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#Wie ein Fliesenleger auf Instagram begeistert

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Wie ein Fliesenleger auf Instagram begeistert

Johannes Münkel hat seine Berühmtheit einem roten Saugheber zu verdanken. Über Nacht zum Star werden, das ist in den sozialen Medien keine Floskel, das kommt immer mal wieder vor. Wenn der Fliesenleger von diesem Moment im Januar 2021 spricht, wirkt er noch immer ungläubig über den Erfolg auf der Plattform Instagram: „Ich bin morgens aufgewacht, und das Reel hatte eine Million Klicks. Und ich 10.000 Abonnenten“, sagt Münkel.

Dieses Reel, so heißen kreativ geschnittene Kurzvideos auf Instagram, ist eine halbe Minute lang und zeigt Münkel, wie er dunkelgraue Fliesen mit besagtem Saugheber passgenau in den Mörtel legt und sie dann mithilfe von speziellen Plastikschrauben angleicht. Es ist ein Video, wie Münkel sie inzwischen regelmäßig auf Instagram hochlädt, dazu kommen Stories, also Videos, die nur 24 Stunden in seinem Profil abrufbar sind, und Bilder von Münkel selbst, in deren Beschreibung Nutzer Tipps rund um die Fliese erhalten.

Mehr als 48.000 Abonennten

„Komm’ mit in meinen Alltag / Schaue mir über die Schulter / Schreibe wenn du Hilfe benötigst“ steht in seinem Profil. Johannes Münkel, 31 Jahre alt, verlegt Fliesen in Bädern, Küchen und auf Terrassen, in allen Größen und Formen, und hat inzwischen mehr als 48.600 Abonnenten, die ihm täglich dabei zuschauen. Warum besonders das Kurzvideo mit dem Saugheber so viele Menschen begeistert hat, ist für ihn klar: „Nur 40 Prozent meiner Abonnenten kommen aus Deutschland, der Rest aus Amerika, Russland, Spanien oder Indien.“ Laut Münkel kennen etwa in Amerika viele Menschen seine Geräte und Hilfsmittel nicht: „Die feiern das deutsche Handwerk und haben sich gesagt: Dem muss ich folgen.“

Der Handwerker nimmt seine Fans virtuell auf die Baustellen mit.


Der Handwerker nimmt seine Fans virtuell auf die Baustellen mit.
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Bild: Johannes Münkel

Geplant war das nicht. Bis 2013 arbeitet Münkel als Geselle auf den Baustellen, dann entschließt er sich, einen Meister zu machen. Zu dieser Zeit war das eher unüblich, die Meisterpflicht für Fliesenleger war seit 2004 ausgesetzt. Bis heute ist das für Münkel unverständlich. „Amateure konnten sich selbständig machen“, sagt er. „Viele haben gesagt, das bisschen Fliesenlegen, das gucken wir uns dann bei Youtube an.“ Münkel sieht darin einen Grund, warum es am Bau so viel Pfusch gibt. Mit seinem Meistertitel in der Tasche verbringt er von 2014 an viel Zeit im Büro. „Ich war froh, mal raus aus dem Außendienst zu sein“, sagt er. Er steigt 2016 als Geschäftsführer in das Unternehmen seines Vaters ein. Münkels Urgroßvater hatte 1949 mit einem kleinen Fliesengeschäft im osthessischen Hünfeld begonnen.

Im August 2020 endet Münkels Bürozeit ungeplant. Seinen Instagram-Account gab es all diese Jahre schon, professionell genutzt hat er ihn allerdings nicht. „Ich habe da alle drei Wochen irgendwas hochgeladen und hatte 50 Gefällt-mir-Angaben.“ Münkel ist zu diesem Zeitpunkt begeisterter Hobby-Fotograf, hat sich verschiedene Kameras, Objektive und ein iMac besorgt: „Wenn ich mit irgendwas anfange, muss das gleich Ausmaße annehmen. Volles Rohr“, sagt er. Dann aber, im August 2020, sorgt seine Schwester dafür, dass die Fäden zusammenlaufen. Sie baut ein Haus und benötigt einen Fliesenleger. Münkel lässt sich überreden, das nach all der Bürozeit zu übernehmen. Mit dieser Baustelle fängt er an, Instagram intensiver zu nutzen, seine Arbeit zu filmen und zu fotografieren. „Auf einmal habe ich gemerkt, dass da eine Zielgruppe ist für das Handwerk“, sagt er. „Und dann habe ich weitergemacht.“

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