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#Wen Cheng Handpulled Noodles: Die Biang-Biang-Gang

Wen Cheng Handpulled Noodles: Die Biang-Biang-Gang

Biang-Biang-Nudeln nach Xi’an-Art sind dicke, zähe Teigstränge und integraler Bestandteil der zentralchinesischen Küche. Kann man selbst herstellen, aber warum sollte man das tun? Es gibt schließlich das Wen Chang an der Schönhauser Allee, betrieben betrieben vom Asian-Fusion-Team des Han West. Unsere Autorin Jane Silver war für eine Portion dort – und vermisst im Wen Cheng nur die Schärfe.

Durch den neuen Imbiss Wen Cheng in Prenzlauer Berg weht frische Luft in der Berliner Nudelszene. Jane hat das Geheimnis gelüftet. Foto: Wen Cheng

Handpulled Noodles: Wen Cheng hilft allen Nicht-Köchen

Kennt ihr das, wenn ihr ein bestimmtes Niveau auf einem Instrument erreicht und musikalische Momente, die einst wie Zauberei wirkten, plötzlich ihre Geheimnisse preisgeben? Beethovens „Mondscheinsonate“: nur ein paar Akkorde. So spielt jeder Metal-Gitarrist ebenso nur die einfache Tonleiter hoch und runter, wenn auch sehr schnell. Wie dieses Sheila E. Schlagzeugsolo von 1987. Na gut, ich habe wirklich keine Ahnung, wie sie das in Stöckelschuhen macht.

Mit dem Erlernen einer neuen Küche ist es das Gleiche. Als jemand, der nicht mit einer Speisekammer voller Chili-Öl, Sichuan-Pfeffer, Reiswein und Chinkiang-Essig aufgewachsen ist, haben mich die scharfen, betäubenden Gerichte Zentralchinas immer umgehauen, wenn ich sie in Restaurants probierte. Und was selbstgemachte Nudeln angeht? Das wird bei mir wohl nie was. Dann kam das Jahr 2020, und jeder kulinarisch interessierte Mensch, den ich kannte, fing an, Biang-Biang-Nudeln nach Xi’an-Art zu machen: dicke, zähe Teigstränge, die von Hand gerollt und durch eine Reihe von Schlägen auf die Arbeitsplatte in die Länge gezogen werden, bestrichen mit Gewürzen und heißem Öl. Oder einer Kreuzkümmel-Lamm-Mischung, die vom New Yorker Pionier Xi’an Famous Foods berühmt gemacht wurde.

Nach anfänglicher Einschüchterung wurde mir klar, dass mit den richtigen Zutaten und der richtigen Anleitung (siehe dieses Rezept oder dieses Video der frühen Berliner Biangfluencerin Sissi Chen) eine leckere Schüssel mit Nudeln fast so leicht zu meistern ist wie Metallicas „Nothing Else Matters“.

Gute Nachrichten für mich und unzählige andere Erstbesucher, weniger für Wen Cheng, einen Laden eben für jene „Handpulled Noodles“, von Hand langgezogene Nudeln. Wen Cheng ist gerade von der Crew hinter dem asiatischen Fusion-Minifranchise Han West eröffnet worden. Einerseits sind mehr Menschen aus Berlin denn je auf ihr Produkt aufmerksam geworden. Andererseits sind viele von ihnen Klugscheißer:innen, die monatelang an der Hydratation des Teigs und dem Anteil von Sternanis im Chili-Öl getüftelt haben. Und außerdem befindet sich der Laden mitten in der Schönhauser Allee, wo sich das Team von Wen Cheng mit Laufkundschaft herumschlagen muss, für die der kleinste Hauch von Capsaicin Alarmstufe Rot bedeutet.

Wen Cheng ist ein handgezogener Nudelladen, der von der Crew hinter dem asiatischen Fusions-Minifranchise Han West betrieben wird. Foto: Wen Cheng

Bei Wen Cheng muss man nach Schärfe besser fragen

Das Ergebnis (11,50 €) ist zufriedenstellend genug – geschmeidigere, flachere Nudeln, als ich jemals herausbekommen habe, eine obligatorische Lamm-Kreuzkümmel-Schüssel mit Knoblauch, schön fleischig geschmorter Tofu und Shiitake in der vegetarischen Version – aber der Schärfegrad war, zumindest in der Eröffnungswoche, viel zu niedrig. Ich gehöre nicht zu den maso-masochistischen Weißen, die scharf mit „authentisch“ gleichsetzen, aber dieses spezielle Gericht braucht einen gewaltigen Kick, um die Menge an Öl auszugleichen. Mir wurde gesagt, dass Gäste, die sich auskennen, eine schärfere Schüssel verlangen können, aber angesichts der neu entdeckten Kenntnis der Shaanxi-Küche in unserer Stadt, warum es nicht wie Chung King machen und das als Standard servieren?

Ich habe ähnliche Kommentare von den Tischen um mich herum gehört, so dass dieses Manko vielleicht schon behoben ist, wenn ihr dies hier lest. In der Zwischenzeit, für alle, die murrend sagen: „Das könnte ich auch zu Hause machen“: Wollt ihr das wirklich? Am Herd stehen und Chili-Öl aufgießen oder darauf warten, dass der Teig ruht? Ist schön und gut, wenn man im Januar an die eigenen vier Wände gefesselt ist, aber jetzt ist Sommer, das Thermometer zeigt mehr als 30 Grad an und ihr habt bestimmt so einiges in der Stadt vor. Vielleicht geht ihr bald sogar zum ersten Mal seit Monaten auf ein Konzert – denn auch wenn ihr genau wisst, wie ein Lied gespielt oder ein Gericht zubereitet wird, kann es doch ein wenig magisch sein, wenn nicht ihr es seid, die es tun.

  • Wen Cheng Schönhauser Allee 65, Prenzlauer Berg, Mi-Do, Sa-So 12-21 Uhr, Fr 17-21 Uhr

Mehr Berlin erleben

In Berlin gibt es kulinarisch viel zu entdecken. In Mitte gibt es die kleinsten Burger, die aber vom Geschmack sehr groß sind: Slider-Lokal Crack Buns. Der Sommer in Berlin heißt Biergarten-Zeit. Wir kennen die schönsten Biergärten in Berlin. Wir kennen auch noch weitere Orte um sich abzukühlen. Eiskaffe, Iced Coffee und Cold Brew, das sind Orte zur Abkühlung mit Koffein. Lieber ein Eis? Das sind die besten Eisdielen zum Dahinschmelzen in Berlin.

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