand?

Ist es jedoch zu spät zum Vorbeugen, können einige Maßnahmen die Symptome des Sonnenbrands lindern. Experten empfehlen das Kühlen der geröteten Haut durch eine kalte Dusche, kühle Kompressen und feuchtigkeitsspendende Cremes. Bei starken Schmerzen können Paracetamol oder Ibuprofen helfen. Es ist außerdem wichtig, ausreichend zu trinken, da der Sonnenbrand dem Körper viel Flüssigkeit entzieht. Neben After-Sun-Cremes können auch Hausmittel kühlen und Feuchtigkeit spenden.

Foto von aufgeschnittenen Aloe vera Blättern und einem Glas voller Gel
Das Pflanzengel aus Aloe vera ist entzündungshemmend, spendet Feuchtigkeit und unterstützt die Haut bei der Heilung. © ValentynVolkov/iStock

Aloe vera ist eines der beliebtesten Hausmittel bei Sonnenbrand. Die Heilpflanze wurde schon vor Jahrtausenden in China, Ägypten und Indien verwendet. Wenn Sie Sonnenbrand und eine Aloe vera zu Hause haben, schneiden Sie eines der außen liegenden Blätter ab und schälen sie es. Tragen Sie das austretende Gel dann auf die betroffene Stelle auf. Das Pflanzengel ist entzündungshemmend, spendet Feuchtigkeit und unterstützt die Haut bei der Heilung. Studien haben gezeigt, dass die Anwendung von Aloe vera die Heilung von Verbrennungen beschleunigt und Schmerzen reduziert. Die genaue Wirkweise ist allerdings noch unzureichend untersucht.

Ringelblume und Kamille können laut einer Studie die Heilung von Verbrennungen ebenfalls beschleunigen und Schwellungen reduzieren. Zur Anwendung tränken Sie ein Tuch in erkaltetem Kamillen- oder Ringelblumentee und legen sie es auf die betroffene Stelle. Auch als Creme können diese Heilpflanzen helfen. Beliebt für Wickel sind ebenso Grün- und Schwarztee. Ihre antientzündliche Wirkung wurde jedoch bisher nicht wissenschaftlich nachgewiesen.

Ein weiteres bekanntes Hausmittel bei Sonnenbrand ist Joghurt. Die ihm zugeschriebene entzündungshemmende Wirkung wurde bislang zwar nicht durch wissenschaftliche Studien belegt, Joghurt kann bei Sonnenbrand aber angenehm kühlen.

Welche Hausmittel sollte man vermeiden?

Kokosöl und Vaseline sind dagegen bei Sonnenbrand nicht ratsam. Die stark fetthaltigen Produkte können Poren verstopfen und so zu einem Hitzestau führen. Dies kann die Symptome des Sonnenbrands verschlimmern. Nach dem Abheilen können sie aber angewendet werden, um die Haut mit Feuchtigkeit zu versorgen.

Hausmittel wie Essig und Zitronensaft reizen die Haut zusätzlich und sollten ebenfalls vermieden werden. Gleiches gilt für Produkte, die Alkohol oder Parfüm enthalten, da sie die Haut zusätzlich austrocknen.




Genießen Sie kuschelige Wärme mit der Beurer Wärmedecke Cosy Nordic! 6 Temperaturstufen, flauschiger Microfleece, Abschaltautomatik und Maschinenwaschbar für höchsten Komfort.

€ 79,90

Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, vergessen Sie nicht, ihn mit Ihren Freunden zu teilen. Folgen Sie uns auch in Google News, klicken Sie auf den Stern und wählen Sie uns aus Ihren Favoriten aus.

Wenn Sie weitere Nachrichten lesen möchten, können Sie unsere Wissenschaft kategorie besuchen.

Quelle

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Schließen

Please allow ads on our site

Please consider supporting us by disabling your ad blocker!