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#Wie kommt der FC Bayern durch diese Saison?

Wie kommt der FC Bayern durch diese Saison?

Als das Spiel schon fast vorbei war, musste Kevin Trapp noch einmal aus seinem Tor stürmen. Er sah vor sich einen Spieler mit einem roten Trikot und ein paar Meter dahinter mehrere Eintracht-Kollegen. Aber auf seine Verteidiger konnte Trapp, der Frankfurter Torhüter, nicht mehr hoffen. Jetzt war nur noch er da. So ähnlich war das schon zweimal passiert, und beide Male konnte Trapp nichts machen, weil der Ball flach und schnell an ihm vorbeigerauscht war. Jetzt schoss der Spieler mit dem roten Trikot den Ball aber nicht flach und schnell, sondern lupfte ihn halbhoch und langsam in die Handschuhe von Trapp. Das ist der Unterschied zwischen Robert Lewandowski und Leon Goretzka.

Christopher Meltzer

Als das Spiel dann wirklich vorbei war, musste sich Trapp nach dem 0:5 noch mal mit Lewandowski beschäftigen, dem Stürmer aus München, der „extrem hohe Qualität hat“, wie Trapp es im Interview sagte. Damit fasste er nüchtern zusammen, wie Lewandowski ihn im Spiel dreimal überlistet hatte. Zweimal im Eins-gegen-eins, einmal im Getümmel eines Eckstoßes. „Er hat einen Lauf“, sagte sein Trainer, Hansi Flick, „er macht im Moment aus fast jeder Chance ein Tor.“ Wo aber war Lewandowski in der 86. Minute, als Goretzka mit seinem Lupfer scheiterte?

Am Samstagnachmittag ist in der Arena in München etwas Außergewöhnliches vorgefallen. Als Goretzka lupfte und Trapp zupackte, saß Lewandowski mit einer Winterjacke auf der Tribüne, weil er nicht mehr mitmachen wollte. Im Lauf des Spiels, so hat es Flick hinterher verraten, habe Lewandowski angemeldet, dass er bitte ausgewechselt werden möchte. „Das ist eine Neuigkeit, die es noch nicht gegeben hat“, sagte Flick und grinste. Als Lewandowski 68 Minuten gespielt und drei Tore geschossen hatte, wechselte sein Trainer ihn aus. Warum aber hat der sich 22 Minuten und vielleicht noch mehr Tore entgehen lassen? „Wenn man sieht, wie viele Spiele wir bis zum Ende des Jahres haben und wie schwierig die Saison ist“, sagte Lewandowski, „kann man nicht nur daran denken, wie viele Tore man in der Bundesliga schießt.“

Hinter Leipzig

Es ist erstaunlich, wie Flick und seine Mannschaft gegen die Eintracht durch ein Bundesligaspiel spurteten, das sie auch zum Durchschnaufen und Durchwechseln nutzten. Am Beispiel von Lewandowski lässt sich das gut veranschaulichen. In seiner Form reichen ihm auch 68 Minuten, um alles zu erledigen. In den ersten fünf Ligaspielen hat er schon zehn Tore geschossen. Das gab es in der Geschichte der Bundesliga noch nicht.

Jetzt, da die Bayern wieder Rekorde aufstellen, ist es vielleicht wichtig zu erwähnen, dass sie die Tabelle nicht anführen. Das ist eine gute Nachricht für die Liga. Es gibt aber auch eine weniger gute: Die Bayern sind mit 22:8 Toren Zweiter hinter Leipzig, obwohl sie im Moment noch tüfteln und testen. Das Heimspiel gegen Frankfurt nutzte Flick etwa, um sich seine neuen Spieler genauer anzuschauen. Auf der rechten Abwehrseite stellte er Bouna Sarr auf. Ein bisschen fremdelte der noch mit seinen Aufgaben.

Im Spiel mit dem Ball passte er im Zweifel lieber zurück. Im Spiel gegen den Ball stand er immer wieder falsch. Seine wichtigste Aufgabe erfüllte er aber automatisch: Er entlastete den Vielspieler Benjamin Pavard. Auf der linken Abwehrseite gibt es diese Möglichkeit vorerst nicht mehr. In der dritten Minute knickte Alphonso Davies um, krümmte sich, klopfte mit der Hand auf den Rasen. In den Armen von zwei Betreuern humpelte er zur Seitenauslinie, konnte seinen rechten Fuß nicht aufsetzen. Im Anschluss an das Spiel klärte Flick auf: Ein Band im rechten Fuß von Davies sei gerissen, ein weiteres angerissen, sechs bis acht Wochen falle er aus. Solange spielt dort der formstarke Lucas Hernández. Wer aber entlastet ihn im Zweifel? Da, so Flick, müsse man halt „ein bisschen kreativ“ werden.

Flicks kniffligste Aufgabe

Es könnte zu Flicks kniffligster Aufgabe werden, die Spielminuten seiner Profis in dieser ungewöhnlichen Saison zu managen. Am Samstag durfte er erstmals wieder welche an Leroy Sané verteilen, der in den vergangenen Wochen wegen einer Kapselverletzung im Knie gefehlt hatte. Es waren am Ende nur 22 Minuten, aber in denen gab es zwei Aktionen zum Staunen. Das 4:0, ein herrliches Tor, machte Sané mit dem alten Robben-Trick: Von rechts in die Mitte ziehen und mit dem linken Fuß ins lange Eck schießen. Das 5:0 von Jamal Musiala, 17 Jahre alt und ebenfalls einer für die Außenbahn, leitete Sané mit einem Lauf zur Grundlinie ein.

Und wenn es schon um Außenangreifer geht: Im Fall Serge Gnabry gibt es ebenfalls Neuigkeiten. Am vergangenen Dienstag war der Nationalspieler positiv auf Covid-19 getestet worden. In München gehen sie inzwischen aber davon aus, dass die Probe falsch-positiv war. Am Samstag berichtete Flick, dass seitdem zwei PCR-Tests und ein Antigen-Test negativ gewesen seien. Das Spiel gegen Frankfurt verfolgte Gnabry aus der Heimquarantäne. Am Sonntag teilte der Verein dann aber mit, dass Gnabry mit nach Moskau reisen darf, wo die Bayern am Dienstag (18.55 Uhr im F.A.Z.-Liveticker zur Champions League und bei DAZN) in der Champions League spielen. Das Referat für Gesundheit in München glaubt inzwischen auch an einen falsch-positiven Test.

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