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#Wie der Arzt Suchart Bhakdi zum Corona-Leugner wurde

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Wie der Arzt Suchart Bhakdi zum Corona-Leugner wurde

Einmal kam der Arzt und ehemalige Universitätsprofessor Sucharit Bhakdi ohne Mundschutz zum Kindergarten seines Sohnes. Nicht nur, weil er glaubte, dass die Maskenpflicht sinnlos sei. Der Mann ist 74 Jahre alt, er leidet unter Bluthochdruck und will deshalb keine Maske tragen. Doch die Kindergärtnerin verwehrte ihm den Einlass. Nur mit Maske, hieß es. Sie pochte auf ihr Hausrecht. Bhakdi empfand das als erniedrigend.

Morten Freidel

Morten Freidel

Redakteur in der Politik der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung

Ein anderes Mal wollte Bhakdi mit dem Flugzeug reisen, genauer gesagt: Er musste es. Anders wäre er von Salzburg nicht schnell genug nach Deutschland gekommen. So blieb ihm nichts anderes übrig, als eine Maske zu tragen. Abnehmen durfte er sie nur, um Tapas zu essen, und beeilen sollte er sich auch noch. Die Stewardess, erzählt er, habe ihn angeherrscht: „Essen Sie schneller!“ Auch das: erniedrigend.

Das Schlimmste aber passierte für Bhakdi und seine Frau Karina Reiß im Frühjahr, auf dem ersten Höhepunkt der Pandemie. Die Mutter von Reiß ging bei Aldi einkaufen. Sie ist auf einen Rollator angewiesen und außerdem krank. Doch sie kollabierte mit Maske. Für Bhakdi ist klar: Sie kollabierte wegen der Maske. Das Paar wollte sie ins Krankenhaus bringen lassen, doch die Mutter weigerte sich. Sie hatte eine Plastiktüte dabei und drohte damit, sich selbst zu ersticken. Wenn Reiß davon erzählt, ist sie den Tränen nahe.

„Querdenken“-Demonstration Mitte November in Aurich in Niedersachsen


„Querdenken“-Demonstration Mitte November in Aurich in Niedersachsen
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Bild: dpa

Bhakdi war mal Professor für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene in Mainz. Er hat sein Leben damit verbracht, an Bakterien zu forschen. Er war angesehen, gewann Preise und leitete elf Jahre lang einen Sonderforschungsbereich der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Frühere Kollegen beschreiben ihn als hochintelligenten Wissenschaftler. Studenten mochten ihn wegen seiner Schlagfertigkeit, Kollegen respektierten ihn dafür. Einer sagt, quergeschossen habe Bhakdi schon immer gerne und außergewöhnliche Thesen vertreten. Der Kollege will das nicht als etwas Schlechtes verstanden wissen. So funktioniert Wissenschaft nun mal.

Unter Druck wie nie zuvor

Seit jenem Erlebnis im Frühjahr allerdings liegt Bhakdi mit sehr viel mehr Leuten über Kreuz, Medizinern und Politikern. Er und seine Frau wurden zu Wortführern der Kritik am Pandemiemanagement der Bundesregierung. Reiß sagt: „Im Mai hab ich gemerkt: Ich kann nicht mehr. Ich muss versuchen, auf den ganzen Wahnsinn aufmerksam zu machen, der um uns herum passiert.“ Bhakdi und seine Frau taten das, indem sie ein Buch schrieben. Seit Monaten steht es in der Bestsellerliste: „Corona Fehlalarm? Daten, Fakten, Hintergründe“.

Hunderttausende lasen das Buch. Seither prangt Bhakdi auf den Transparenten von Querdenkern. Das tun viele Personen, zum Beispiel auch Bill Gates. Bhakdi dürfte aber einer der wenigen sein, den die Demonstranten damit ehren wollen. Während die Querdenker Bhakdi feierten, geriet er in der Wissenschaft unter Druck wie nie zuvor. Die Universität Mainz distanzierte sich von dem Buch, genauso die Universität Kiel, an der seine Frau lehrt. Die schleswig-holsteinische Bildungsministerin Karin Prien von der CDU kritisierte es in einer Stellungnahme als „wissenschaftlich nicht haltbar“.

Zwei Mediziner schreiben ein Buch über die Pandemie. Sie vertreten eine andere Meinung als die des Virologen Christian Drosten. Für sich genommen, ist das nicht bemerkenswert. Das wird es aber, wenn Bhakdi und Reiß über Politik reden. Beide sehen sich als Dissidenten in einem Unrechtsstaat. „Was wir erleben, ist eine Gesundheitsdiktatur auf Kosten der Gesundheit der Menschen“, sagt Bhakdi.

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