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#Wie ein Realität gewordener Katastrophenfilm

„Wie ein Realität gewordener Katastrophenfilm“

Für die Bewohner von East Palestine in Ohio ist es, als wäre ein Katastrophenfilm wahr geworden. Vor zwei Jahren noch hatten einige von ihnen als Komparsen an den Dreharbeiten von „Weißes Rauschen“ teilgenommen. Der Film erzählt das Leben einer Familie nach einem Zugunglück, das giftige Gase freigesetzt hat. Vor anderthalb Wochen wurde die Geschichte für die knapp 5000 Einwohner von East Palestine dann zur Realität: Am Abend des 3. Februar entgleiste ein Güterzug der Eisenbahngesellschaft „Norfolk Southern“ auf Höhe der Kleinstadt.

Sofia Dreisbach

Politische Korrespondentin für Nordamerika mit Sitz in Washington.

50 Waggons schoben sich ineinander, 20 von insgesamt 141 Waggons des Zugs enthielten laut der Betreibergesellschaft Gefahrstoffe wie hoch entzündliche Chemikalien. Bilder vom Unglücksort zeigen Feuer und dicke Rauchwolken, die in den Nachthimmel aufsteigen.

Inzwischen durften die zu Tausenden in Sicherheit gebrachten Einwohner von East Palestine und aus dem benachbarten Pennsylvania wieder in ihre Häuser zurückkehren. Mitte vergangener Woche gab der Gouverneur von Ohio, Mike DeWine, Entwarnung: Es bestehe keine Gefahr mehr. Doch viele in der Gegend fürchten weiter um ihre Gesundheit. Sie berichten amerikanischen Medien von auffälligen Gerüchen und Haut- und Atemwegsreizungen, in den umliegenden Flüssen schwimmen tote Fische. Unsicherheit herrscht vor allem über die Frage nach möglichen Rückständen von Chemikalien in der Gegend – auch wenn von offizieller Seite hervorgehoben wird, es bestehe keine Gesundheitsgefahr mehr.

„Giftige und potentiell tödliche Stoffe“ in die Luft gelangt

Mehrere verunglückte Waggons enthielten Vinylchlorid, ein hoch entzündliches, farbloses und süßlich riechendes Gas, das laut der amerikanischen Behörde für giftige Substanzen Auswirkungen auf das Herz-Kreislaufsystem, die Leber und das Immunsystem haben kann. Um eine Explosion zu verhindern, hatten die Behörden die Chemikalie am 6. Februar „kontrolliert freigesetzt“. Dabei seien „giftige und potentiell tödliche Stoffe“ in die Luft gelangt, hieß es in der Stellungnahme des Gouverneurs. Verbrennt man Vinylchlorid, entstehen Chlorwasserstoff und Phosgen. Beide Chemikalien sind höchst gefährlich. Chlorwasserstoff kann zu schweren Verätzungen führen, Phosgen wurde im ersten Weltkrieg als chemischer Kampfstoff eingesetzt und ist äußerst giftig.

Eine Drohnenaufnahme zeigt den verunglückten Zug von oben.


Eine Drohnenaufnahme zeigt den verunglückten Zug von oben.
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Bild: AP

Auf Aufnahmen von der Sprengung der Waggons in East Palestine sind lodernde Flammen sowie dicker schwarzer Qualm zu sehen – letzterer sogar auf Fotos, die Flugreisende aus hoher Höhe gemacht hatten. Proben zeigten laut Behördenangaben jedoch zwei Tage nach der herbeigeführten Explosion, dass die Luftqualität nicht mehr beeinträchtigt sei.

Auch der Bürgermeister von East Palestine, Trent Conaway, versicherte in einem Interview am Sonntag: „Alle Chemikalien sind jetzt abgebaut.“ Auch das Wassersystem des Ortes sei „hundert Prozent sicher“. Nur private Brunnen könnten in einigen Fällen kontaminiert sein.

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