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#Wenn die Telekom-Frau zweimal klingelt

Wenn die Telekom-Frau zweimal klingelt

Die Welt ist ein Dorf, und seit Ausbruch der Pandemie ist die Wohnung phasenweise die ganze Welt. Oder wenigstens Arbeitsplatz, Klassenzimmer, Yogastudio, Kino und Boutique. Sofern das Internet mitspielt. Leider tut es das in A.s Wohnung nur bedingt. Die Dauer-Streamerei mitsamt dem gewaltigen Datenverbrauch der eigenen Familie wie der Nachbarschaft lässt es lahmen. Selbstverständlich immer zur Unzeit, etwa dann, wenn A. den neuen Imagefilm seines Unternehmens abspielen will oder im Zoom-Call das Gesicht des finnischen Geschäftspartners zum wiederholten Male einfriert.

Birgit Ochs

Verantwortliche Redakteurin für „Wohnen“ der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.

Manchmal macht ihn das ganz nervös. In diesem Zustand muss ihn die Telekom-Vertreterin erwischt haben, die eines schönen Sommertags unangemeldet vor der Wohnungstür stand. Anders ist nicht zu erklären, warum A. von seinem ehernen Grundsatz abließ, der da lautet: keine Haustürgeschäfte, niemals!

„Der schnellste Anschluss“

Vom Fenster seines Arbeitszimmers aus hatte er die großen Kabeltrommeln unten auf der Straße seit ein paar Tagen bereits im Blick. Die Telekom war mit ihrer im Herbst 2020 angekündigten Offensive, 600 000 Haushalten einen Glasfaseranschluss anzubieten, ein dreiviertel Jahr später bei A. angekommen.

Die Vertreterin versprach: eine Geschwindigkeit von bis zu einem Gigabit pro Sekunde beim Herunterladen, bis zu 200 Megabit beim Hochladen. „Damit haben sie nicht nur den schnellsten Anschluss für gleichzeitiges Streaming, Gaming und Homeoffice, sondern sind auch bestens für die Zukunft vorbereitet“, sagte sie und sicherte zu, dass eine Umstellung zum 1. Februar völlig unproblematisch sein werde. Um die Kündigung des bisherigen Anschlusses werde man sich kümmern.

A. unterschrieb.

Es klappt, es klappt nicht

Inzwischen zweifelt er jedoch, ob er zum Stichtag überhaupt ins Internet kommen wird. Denn der bisherige Telekommunikationsanbieter hat ihm die Kündigung bestätigt, die Telekom aber in einem Schreiben zwischenzeitlich salopp mitgeteilt, mit dem superschnellen Anschluss klappe es leider doch nicht.

Konsterniert hat A. E-Mails geschrieben und sich ans Telefon gehängt. Mit zwei zuständigen Mitarbeitern hat er gesprochen, zwei unterschiedliche Auskünfte erhalten. Der eine beruhigte: Kein Grund zu Sorge, das klappt alles wie an der Wohnungstür versprochen. Der andere hingegen sprach von einem für alle Seiten unverbindlichen Angebot. Eine externe Installationsfirma müsse noch prüfen, welche Arbeiten im Haus notwendig seien, damit der Glasfaseranschluss A.s Wohnung erreicht, und einen Kostenvoranschlag machen. Aber A. solle sich mal keine Sorgen machen. Dank EU-Recht könne er gar nicht aus seinem alten Vertrag fallen.

A., der klare Verhältnisse schätzt, macht so viel Widersprüchlichkeit nervös. Was am 1. Februar mit seinem Internet- und Telefonanschluss passiert, ist eine Wundertüte. Eines aber weiß er sicher: keine Haustürgeschäfte, niemals!

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