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#Weltweit Verschlechterung der Religionsfreiheit

Weltweit Verschlechterung der Religionsfreiheit

Die Verfolgung und Unterdrückung von Menschen aufgrund ihrer Religionszugehörigkeit hat im vergangenen Jahr „deutlich zugenommen“. Zu diesem Ergebnis kommt die am Dienstag vorgestellte jährliche Studie des päpstlichen Hilfswerks „Kirche in Not“ zur weltweiten Lage der Religionsfreiheit.

Rainer Hermann

Als Gründe nennen die Autoren die Verschärfung der Verfolgung in autoritären Staaten und die Ausweitung transnationaler dschihadistischer Netzwerke, aber auch Diskriminierung infolge der Corona-Pandemie. Die Christen sind die am meisten verfolgte Gemeinschaft, aber auch Muslime und Angehörige anderer Religionsgemeinschaften werden verfolgt und diskriminiert. 

Staaten und Terrorgruppen nutzen die Corona-Pandemie

Schwere Verstöße gegen die Religionsfreiheit stellen die Autoren der 800 Seiten umfassenden Studie in 62 aller 192 Staaten fest, überwiegend in Afrika und Asien. In ihnen leben 5,2 Milliarden Menschen, das entspricht 67 Prozent der Weltbevölkerung. 

Angriffe auf die Religionsfreiheit gehen von den Regierungen 43 autoritärer Staaten wie der Volksrepublik China und Myanmar aus, in denen 2,9 Milliarden Menschen leben; ferner von islamistischen Extremisten, die in 26 Ländern mit 1,2 Milliarden Einwohnern agieren, überwiegend in Afrika und im Nahen Osten.  

In Afrika sei die religiös motivierte Verfolgung in zwölf Ländern sogar „extrem“. Denn vor allem in Afrika nutzen Terrorgruppen die Pandemie, um neue Mitglieder zu rekrutieren und um durch den Zusammenschluss mit einheimischen bewaffneten Milizen ihre transnationalen dschihadistischen Netzwerke auszuweiten. Der Halbmond dschihadistischer Gewalt erstreckt sich mittlerweile von Mali bis Moçambique, danach weiter über die Komoren im Indischen Ozean bis zu den Philippinen. 

Auch Staaten nutzen die Pandemie, um die Kontrolle über die Menschen auszuweiten und die Religionsausübung stärker einzuschränken. So werden Websites, auf denen Gottesdienste übertragen wurden, gesperrt und in Verschwörungstheorien werden religiöse Gemeinschaften und ethnische Gruppen gezielt als Sündenböcke für die Pandemie verantwortlich gemacht. In Ländern wie in Pakistan haben islamische Wohltätigkeitsorganisationen Nichtmuslime von den Hilfslieferungen ausgeschlossen.

Hinter diesen Mauern soll sich in der chinesischen Provinz Xinjiang ein Umerziehungslager für Uiguren befinden.


Hinter diesen Mauern soll sich in der chinesischen Provinz Xinjiang ein Umerziehungslager für Uiguren befinden.
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Bild: AFP

Am effektivsten sei die Kontrolle der Religion in China, schreiben die Autoren. Mehr als andere seien die Uiguren von Masseninternierungen und der Einweisung in Umerziehungslager betroffen. Überrascht stellen sie fest, dass bisher lediglich die Vereinigten Staaten und Kanada das Vorgehen gegen die Uiguren als Völkermord bezeichnet haben, nicht aber muslimische Länder, die eine Kooperation mit dem chinesischen Staat einer Verurteilung Chinas vorziehen. 

„Höfliche Verfolgung“ von Religionen im Westen

Der Bericht enthält aber auch positive Beispiele, bei denen die Religionsgemeinschaften einander unterstützen. So haben in Kamerun Christen und Muslime gemeinsam für ein Ende der Pandemie gebetet, in Bangladesch haben islamische Würdenträger nichtmuslimische Opfer der Pandemie bestattet. Neue Impulse für den interreligiösen Dialog versprechen sich die Autoren von den Begegnungen von Papst Franziskus mit islamischen Religionsgelehrten.

Zur Religionsfreiheit in der westlichen Welt bemerken die Autoren, dass dort, so eine Formulierung von Papst Franziskus, eine „höfliche Verfolgung“ eingesetzt habe. Neue Normen würden unter dem Deckmantel der Modernität religiöse Werte als rückständig abstempeln und in das bloß Private abdrängen. Zudem sei kontraproduktiv, dass immer mehr Länder den Religionsunterricht abschafften und damit ein Instrument aufgäben, mit dem sich Radikalisierungstendenzen eindämmen ließen. 

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