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#Wie Jamal Khashoggi getötet wurde

Wie Jamal Khashoggi getötet wurde

Nun ist geschehen: Wie der amerikanische Präsident Joe Biden am Donnerstag in einem Telefonat mit dem saudischen König Salman angedeutet hatte, veröffentlichte die CIA am Freitag einen Bericht, den Präsident Donald Trump noch zurückgehalten hatte. In ihm heißt es, der saudische Kronprinz Muhammad Bin Salman habe die Operation, den regimekritischen Journalisten Jamal Khashoggi gefangen zu nehmen oder zu töten, genehmigt: „Der Kronprinz sah Khashoggi als Bedrohung für das Königreich an und unterstützte grundsätzlich wenn nötig gewaltsame Mittel, um ihn zum Schweigen zu bringen.“

Rainer Hermann

Als Muhammad Bin Salman im Juni 2017 Kronprinz geworden war, muss er rasch aus den Reihen seiner Leibgarde eine Eliteeinheit zusammengestellt haben. Diese „Tigertruppe“ hatte den Auftrag, Dissidenten und Feinde des machtbewussten Kronprinzen ins Fadenkreuz zu nehmen, sie zur Rückkehr nach Saudi-Arabien zu zwingen oder gegebenenfalls zu liquidieren. Ihr sollen 50 Elitesoldaten angehört haben. Aus diesem Kreis wurden mutmaßlich die 15 Personen zusammengestellt, die am 2. Oktober 2018 den prominentesten Kritiker des Kronprinzen, Jamal Khashoggi, aus dem Weg zu räumen hatten. 

An der Spitze der Eliteeinheit standen Ahmad al Assiri, der frühere stellvertretende Geheimdienstchef, und Saud al Qahtani, die frühere rechte Hand des Kronprinzen. Dessen wichtigste Aufgabe war über Jahre gewesen, als Hacker, Cyber-Krieger und Chef einer Trollfabrik einen medialen Vernichtungskrieg gegen die Feinde des Kronprinzen zu führen.

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Am 2. Oktober 2018 blieben jedoch Assiri und Qahtani in Riad und hielten von dort, was Kommunikationsdaten nahelegen, den Kontakt zum Killerkommando in Istanbul. Sie wussten ja, dass sich Khashoggi an diesem Tag im saudischen Generalkonsulat in Istanbul einfinden würde. Aus Furcht vor Muhammad Bin Salman war Khashoggi kurz nach dessen Berufung zum Kronprinzen ins amerikanische Exil gegangen. Dort wurde der Kommentator der „Washington Post“.

Auf seinen Reisen in die Türkei lernte Khashoggi die türkische Politikwissenschaftlerin Hatice Cengiz kennen. Um sie heiraten zu können, musste er seine saudischen Dokumente bestätigen lassen. Als er das Ende September 2018 in der saudischen Botschaft in Washington erledigen wollte, forderte ihn der damalige Botschafter Khalid Bin Salman Al Saud, ein Bruder des Kronprinzen, jedoch auf, sich dafür am 2. Oktober im saudischen Generalkonsulat in Istanbul einzufinden.

Am Morgen jenes Tages flogen die 15 Auftragsmörder von Riad nach Istanbul. Dem Kommando gehörten Vertraute des Kronprinzen und Angehörige von dessen Sicherheitsdienst an, so Abd al Aziz Mutrib, der gewöhnlich auf den Auslandsreisen des Kronprinzen für dessen Sicherheit verantwortlich ist. Bei der Röntgenkontrolle des Gepäcks des Mediziners Salah Tugaiby, eines Fachmanns für Autopsie, fiel ein Gerät auf, das später als Knochensäge identifiziert wurde. 

Khashoggi gab seiner Verlobten sein Telefon

Die Männer ruhten sich erst einige Stunden in zwei Hotels aus und begaben sich dann um die Mittagszeit in das Generalkonsulat, wo sie auf Khashoggi warteten. Eine Überwachungsvideo zeigt, wie Khashoggi um 13:13 Uhr das saudische Generalkonsulat in Istanbul betrat. Zuvor hatte er seiner Verlobten sein Telefon gegeben. Würde er nicht bald zurückkehren, solle sie die Polizei alarmieren, hatte er ihr geraten. Es war ihm unwohl.

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