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#Wie sich Energie sparen lässt

„Wie sich Energie sparen lässt“

Der erste Schritt zum Energiesparen lautet Verzicht. Wer die Heizung herunterdreht, das Auto stehen lässt oder den Trockner nicht mehr einschaltet, senkt den eigenen Verbrauch – und spart angesichts der hohen Energiepreise Geld. Durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine werden diese Bemühungen wichtiger: Um weg von russischen Energielieferungen zu kommen, ruft die Regierung zum Energiesparen auf. „Jede eingesparte Kilowattstunde hilft“, sagte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) diese Woche, als er die Frühwarnstufe im Gas-Notfallplan ausrief. Wer spare, helfe Deutschland und der Ukraine.

Pulli überstreifen, Hausschuhe anziehen, Decke umlegen: Die eigenen vier Wände sollen dafür weniger warm, aber auch nicht zu kalt werden. Jedes Grad Raumtemperatur weniger senkt nach Schätzungen den Energieverbrauch um sechs Prozent. 20 bis 22 Grad reichen in der Heizperiode laut dem Immobilienverband GDW aus. Nachts kann die Temperatur niedriger sein und auf 16 bis 17 Grad sinken. Die Heizkörper selbst sollten frei sein, da Gardinen und Möbel Wärme nicht in den Raum lassen. Zum Lüften ist klar, dass die Ventile geschlossen sein sollten, weil die Heizung sonst zum Fenster hinaus heizt. Effizienter als gekippte Fenster ist Stoßlüften mehrmals am Tag für höchstens fünf Minuten bei Frost oder zehn bis 15 Minuten in der Übergangszeit. Vor allem vor dem Schlafen und nach dem Aufstehen sollte gelüftet werden, um Feuchtigkeit zu verhindern.

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Weniger Wärme im Haus ist ein bedeutsamer Hebel, damit Deutschland weniger Energie aus Russland braucht. Jede zweite Wohnung hierzulande wird mit Gas beheizt und jede vierte Wohnung mit Öl. Die russischen Lieferungen kamen im vergangenen Jahr auf einen Anteil von 55 Prozent für Erdgas, 34 Prozent für Erdöl und 26 Prozent für Kohle.

Erdgas lässt sich schwerer aus anderen Lieferländern ersetzen als Kohle oder Öl. Nach der Industrie folgen die Haushalte als zweitgrößter Erdgaskunde, aber auch in der Stromerzeugung taucht Erdgas auf. In den ersten drei Monaten des Jahres ist der russische Erdgasanteil laut Energieverband BDEW schon auf 40 Prozent gesunken, weil andere Länder mehr liefern. Mit Sparbemühungen lässt sich kaum alles ausgleichen, was Russland liefert, aber im Fall eines Lieferstopps müsste der Verbrauch wahrscheinlich weniger stark reglementiert werden.

Effiziente Geräte kaufen

Der nächste Schritt zum Energiesparen: auf Energieeffizienz achten. Um dafür ältere Geräte auszutauschen, entstehen allerdings oft Ausgaben. Kühlschränke und Gefriertruhen laufen ständig und machen einen hohen Anteil am Stromverbrauch aus. Ältere Geräte benötigen oft 150 Kilowattstunden im Jahr oder sogar noch mehr als neue Kühlschränke. Ein Tausch spart damit 50 Euro im Jahr und kann sich nach einigen Jahren rechnen. Ärmere Haushalte können sich im Förderprogramm zum „Strompreis-Check“ beraten lassen und erhalten mit einem Gutschein dann einen Zuschuss für einen neuen Kühlschrank.

Wer im Eigenheim wohnt und mehr investieren will, kann die Wände dämmen, Fenster tauschen, eine Solaranlage kaufen oder auch eine neue Heizung installieren, die ohne Gas und Öl auskommt. Die Kosten hängen vom Einzelfall ab, aber dürften bei mehr als 10.000 Euro liegen. Hierfür gibt es auch Förderprogramme, die etwa den Einbau einer Wärmepumpe für eine Gasheizung mit 35 Prozent bezuschussen und für eine Ölheizung mit 45 Prozent. Kurzfristig wird das schwer werden, weil Handwerker rar sind. Zunächst können Energieberater dem Eigentümer zeigen, welches Vorgehen wie viel verspricht. Laut der Energieeffizienz-Initiative DENEFF spart die Dämmung der obersten Geschossdecke im Durchschnitt 7 Prozent Heizenergie und die Dämmung der Heizrohre 13 Euro je Meter im Jahr.

Kleinere Investitionen sind schneller umsetzbar: Im Baumarkt kann jeder Sparduschköpfe und Durchlaufbegrenzer für den Wasserhahn kaufen, um den Wasserverbrauch zu senken. Duschen statt baden oder kaltes statt warmes Wasser sind ebenfalls bewährte Tipps.

Vorsichtig fahren

Besonders stark sind die Treibstoffpreise an den Tankstellen gestiegen. Für kurze Strecken innerhalb des Ortes empfiehlt mittlerweile selbst der ADAC, das Fahrrad zu nutzen oder zu Fuß zu gehen. Wer das Auto nicht stehen lässt, kann den Verbrauch mit Fahrgemeinschaften oder seiner Fahrweise senken: wenig bremsen, zügig, aber nicht ruckartig beschleunigen und früh in den nächsthöheren Gang wechseln. Ein zu niedriger Luftdruck erhöht den Verbrauch und sollte überprüft werden. Wer günstiger tanken will, vergleicht die Tankstellenpreise mit einer Benzinpreis-App auf dem Smartphone. Teuer ist es hier oft ab 7 Uhr und im Feierabendverkehr.

Umweltschützer fordern auch wieder Tempolimits. Laut Umweltbundesamt soll ein Tempolimit von 100 Kilometern je Stunde auf Autobahnen und von 80 auf Straßen außerorts rund 3,8 Prozent des im Verkehrssektor verbrauchten Kraftstoffs einsparen. Wer demnach selbst auf der Autobahn 100 statt 120 Kilometer in der Stunde fährt, verbraucht 15 Prozent weniger Treibstoff.

Wie beim Auto sinkt der Energiebedarf, wenn Haushaltsgeräte öfter ausbleiben. Das ist gewiss nicht immer möglich, aber beim Verlassen von Räumen lässt sich das Licht ausmachen. Fernseher und andere Elektrogeräte sollten nicht im Stand-by verbleiben, sondern ganz ausgeschaltet werden. Ladegeräte können auch Strom verbrauchen, wenn sie ohne Gerät nur in der Steckdose stecken. Steckerleisten mit einem Ausschalter helfen hier. Der Stadtwerke-Verband VKU rät dazu, dass Haushalte sich einen Überblick über ihren Energieverbrauch verschaffen, wofür kommunale Versorger Online-Energiechecks anbieten.

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