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#Welche Langzeitfolgen hat Covid-19 für Sportler

Welche Langzeitfolgen hat Covid-19 für Sportler

Sie erforschen an der Deutschen Sporthochschule in Köln die Folgen von Covid-Erkrankungen bei Sportlern. Wie genau sieht das aus?

Christian Kamp

Wir beobachten Leistungssportler und Kaderathleten im Hinblick auf längerfristige oder Spätfolgen von Corona. Im Detail untersuchen wir unter anderem das Immunsystem, Virusantikörper, die Entwicklung der Immunbalance, rote Blutkörperchen – alles, was erklären könnte, warum längerfristige Veränderungen zu sehen sind. Die ganze Long-Covid-Geschichte wird richtig Fahrt aufnehmen.

Können Sie schon sagen, über welche Dimension wir sprechen?

Das können wir noch nicht sagen, weil wir im Frühjahr in Deutschland noch keine große Zahl von Fällen hatten, das kommt jetzt erst. Im Dezember hatten wir zum Beispiel Boxer hier, die wir schon öfter beobachtet haben. Die hatte es vor Monaten in einem Trainingslager erwischt. Von 26 hatten sich insgesamt 23 infiziert. Und da hat ja nicht jeder gegen jeden gekämpft, das muss eine Aerosolbelastung in einem Raum gewesen sein. Das hat mir gezeigt, dass Olympia ohne Impfung wie ein Ritt auf der Rasierklinge ist, aber auf einer ganz scharfen.

Wenn wir über die Folgen sprechen – was können Sie da schon sehen?

Wir sehen bei einem Teil von infizierten Sportlern, dass wir Leistungsveränderungen haben, die auch nach vielen Wochen oder Monaten noch anhalten. Es gibt zurzeit viele Fallberichte, in denen man hört, dass es nicht gutgeht. Aber wir wissen noch nicht warum. Wir wissen, dass es manchmal eine Herzbeteiligung gibt, ohne dass wir das immer nachvollziehen können, da ist das EKG unauffällig. Es gab den Wolfsburger Eishockeyspieler, bei dem sich erst im Kardio-MRT Hinweise auf Herzentzündung ergeben haben.

Es gibt mehrere Studien, zum Beispiel die der Goethe-Uni in Frankfurt, die zeigen, dass man auch ohne sonstige Symptomatik eine Herzbeteiligung haben kann. Andere Organe können wir noch gar nicht abschätzen, bei der Niere wird es sich vielleicht erst nach Jahren zeigen. Zugleich gibt es thromboembolische Mikroangiopathien (kleinste Blutgerinnsel, Anmerkung der Redaktion), die in jedem Organ was machen können, die oft auch kleine Narben hinterlassen. Momentan ist es ein Sammelsurium aus Veränderungen, aber wir haben noch kein systematisches Bild, was uns an Long-Covid erwarten wird.

Sie klingen beunruhigt.

Ja, auch wenn man mit den Kollegen spricht, ist die Stimmung schon so. Die Sorge, dass da etwas Problematisches kommt, wird stärker. Ich denke, dass wir im Leistungssport Karrieren enden sehen werden. Wie viele das sein werden, können wir momentan nicht abschätzen.

Im Sport und in Teilen der Berichterstattung schien es eine Weile fast schon einen Gewöhnungseffekt zu geben: Nach zwei Wochen ist man eben wieder da. Wie bei einer Muskelverletzung.

Ich habe ganz andere Gespräche mit Sportlern geführt. Die bei geringer Belastung kurzatmig sind und deren Herzfrequenz schon bei geringer Belastung stark ansteigt, bei denen die Ruheherzfrequenz erhöht ist – auch wenn sie grundsätzlich schon wieder sporttauglich geschrieben sind. Da kommt schon die Frage auf, wann und ob die Leistungsfähigkeit wieder vollständig hergestellt werden kann.

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