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#Wenn der Computer mit Robotern und Regalen spricht

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Bevor Gunther Kegel die Fabrik betritt, muss er sich erden. Also zieht er im Vorraum einen seiner Schuhe aus, legt ein schmales Band ein und klebt es außen unter dem Absatz fest. Das sei Vorschrift, sagt er. Denn beim Gang über den Teppichboden im Bürotrakt könne eine hohe Körperspannung entstehen. Träte er dann im Werk einer der Maschinen zu nah, käme es zum Funkenflug. Der wäre verheerend, denn die Fabrik steckt voll Technik. Das Antistatikband schützt vor elektrostatischer Entladung. Kegel zieht den Schuh wieder an, erklärt, was Potential-Unterschiede und Spannungsdurschlag sind, schiebt die Stahltür auf und betritt die Halle.

Mannheim, Lilienthalstraße. Neben der Autobahn A6 erhebt sich die Zentrale von Pepperl+Fuchs. Gleich dahinter steht das Logistikzentrum. Von hier aus kann das Unternehmen die ganze Welt beliefern. Deutscher Mittelstand, global tätig, mehr als 7000 Mitarbeiter, einer dieser Hidden Champions, von denen es hierzulande viele gibt. Die beiden Gründer hatten das Unternehmen nach dem Krieg als Radiowerkstatt hochgezogen, später bauten sie auch Transformatoren, in den fünfziger Jahren entwickelten sie spezielle Sensoren. Das erste Kapitel einer Erfolgsgeschichte war eröffnet – weitere folgten.

Pepperl+Fuchs ist heute auf Sensorik und elektrischen Explosionsschutz spezialisiert. Unternehmens-Chef Kegel führt durch die Halle, vorbei an Laufbändern, der Steuerungszentrale, eingezäunten und offenen Arbeitsplätzen, ganz hinten stehen turmhohe Regale. Sie werden von einem Rechner kontrolliert, der riesige Roboter antreibt. Die Roboter sausen wie von Geisterhand gesteuert hin und her, schieben Warenpakete hoch und runter, füllen auf, bauen um, transportieren ab. Algorithmen machen dies möglich. Sie lassen den Computer mit den Robotern, die Roboter mit den Regalen und die Regale mit dem Computer sprechen.

So schließe sich der Kreis, sagt Kegel. Die gemeinsame Sprache: digitale Daten. Die geben nicht mehr nur in den Fabriken von Mittelständlern wie Pepperl+Fuchs, dem Schaltschrankbauer Rittal oder dem Maschinenbauer Trumpf den Takt der Arbeit vor, sondern auch in denen von Siemens und Bosch . Auf der weltgrößten Leistungsschau der Industrie, der Hannover Messe, spielen Daten die zentrale Rolle. So wird hier bis Ende der Woche viel von der vierten industriellen Revolution zu hören sein, von digitalen Ökosystemen und digitalen Zwillingen. Kein Wunder: Das verarbeitende Gewerbe digitalisiert sich durch. Es bestückt Maschinen mit Sensoren, vernetzt alles mit allem und macht Fabriken zu Computern – und das ändert vieles.

Eine Ansage aus München

In der Welt soll es über alle Branchen hinweg zehn Millionen Fabriken geben. Die Weltbank beziffert den Jahresoutput des globalen verarbeitenden Gewerbes auf 16.000 Milliarden Dollar. Deutschland spielt nach Angaben der United Nation Industrial Development Organisation (Unido) mit China, den USA und Japan in der ersten Liga: Das die Wettbewerbsfähigkeit der Industrienationen messende CIP-Index-Ranking der Unido wird seit Jahren von Deutschland angeführt.

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