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#Wie es zum Brückenschaden kam

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Wie es zum Brückenschaden kam

Brücken haben eine begrenzte Lebensdauer, sie sind nur auf eine bestimmte Belastung ausgelegt. „Das ist wie bei einem Löffel, den man zu oft hin- und herbiegt. Irgendwann bricht er“, sagt Matthias Vogler vom Ingenieurbüro Katzenbach. Er hat als Sachverständiger den Baugrund der Salzbachtalbrücke untersucht. Die 1963 errichtete Brücke sei für eine Lebensdauer von rund 80 Jahren ausgelegt gewesen. Der Verkehr habe aber massiv zugenommen.

Bei Autobahnbrücken unterscheidet man zwei Konstruktionsweisen: solche aus schlaff bewehrtem Beton und solche aus vorgespanntem Beton. Die Salzbachtalbrücke ist ein vorgespanntes Bauwerk. Eingebaute Rohre mit stark gespannten Spannseilen halten das Bauwerk oben. Vogler vergleicht dies mit einem gespannten Bogen. Einzelne Spannglieder seien nicht mehr intakt, außerdem sei der Beton überaltert und könne die Lasten nicht mehr aufnehmen. Mehrere Risse und Abplatzungen kündeten davon.

„Die Brücke ist massiv gerissen, Betonteile sind abgebrochen.“ Nicht nur das Überfahren der Brücke, die ohnehin schon für den Verkehr gesperrt war, sei riskant, sondern auch das Unterqueren, denn Betonteile könnten auf die Bahnschienen und Straßen unterhalb stürzen. Die Salzbachtalbrücke besteht aus zwei Teilen: Der Schaden betrifft den ohnehin schon gesperrten südlichen Überbau, der Verkehr wurde auf die nördliche Brücke umgelegt, die nun sicherheitshalber ebenfalls gesperrt wurde.

Schnellstmöglicher Abriss

Das instabile südliche Bauwerk muss schnellstmöglich abgerissen werden. Würde die Brücke unkontrolliert zusammenstürzen, könnte auch das nördliche Bauwerk Schaden nehmen. Vogler vergleicht dies mit einem Baum, der im Wald fällt. „Dann kann er weitere Bäume mit sich nehmen.“ Daher scheide auch eine Sprengung der Brücke aus. Der Abbruch solch einer Brücke sei fast schwieriger als der Neubau, meint der Bauingenieur Herbert Duda. „Das ist eine anspruchsvolle Ingenieuraufgabe.“ Grundsätzlich kommen laut Vogler zwei Verfahren in Frage: Entweder stellt man ein komplettes Gerüst unter die Brücke mit einer stabilen Auffangkonstruktion.

Oder man beginnt in der Mitte, arbeitet sich von dort langsam zu den Pfeilern vor und sichert den jeweiligen Bereich mit einer Schalung. Der Vorteil dieser Variante: Man greift am wenigsten in die Umgebung ein. Der Nachteil ist die geringe Geschwindigkeit. „Man kommt nur sehr langsam und scheibchenweise voran.“ Warum aber sind so viele Brücken in einem derart schlechten Zustand?

Durch die Sanierung lässt sich die Lebensdauer zwar verlängern. Doch nach der Wiedervereinigung konzentrierte man sich auf die Autobahnen in den neuen Ländern. „Die Autobahnen im Westen wurden stiefmütterlich behandelt“, sagt Vogler. Kritiker machen zudem das deutsche Vergaberecht mit seinen langen Fristen für die Verzögerung verantwortlich. Bauingenieur Duda hält zudem das Baurecht mit seinen vielen Klagemöglichkeiten für einen Grund für die Verzögerungen beim Bau und der Sanierung von Brücken: „Viele Leute versuchen, solche Projekte zu verhindern.“

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