#Wie die Grünen hundert Prozent Frauenquote erreichen
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„Wie die Grünen hundert Prozent Frauenquote erreichen“
In diesem Text soll es um das A-Wort gehen. Nicht um das, das Sie jetzt meinen, also dasjenige, das in ähnlichen Fällen gebraucht wird wie das F-Wort. Dieses A-Wort wäre den Lesern auch vor dem Hintergrund der deutschen Geschichte (um nicht das auf „ismus“ endende „N-Wort“ zu verwenden) noch nicht einmal mit dem Anfangsbuchstaben zuzumuten.
Hier soll es also um ein anderes A-Wort gehen. Es ist nicht so verfänglich, wie es beim ersten Hören scheint, aber man hört es ja kaum noch, weil es nicht „reproduziert“ werden soll. Daher wollen wir es doch einmal beim Namen nennen, der Einfachheit halber und weil man manche Sachen ausschreiben muss, um sie zu bannen. Das Wort also lautet: „Ausschnitt.“ Hier aber bitte nicht im Sinne von Dekolleté, dem D-Wort, außerdem, zur Distanzierung, in Anführungszeichen und im Singular. Den Plural sollte man auf jeden Fall vermeiden, weil die beiden letzten Silben von „Ausschnitte“ fatalerweise „Schnitte“ lauten und damit an die Reduzierung von Frauen auf ihre Körperlichkeit gemahnen.
Den Ausschnitt der Kanzlerin sollte man heute nicht mehr loben
Uns ist im Übrigen sehr wohl bewusst, dass die Zeiten vorbei sind, in denen man die Kanzlerin bei den Bayreuther Festspielen für ihren Ausschnitt, pardon: für die Partie unterhalb des Halses loben konnte. Das musste nun ein Kollege bei den Salzburger Festspielen erfahren, als er doch tatsächlich über die Größe des B.s der Buhlschaft sinnierte.
jeden Dienstag
Die Schauspielerin, die die Buhlschaft verkörpert, besser: spielt, darstellt, noch besser: ist, beschwerte sich darüber, aber nicht etwa, weil ihr B. mit dem Wort „kaum“ charakterisiert wurde. Es sei vielmehr „eine Abwertung von Frauen, wenn man sie sexualisiert und nach Äußerlichkeiten beurteilt“. Die Schauspielerin ließ dabei außen vor, dass ein männlicher Kollege im Text als „gut gebaut“ bezeichnet wird – aber das ist ja heute öfter so, dass Männer außen vor gelassen werden.
Damit wären wir bei den Grünen. Was sich durch die Nichtberücksichtigung von Robert Habeck bei der Kanzlerkandidatur schon andeutete, setzte sich nun in Berlin-Mitte fort. Wohl im Bemühen, endlich über Inhalte zu sprechen, twitterten die dortigen Grünen ein Foto, auf dem nur Frauen samt Annalena Baerbock zu sehen sind, und nutzten das als Seitenhieb auf die Konkurrenz: „Während sich auf den Gruppenfotos der Union wieder alte Männer zusammendrängen…Smiley“. Das Problem: Das getwitterte Bild ist nur ein AUSSCHNITT des eigentlichen Bildes, auf dem zusätzlich drei Männer zu sehen sind. Dass man sie weggeschnitten hat, wäre nicht weiter schlimm, aber sie haben alle einen Migrationshintergrund. Woke geht anders!
Das N-Wort wäre unnötig
Zur Verteidigung der Grünen muss man allerdings sagen, dass jedes Bild naturgemäß nur ein Ausschnitt sein kann, von einem größeren Bild, von der Welt. Keiner weiß das so gut wie der Vater einer bekannten Influencerin: Markus Söder. Indem er auf Fotos von Pressekonferenzen mit der Kanzlerin die anderen Teilnehmer gerne weggeschnitten hat, vermittelte er erfolgreich den Eindruck, es gebe eine Doppelspitze im Kanzleramt: Er und Angela.
Zumindest davon könnte sich Armin Laschet eine Scheibe abschneiden. Zuletzt wurde von ihm ein Bild aus dem Hochwassergebiet verbreitet, das wegen des Ausschnitts den Eindruck vermittelt, er sei von einem Mitarbeiter beschirmt worden, während er den Bürger, mit dem er redete, im Regen stehen ließ. Schlimmer wäre freilich gewesen, der Ausschnitt hätte gezeigt, dass eigentlich strahlender Sonnenschein war, Laschet mit dem Schirm also bloß vorspiegeln wollte, er lasse sich auch von Regen nicht bremsen.
Der Schriftsteller Antonio Tabucchi schreibt in seinem Buch „Indisches Nachtstück“ von zwei Fotos, die dieselbe Szene zeigen: Auf dem ersten ist ein Mann zu sehen, gut gebaut, „die Arme hatte er wie zum Zeichen des Sieges erhoben: allem Anschein nach läuft er gerade durchs Ziel“. Das zweite Foto zeigt einen größeren Ausschnitt. Jetzt sieht man auch den Polizisten mit Gewehr. Er erschießt den Mann. Die Frau, die bei Tabucchi die Geschichte der Fotos erzählt, verwendet zur Beschreibung des getöteten Mannes das N-Wort. Das soll hier nicht reproduziert werden. Weil es unnötig wäre und weil wir wollen, dass Baerbock diese Kolumne Habeck vorlesen kann, ohne neuerlich in Schwierigkeiten zu geraten.
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