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#Welche Söldnertruppen kämpfen noch in der Ukraine?

Russlands Verteidigungsminister Sergej Schojgu bekommt nun, was er seit Langem will: mehr Kontrolle über die russischen Söldnertruppen, die in der Ukraine kämpfen. Um die 40 soll es geben. Bis zum 1. Juli müssen alle dieser sogenannten „Freiwilligenverbände“ Verträge mit dem Verteidigungsministerium unterzeichnen. Der Erlass, mit dem Schojgu das Anfang Juni angeordnet hat, war ein Ultimatum, das der größten und kampfstärksten dieser Einheiten galt: der Wagner-Gruppe und ihrem Anführer Jewgenij Prigoschin. Der hat den Aufruhr vom Wochenende auch am Montag in seiner ersten Botschaft nach dessen Scheitern nochmals mit der angeblich vom Militär geplanten „Auflösung“ der Wagner-Truppe begründet.

Welche Auswirkungen Schojgus Erlass auf den Krieg in der Ukraine haben wird, ist derzeit unklar. Viele der privat organisierten Gruppen sollen ohnehin schon unter Kontrolle Schojgus stehen; aber es gibt auch solche, die enge Verbindungen zu Wagner unterhalten haben. Die privaten Militärunternehmen agieren in einem Graubereich. Eigentlich stehen die Bildung „bewaffneter Formationen“ und Söldnertum in Russland unter Strafe. Viele russische Sicherheits- und Militärfirmen haben ihren Sitz deshalb im Ausland. Gegen Bezahlung nehmen sie, ähnlich wie westliche Pendants, alle möglichen Aufträge an. Konzerne können sie etwa für den Schutz ihrer Objekte im Ausland, insbesondere in Konfliktgebieten, engagieren.

Außerhalb des Gesetzes, außerhalb von Kontrolle

Doch seit Beginn des Kriegs im Osten der Ukraine 2014 und dem Eingreifen Russlands in den Krieg in Syrien im Jahr darauf ist klar geworden: Söldner dieser Militärunternehmen kämpfen gemeinsam mit der russischen Armee, inoffiziell natürlich. Da ihr Geschäft außerhalb des Gesetzes steht, entfallen auch staatliche Kontrollen. Das nutzt ihren Eignern ebenso wie dem Kreml, der sie einsetzt, um im Ausland russische Interessen zu vertreten – aber lange jede Verbindung zu ihren Operationen leugnete. Russische Journalisten recherchieren seit Jahren über die Aktivitäten solcher Söldnergruppen. Einige haben dafür mit ihrem Leben bezahlt.

Die Vorgeschichte von Wagner ist typisch für viele dieser Gruppen; sie hat Wurzeln im Militärgeheimdienst GRU. Ursprünglich wurde die Gruppe von Dmitrij Utkin gegründet, Kampfname Wagner, einem ehemaligen Offizier des GRU. Utkin, der offen rechtsextreme Positionen vertritt, sammelte 2014 Männer einer Sicherheitsfirma und einer Söldnergruppe um sich, in denen er zuvor aktiv war, gründete die Gruppe Wagner und griff in die Kämpfe im Donbass im Osten der Ukraine ein. In Syrien erhielt Wagner Geld aus den Einnahmen von Öl- oder Gasfeldern, die die Truppe von Kämpfern des sogenannten „Islamischen Staats“ oder der syrischen Opposition erobert hatten. Dieses Muster lässt sich auch in anderen Ländern beobachten: In Mali und in der Zentralafrikanischen Republik geht es zum Beispiel um Gold- und Diamantenminen. Ähnlich finanzieren sich weitere Söldnertruppen.

Moskaus langes Leugnen

Offiziell leugnete Moskau die Existenz von Söldnern und der Gruppe Wagner lange. Allerdings hieß es auch, dass sich Russen privat an Militäroperationen im Ausland beteiligen könnten. Gerüchte, dass Prigoschin hinter Wagner stehen könnte, gab es seit mehreren Jahren. Er setzte sich auch für die Legalisierung privater Militärfirmen ein. Tatsächlich zu seiner Rolle bei Wagner bekannt hat sich Prigoschin jedoch erst im Sommer vorigen Jahres, als er Kämpfer in russischen Gefängnissen rekrutierte. Seitdem behauptete er, seine Leute seien die besten Kämpfer an der Front, und kritisierte die Militärführung.

Als größter Konkurrent Wagners in der Ukraine gilt die Gruppe Redut. Nach Recherchen des russischen Exilmediums „Meduza“ war diese Einheit von Beginn an an der Invasion beteiligt. Ihre Kämpfer sollen in den Angriff auf Kiew in den ersten Kriegstagen involviert gewesen sein. Das russische Wort Redut steht für eine militärische Verteidigungs- oder Festungsanlage und stammt vom französischen Wort „Redoute“ ab. Die Miliz soll eine Abspaltung von einem der ältesten russischen Militärunternehmen, Antiterror-Orel, sein. Sie hat deutliche Verbindungen zum Militärgeheimdienst GRU und soll vom Verteidigungsministerium kontrolliert werden.

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