Nachrichten

#Wer tötete den niederländischen Anwalt Derk Wiersum?

Inhaltsverzeichnis

Wer tötete den niederländischen Anwalt Derk Wiersum?

Der Mordanschlag auf den bekannten Journalisten Peter R. de Vries vorige Woche hat die Niederlande aufgewühlt. Auf offener Straße war der Kriminalreporter erschossen worden, mitten in Amsterdam, das sich gerne als liberalste Stadt der Welt sieht. König Willem-Alexander und führende Politiker sprachen von einem Angriff auf die Rechtsstaatlichkeit. Ähnliches war schon im September 2019 zu hören, als der Anwalt Derk Wiersum vor seinem Haus im Amsterdamer Stadtteil Buitenveldert erschossen wurde. Wiersum vertrat seinerzeit Nabil B., den Kronzeugen in einem Verfahren gegen den Drogenboss Ridouan Taghi. Die Staatsanwaltschaft sieht Taghi als Auftraggeber, auch im Fall de Vries wird in diese Richtung ermittelt. Am Montag begann unter schärfsten Sicherheitsvorkehrungen der Strafprozess gegen die beiden Männer, die des Mordes an Wiersum angeklagt sind.

Thomas Gutschker

Politischer Korrespondent für die Europäische Union, die Nato und die Benelux-Länder mit Sitz in Brüssel.

Giërmo B., 37 Jahre alt, und Moreno B., 32, – beide sind nicht miteinander verwandt – bestreiten, dass sie etwas mit der Tat zu tun haben. Die Anklage stützt sich auf DNA-Spuren, Mobilfunkdaten, abgehörte Gespräche und abgefangene Nachrichten. Demnach hatten sich beide Männer Prepaid-Mobilfunkkarten besorgt, die am 5. September 2019 freigeschaltet wurden. Sie buchten sich mehrmals in Funkzellen in der Nähe von Wiersums Haus ein. Die Staatsanwaltschaft sieht das als Beleg dafür, dass beide Männer sich mit dem Ort des Anschlags vertraut machten. Zuvor sollen bereits Späher den Anwalt wochenlang ausgekundschaftet haben. Am Morgen des 18. Septembers trafen sich die beiden Angeklagten um 5.30 Uhr im Südosten Amsterdams, wie ebenfalls Mobilfunkdaten zeigen. Knapp eine Stunde später bog ein weißer Opel Combo in die Straße des Anwalts ein und parkte dort, was von einer Überwachungskamera festgehalten wurde. Den gestohlenen Wagen hatte B. schon einige Zeit lang besessen.

„Gott verdammt, hau ab!“

Kurz nach 7.30 Uhr verließ Wiersum sein Haus, um zu seinem Wagen zu gehen. Ein Schütze tauchte vor ihm auf, der Anklage nach Moreno B. Wie Zeugen berichteten, löste seine Waffe zunächst nicht aus. „Gott verdammt, hau ab!“, soll der Anwalt noch gerufen haben, bevor er niedergestreckt wurde. Der Schütze, schwarz gekleidet, mit einem Kapuzenpullover, rannte zu dem Opel, mit dem er den Tatort fluchtartig verließ. Ermittler fanden in dem Wagen Blutspuren Wiersums und DNA der beiden Angeklagten.

Der Anwalt Giërmo B.s argumentierte am ersten Prozesstag in einem besonders gesicherten Gebäude am Flughafen Schiphol, dass der Wagen nicht nur von seinem Mandanten benutzt worden sei und es daher weitere Verdächtige gäbe. Der Anwalt des zweiten Angeklagten verwies darauf, dass die Zeugenbeschreibung des Schützen nicht auf Moreno B. passe. Beide Anwälte beantragten, den Prozess auszusetzen, bis weitere Zeugen vernommen werden könnten. Insbesondere wollten sie den Kronzeugen Nabil B. vernehmen, der kurz vor der Tat Streit mit Wiersum gehabt haben soll. B. ist aus gesundheitlichen Gründen derzeit jedoch nicht vernehmungsfähig.

Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, vergessen Sie nicht, ihn mit Ihren Freunden zu teilen. Folgen Sie uns auch in Google News, klicken Sie auf den Stern und wählen Sie uns aus Ihren Favoriten aus.

Wenn Sie an Foren interessiert sind, können Sie Forum.BuradaBiliyorum.Com besuchen.

Wenn Sie weitere Nachrichten lesen möchten, können Sie unsere Nachrichten kategorie besuchen.

Quelle

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Schließen

Please allow ads on our site

Please consider supporting us by disabling your ad blocker!