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#Werden die Weihnachtsgeschenke in diesem Jahr teurer?

Werden die Weihnachtsgeschenke in diesem Jahr teurer?

Welche stationären Einzelhändler kämpfen mit Lieferengpässen?

Die kurze Antwort: Fast alle. Wichtige Häfen liegen aufgrund der Corona-Krise lahm, Lieferungen werden verschoben, Container sind rar und kosten mehr, Rohstoffe fehlen und werden teurer – all das und mehr belastet längst auch den Händler vor Ort. Denn wenn Konsumgüter gar nicht erst produziert und geliefert werden können, kann sie der Einzelhändler auch nicht verkaufen. „Die Beschaffungsprobleme aus der Industrie sind nun auch unter den Einzelhändlern angekommen“, sagt Klaus Wohlrabe vom Ifo-Institut. Aus einer Umfrage des Instituts geht hervor, dass rund 74 Prozent der deutschen Einzelhändler über Lieferprobleme und Engpässe bei bestimmten Produktgruppen klagten.

Gibt es Branchen, die besonders betroffen sind?

Stockende Logistikketten und fehlende Bauteile haben einen Großteil der Händler erreicht; im Mittelpunkt stehen dabei aber oft die Branchen, in denen elektronische Bauteile verbaut werden. Geht man nach der Umfrage des Ifo-Instituts, sind Lieferengpässe am häufigsten in der Fahrrad- und der Baumarktbranche angekommen, dicht gefolgt von Unterhaltungselektronik. „Der Lebensmittelhandel steht bei unserer Umfrage am unteren Ende“, sagt Wohlrabe. Doch selbst in der Lebensmittelbranche gibt beinahe jeder zweite Befragte an, von Lieferproblemen betroffen zu sein.

Weshalb kommt es in Branchen wie dem Fahrradhandel überhaupt zu Lieferproblemen?

Auf dem Markt für Fahrräder zeigen sich Herausforderungen, die auch für viele andere Branchen gelten: Nach dem Verband des Deutschen Zweiradhandels (VDZ) ist die Not in den Fahrradgeschäften groß. „Einige Händler warten bis heute noch auf bis zu 40 Prozent der Räder, die sie bereits im vergangenen Jahr bestellt haben“, heißt es. Der Branchenverband rechnet damit, dass sich erst im Jahr 2024 die Lage für die Händler normalisiert. „Ein Fahrrad besteht aus sehr vielen Einzelteilen“, heißt es auch vom Zweirad-Industrie-Verband (ZIV). Wenn nur eines fehlt, dann verzögert sich die gesamte Produktion. Auch werden Rahmen und Gabel eigentlich nur noch im asiatischen Raum hergestellt, eine europäische Produktion gibt es nicht mehr.

Und wie sieht es in den Baumärkten aus?

Während der Corona-Krise wollte so manch einer seine eigenen vier Wände neu gestalten. Davon konnte auch der Baumarkt profitieren. „Gerade in der Pandemie hat sich gezeigt, dass viele Menschen das Heimwerken, die Beschäftigung mit eigener Wohnung und Garten als tröstlich und aufbauend empfinden“, sagt Peter Würst vom Handelsverband Heimwerken, Bauen und Garten (BHB). Doch durch die Lieferengpässe kann es sein, dass so manches „Do-it-yourself“-Projekt erst mal warten muss. „Von Verknappungen durch erschwerte Liefer- und Produktionsbedingungen für die Bau- und Gartenfachmärkte sind eine ganze Reihe von Produkten betroffen“, sagt Würst weiter. Insbesondere Metalle wie Kupfer und Stahl, aber auch Baustoffe und zahlreiche Kunststoffe sind derzeit in deutlich geringeren Mengen verfügbar.

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Betrifft die Halbleiterkrise auch den Einzelhändler?

Besonders deutlich zeigten sich die Herausforderungen durch Lieferengpässe in der Autoindustrie. Doch die Halbleiter-Krise ist natürlich auch in anderen Branchen angekommen. „Selbst der Toaster geht irgendwann ins Internet“, sagt Wohlrabe. Überall, wo es um Sensorik und Elektronik gehe, müssten Kunden mit besonders langen Wartezeiten rechnen. Da spiele es dann auch keine Rolle, ob es sich um die Waschmaschine oder das elektronische Spielzeug handele.

Müssen Kunden mit leeren Regalen im Supermarkt rechnen?

Seit der Pandemie sind leere Regale im Supermarkt tatsächlich nicht neu. Derzeit rechnen die Lebensmittelhändler jedoch nicht damit, dass es Lücken in der Versorgung mit Waren aus dem täglichen Bedarf geben wird. Doch ob jeder Kunde immer das gewünschte Produkt finden wird, dürfte fraglich sein: Wer die praktischen Auswirkungen der Lieferengpässe im Discounter sehen möchte, muss nur einen der Onlineprospekte durchblättern. „Lieferverzug, demnächst verfügbar“ steht zum Beispiel bei Aldi Süd in Großbuchstaben unter einem Angebot für einen Kinder­pyjama; es ist nicht das einzige Produkt im Wochenprospekt, bei dem es zur Verzögerung kommt. Bei Aldi-Nord musste sogar der Verkaufsbeginn der eigenen limitierten Modekollektion an einigen Standorten verschoben werden. „Kurzfristige zeitliche Verschiebungen oder Teilausfälle im Angebot“ seien momentan leider nicht ausschließbar, heißt es vom Discounter auf Anfrage. Auch vom Konkurrent Lidl heißt es, dass es im „Non-Food-Sortiment“ weiterhin zu Lieferverzögerungen kommen kann.

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