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#Wie Trump – aber nicht Trump

Wie Trump – aber nicht Trump

November 2018, kurz vor der Wahl zum Gouverneur von Florida. Ron DeSantis wird im Millionärs-Städtchen Boca Raton nördlich von Miami mit Jubel empfangen. „Mit mir wird es niemals eine Einkommenssteuer in Florida geben“, ruft er. Im Publikum sind viele New Yorker, oft wohlhabende Rentner. Wenn sie mindestens sechs Monate und einen Tag außerhalb des Ostküstenstaates wohnen, dann zahlen sie dort keine regionale Einkommenssteuer. Das hier sei ja ohnehin „unsere sechste borough“, witzelt Gastredner Rudy Giuliani, ehemals New Yorker Bürgermeister und später Strippenzieher für Donald Trump.

In Miami steht DeSantis anderntags vor einer kubanischen Bäckerei und wettert gegen „Sozialismus“. Im Publikum ist Enrique Tarrio, Gründer der rechtsnationalistischen „Proud Boys“. Er hat seine Jungs mitgebracht und schwärmt von DeSantis: mit dem werde Florida garantiert auf den rechten Weg gebracht.

Es ist diese Koalition aus weißen Wohlhabenden, Steuerflüchtlingen aus dem Norden, Exilkubanern und weißen Nationalisten, die DeSantis seither dorthin gebracht hat, wo er heute ist. Seine Anhänger hat er inzwischen nicht nur vor der drohenden Einführung einer Einkommenssteuer gerettet, er hat sich auch zum Kämpfer gegen zu radikale Staatseingriffe in Sachen Corona stilisiert. In Florida gilt nicht nur keine Maskenpflicht in öffentlichen Einrichtungen, sie wurde auch gesetzlich verboten. Schuldistrikte, die Lehrer und Schüler so schützen wollten, landeten vor Gericht. 

Beliebtheitswert liegt bei 53 Prozent Zustimmung

DeSantis ist auf dem besten Wege, im November im Amt bestätigt zu werden. Sein durchschnittlicher Beliebtheitswert liegt bei 53 Prozent Zustimmung – Umfragen zufolge würde er alle eventuellen Kandidaten der Demokraten besiegen – der allerdings noch nicht bestimmt wurde. Die Republikaner in Florida stehen fest hinter ihrem Kandidaten – auch, weil der ihre Chancen auf einen Sieg bei den Kongresswahlen im November erhöhen will. Kürzlich stellte DeSantis eine eigene Karte der neu zuzuschneidenden Kongresswahlbezirke vor. Der Entwurf geht über das hinaus, was die Republikaner im Regionalparlament verabschieden wollten. Mit ihrer Beschlussvorlage, die auch von Demokraten unterstützt wird, wären den Konservativen sechzehn Sitze in der dann 28 Delegierte umfassenden Kongressdelegation ziemlich sicher. Mit DeSantis‘ Vorschlag wären es wohl achtzehn.

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Für sich selbst will DeSantis möglicherweise aber noch mehr. In den vergangenen Jahren wurde immer wieder über eine mögliche Präsidentschaftskandidatur spekuliert. Schließlich spricht der Gouverneur die Klientel der Republikaner mit ähnlichen Botschaften an wie Donald Trump, ist aber mit 43 Jahren erheblich jünger. Der ehemalige Präsident, der bislang noch nicht öffentlich gemacht hat, ob er 2024 abermals antreten will, fühlt sich Berichten zufolge von DeSantis verraten. Anders als viele andere Republikaner ist der nämlich nicht bereit, eine eigene Kandidatur für den Fall auszuschließen, dass Trump eine Revanche gegen Joe Biden sucht.

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