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#Wer die Jagd liebt, liebt den Herbst

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Wer die Jagd liebt, liebt den Herbst

Welches Wild im November bejagt werden darf? Eine ganze Menge: Rotwild, Damwild, Sikawild, Mufflons, Rehe, Wildschweine, Feldhasen, Fasane, Stockenten, anderes Federwild und Raubwild. Wer jagt, liebt den Herbst. Am 3. November, nach der Evangelischen Liturgie jedoch mitunter auch an einem anderen Tag im November, werden ökumenische Gottesdienste im Zeichen des heiligen Hubertus, des Bischofs und Patrons der Jäger, abgehalten. Die Hubertusfeier ist ein besonderes Erntedankfest, so die Kirche. Denn mit der Hubertuslegende verbindet sich eine „Grundhaltung der Achtung vor dem Geschöpf“. In der Geschichte von dem Bischof von Maastricht und später Lüttich finden die Jäger das Urmotiv ethischen Verhaltens gegenüber dem Wild. Die Liturgie schlägt vor, Psalm 104, Vers zehn und elf zu zitieren: „Du lässest Wasser in den Tälern quellen, dass sie zwischen den Bergen dahinfließen, dass alle Tiere des Feldes trinken und das Wild seinen Durst lösche.“

Der Begriff des Erntedanks ist sehr passend. Wer ein Revier pachtet oder wildreiche Wälder und landwirtschaftliche Flächen sein Eigentum nennt, dem gehören zwar nicht die dort lebenden Wildtiere. Sie gehören niemandem. Aber Besitzer oder Pächter dürfen, was nach dem Jagdkalender frei ist, schießen und sehen darum Beute als Ernte an. Wie der Bauer seine Stalltiere hütet und seine hart erarbeitete Ernte feiert, so hegen und pflegen die Jäger die Wildtiere und essen sie dankbar. Von den vielen Arbeiten, die sie dazu durchführen, ist hier immer wieder die Rede. Es handelt sich also um eine Einbettung dieser Sichtweise in die christliche Religionsausübung.

Hubertus-Mythos als kirchliches Angebot

Für die katholische wie die evangelische Kirche ist es kein Widerspruch zur christlichen Ethik, wenn Jäger Wildfleisch ernten. Das ist insofern interessant, als für die heidnischen Religionen Tieropfer zu den heiligsten Handlungen in der Kommunikation zwischen Göttern und Menschen zählten. Das Leben eines Tieres zu nehmen, um Dankbarkeit gegenüber den Göttern auszudrücken, um sie milde zu stimmen oder ihre Fürbitte zu erwirken, war vorchristlicher Brauch. Hubertus wurde heiliggesprochen, weil mit seiner Legende eine heikle (Hirsch-?)Kuh vom Eis geschoben werden konnte. In den Ardennen, wo er gegen Ende seines Lebens an der Christianisierung der Bevölkerung arbeitete, wurde noch die Jagdgöttin Diana verehrt. Der Hubertus-Mythos war sozusagen das Angebot der Kirche an die Jäger, überzutreten.

Am 3. November 743 erfolgte die Feier der sogenannten „Erhebung“ von Hubertus’ Gebeinen. Erhebung muss man wortwörtlich verstehen. Aus dem geöffneten Grab des 727 verstorbenen Gottesmannes wurden Knochen entnommen und im Altarraum der Kathedrale von Lüttich zur Ausstellung gebracht. In Wahrheit – und das bestärkt nur die Theorie des Werbens um die Anbeter der Diana – hatte Hubertus wahrscheinlich keine besondere Beziehung zu Jagd und Jägern. Die Legende ist offenbar in einer Übertragung von einem Heiligen zum anderen auf Hubertus gelangt. Die Erscheinung eines Hirsches, zwischen dessen Geweihstangen ein Kruzifix leuchtet, soll der heilige Eustachius, ein Märtyrer und einer der vierzehn Nothelfer, gesehen haben, der um 118 nach Christus starb. Er und seine Familie ließen sich nach diesem Erweckungserlebnis taufen. In manchen Geschichten wendete er sich danach ganz von der Jagd ab und tötete nie mehr ein Tier. Besonders in Österreich und Bayern wird Eustachius häufiger als Schutzpatron der Jagd beschworen denn Hubertus.

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