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#Wie Hagel entsteht

Wie Hagel entsteht

Plötzlich fällt Eis vom Himmel. Es fällt mal in Kügelchen, die kleiner sind als eine Cent-Münze, mal in richtigen Bällen, groß genug, um sogar Windschutzscheiben von Autos kaputt zu machen. Es passiert meistens nachmittags oder am frühen Abend. Und es passiert nicht im Winter, wenn es doch eigentlich kalt genug wäre für Eis, sondern im Frühling und Sommer. Es muss sogar richtig warm sein, damit es hagelt, zumindest bei uns auf dem Boden.

Das klingt seltsam, hat aber seinen guten Grund. Es hat mit einer physikalischen Gesetzmäßigkeit zu tun, also mit einer natürlichen Eigenschaft von Stoffen: hier dem Umstand, dass warme Luft nach oben steigt. Warme Luft hat noch eine andere Eigenschaft im Unterschied zu kalter Luft, die bei der Entstehung von Hagel eine Rolle spielt: Warme Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen.

Wenn die Frühlings- oder Sommersonne auf die Erde scheint, wärmt sie den Boden auf und die Luft in Bodennähe. Die Feuchtigkeit im Boden verdunstet und wird von der erwärmten Luft mit nach oben genommen. Je kälter es auf dem Weg nach oben wird, umso eher kondensiert der Wasserdampf an Stäubchen in der Luft: Winzige Tröpfchen bilden sich und aus ihnen dann Wolken. Wenn es jetzt richtig warm und feucht am Boden ist, so dass die Luft dort rasch aufgeheizt wird und nach oben steigt, drückt immer mehr warme Luft von unten in eine solche Wolke, die Wolke türmt sich auf, die oberen Schichten kühlen ab, und die winzigen Wassertröpfchen sinken wieder herunter.


Bild: F.A.Z.

Es kann gut sein, dass sie, winzig, wie sie sind, dann von der aufsteigenden Luft wieder nach oben gezogen werden. Es kann sein, dass sie sich bei der ganzen Bewegung in einer Wolke miteinander zu größeren Wassertropfen verbinden, die schließlich schwer genug sind, um auf die Erde zu fallen – als Regen. Wenn die oberen Wolkenschichten hoch genug sind, ist es dort oben so kalt, dass die Wassertröpfchen zu Eis gefrieren. Auf ihrem Weg zur Erde tauen sie im Frühling und Sommer normalerweise wieder auf – es sei denn, die aufsteigende feuchte Warmluft hat einen solchen Schwung, dass sie so ein kleines Eisstückchen doch wieder mit nach oben reißt. So ist das manchmal in einer Gewitterwolke.

Wenn die Erde – meist nachmittags oder frühabends im Frühling oder Sommer – so aufgeheizt ist, dass sehr viel feuchte Luft nach oben steigt, werden die Eisstückchen in den Wolken, die am Himmel entstehen, einige Male von unten nach oben und wieder zurück gewirbelt. In den unteren, feuchteren Schichten der Wolke nehmen sie weitere Feuchtigkeit auf. Weiter oben, bei bis zu minus sechzig Grad Celsius, gefriert das so entstehende Körnchen wieder, wird zum Kügelchen, zur Kugel und kann bis zu einem Ball groß werden, bevor es zusammen mit all den anderen Hagelkügelchen schwer genug ist, um diesem Kreislauf zu entkommen und zur Erde zu fallen.

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Auf dem Weg tauen die Kugeln natürlich zum Teil wieder auf, aber wenn sie groß genug sind, werden sie so schnell, dass sie trotzdem noch als Eiskugeln bei uns auf der Erde ankommen. Und riesigen Schaden anrichten können: Auf den Feldern können sie Ernten zerstören, sie können Autos zerbeulen und Menschen verletzten. Wenn es also hagelt, schaut man sich das Ereignis am besten von drinnen aus an. So ein Hagelkorn in die Hand nehmen und bestaunen können wir meist immer noch, wenn keine neuen mehr vom Himmel fallen.

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