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#Wie das FBI Kriminellen manipulierte Handys unterschob

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Wie das FBI Kriminellen manipulierte Handys unterschob

Im Oktober 2018 drehte das FBI in San Diego den Spieß um. Die Ermittler hatten zuvor einen Kryptodienst namens Phantom Secure vom Netz genommen. Das kanadische Unternehmen hatte Smartphones angeboten, für einen Preis von 1500 bis 2000 Dollar pro Halbjahr inklusive Service, mit denen man weder normal telefonieren noch ins Internet gehen konnte. Die einzige Funktion: verschlüsselte Kommunikation. Die Kunden waren, so das FBI, ausschließlich Mitglieder krimineller Organisationen. Vor allem Rauschgiftgeschäfte wurden über Phantom Secure abgewickelt. Auch das mexikanische Sinaloa-Kartell soll den Dienst genutzt haben.

Für Verbrecher in aller Welt sind Kryptohandys im Lauf der vergangenen zehn Jahre zum wichtigsten Trumpf im ewigen Katz- und Mausspiel mit den Sicherheitsbehörden geworden. Vor allem der internationale Drogenhandel wird durch die modifizierten Mobiltelefone enorm erleichtert. Die Anbahnung der illegalen Geschäfte, Verhandlungen, die Koordination des Transports und was sonst alles notwendig ist, lässt sich mit ihnen auch auf die Ferne erledigen, ohne dass sich die Kriminellen treffen müssen, ohne dass sie Sorge haben müssten, abgehört zu werden. Denn nur selten gelingt es Ermittlern, die Netzwerke zu infiltrieren und die verschlüsselten Nachrichten mitzulesen.

Als Phantom Secure abgeschaltet wurde, machten sich die kriminellen Nutzer auf die Suche nach einem neuen Dienst, dem sie vertrauen konnten. Und dem FBI bot sich eine einmalige Chance: Statt den Verbrechern weiter nachzujagen, beschlossen die Agenten in San Diego, sie anzulocken – mit einem eigenen Kryptodienst.

Beispiellose internationale Kooperation

Am Dienstag nun haben die Ermittler die Ergebnisse ihrer „Operation Trojanischer Schild“ präsentiert. Sie hielten gleich mehrere Pressekonferenzen ab, nicht nur in San Diego, sondern auch in Wellington in Neuseeland, in Sydney und bei Europol in Den Haag. Calvin Shivers vom FBI sprach von einer „beispiellosen internationalen Kooperation“, der stellvertretende Europol-Direktor Jean-Philippe Lecouffe von „einer der größten und ausgeklügeltsten Operationen überhaupt bislang“. Bei Razzien in 15 Ländern, darunter auch Deutschland, wurden in den vergangenen Tagen demnach etwa 800 Verdächtige festgenommen. Polizeibehörden rund um den Globus beschlagnahmten insgesamt mehr als acht Tonnen Kokain, 22 Tonnen Cannabis, zwei Tonnen synthetischer Drogen und etwa 250 Feuerwaffen. Im Lauf der Monate seien zudem mehr als 100 Mordpläne vereitelt worden, sagte FBI-Agent Shivers.

Begonnen hatte die „Operation Trojanischer Schild“ im Oktober 2018 noch schleppend. Nachdem der Chef von Phantom Secure festgenommen worden war, gelang es dem FBI, einen Mann auf seine Seite zu ziehen, der gerade dabei war, einen neuen Kryptodienst mit dem Namen Anom zu entwickeln. So jedenfalls schildert es ein Agent in einem amerikanischen Gerichtsdokument, das Seamus Hughes, Forscher an der George-Washington-Universität, jetzt öffentlich gemacht hat. Der V-Mann bot dem FBI demnach nicht nur an, Anom für Ermittlungen nutzen zu können, sondern auch dafür zu sorgen, dass die entsprechenden Kryptohandys im kriminellen Milieu Verbreitung fänden. Das war schließlich der entscheidende Punkt: dass die Verbrecher dem neuen Dienst so sehr vertrauten, dass sie ihn tatsächlich auch für ihre kriminellen Geschäfte nutzen würden.

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