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#Wie der Wolf zum Hund wurde

„Wie der Wolf zum Hund wurde“

Bekannter als die Makrosmatiker Ratte, Rothirsch, Lachs oder Hai ist der Hund dafür, dass er einen ausgezeichneten Geruchssinn besitzt. Mit bis zu 220 Millionen Riechzellen und kompetenteren als bei vielen Säugetieren ist das Riechvermögen des Hundes etwa eine Million besser als das des Menschen, was nicht allein auf die Anzahl der Riechzellen zurückzuführen ist. Lachse erkennen den Fluss, in dem sie aufgewachsen sind, am Geruch und sind fähig, dorthin zurückzukehren. Aber man kann sie nicht abrichten, um im Wasser verstecktes eingeschweißtes Kokain zu finden.

Einige der etwa 350 Hunderassen hingegen werden als Drogensuchhunde eingesetzt. Nach ihrer Ausbildung sind sie in der Lage, Kokain, Haschisch, Marihuana, Ecstasy, Heroin und Amphetamin zu unterscheiden. Dass sie nicht sichtbare Restanhaftungen erschnüffeln können, erlaubt den Fahndern, Beweise wie Transportmittel und Aufbewahrungen sicherzustellen und so Kurieren und Händlern auf die Spur zu kommen.

Wölfe und Menschen passen zusammen

Der Name Canis lupus familiaris deutet bereits an, dass der Haushund zur Familie der Hunde, Canidae, und zur Art Wolf, Lupus, zählt. Vom Wolf stammt er auch unstrittig ab. Josef H. Reichholf schreibt in seiner Einführung „Haustiere“, er halte die These der Anthropologin Pat Shipman, nach der Homo sapiens den Neandertaler ablösen konnte, indem er sich den Wolf als Jagdpartner zum Hund heranzog, für plausibel. Beider bevorzugte Nahrung war Fleisch. „Wölfe und Menschen mit der Lebensweise der Jäger und Sammler passen in ihrem Sozialverhalten nahezu perfekt zusammen. Beide Partner gewinnen mit dem Zusammenleben an Effizienz.“

Reichholf glaubt nicht, dass Wölfe in der Eiszeitwelt gezähmt wurden, indem der Mensch ihnen etwa die Reste erjagter Mammuts anbot. Er schreibt, es hätten über Generationen jene Wölfe überlebt, die sich dem Verhalten der Menschen am besten angepasst hätten: „Wölfe, die lernten, in den Gesichtern der Menschen zu lesen.“ Seine interessante These lautet also: „Wölfe, die sich den Menschen annäherten, domestizierten sich selbst.“

Mit der Sesshaftwerdung des Menschen und der Entwicklung von Ackerbau und Viehzucht sei aus der Partnerschaft zwischen Hund und Mensch Ausbeutung durch den Menschen geworden. Vielleicht stimmt das, es gibt viele zwar domestizierte, aber nicht sozialisierte Hunde. Vielleicht wollen die Streuner und Wilderer sich nur der Ausbeutung entziehen? Man unterscheidet daher wissenschaftlich die Haushunde dann noch einmal von denen, die nicht in sozialer Gemeinschaft mit Menschen leben, sondern wild wie Wölfe.

Thomas Mann, der Hasenjäger

Daran, dass Haushunde in die Ordnung der Raubtiere, Carnivora, gehören, wird jeder Schoßhundbesitzer erinnert, sobald er seinem Liebling die Lefzen wegschiebt und das Maul öffnet, in dem die Haken- oder Eckzähne selbst bei nur wadenhohen Exemplaren gefährlich lang sein können. Ganz zu schweigen von den hinteren Reißzähnen im Ober- und Unterkiefer, die nicht gebraucht werden, um Blaubeeren zu zerkauen (obwohl viele Hunde Blaubeeren mögen), sondern um Fleisch zu zermalmen.

Die vielen zivilen Aufgaben, die Hunde mit Spaß erfüllen und für die sie artgerecht entlohnt und gut behandelt werden, lassen umso unverständlicher erscheinen, warum man jemanden als „blöden Hund“ beschimpfen würde. Sie retten verschüttete Bergsteiger oder Skifahrer oder stürzen sich todesmutig in Brombeerhecken, um die darin vor der Jagdgesellschaft versteckten Wildschweine aufzustören. Die Jagdleidenschaft mancher Rassen ist legendär. „Sinne und Körperbau sind für das Leben als Hetzjäger optimiert“, schreibt Joscha Grolms in seinem großartigen Nachschlagewerk „Tierspuren Europas“.

Die beste Geschichte Thomas Manns in seinem an interessanten Beobachtungen, aber auch brutalem Verhalten gegenüber seinem Lieblingshund Bauschan reichen Buch „Herr und Hund“ ist die von einer ungewöhnlich verlaufenden Hasenjagd. Der von Bauschan gehetzte Hase kommt unvermittelt auf den Jäger zugerast, der spekuliert, das Tier müsse den still stehenden Hundebesitzer für einen Baum halten: „War er von Sinnen vor Todesangst? Genug, er sprang an mir hoch, genau wie ein Hündchen, lief mit den Vorderpfoten an meinem Überzieher empor und strebte aufrecht mit dem Kopfe in meinen Schoß, in des Jagdherrn schrecklichen Schoß hinein!“

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